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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genug war, um einen schweren Lastengleiter durchzulassen.
    Rakal hatte lange genug auf der Erde gelebt, um Anlagen wie diese auf den ersten Blick erkennen zu können. Dies war eine Burg, ein Gebilde aus der grauen Vergangenheit Terras.
    Rakals Blick ging weiter. Die Burg war ebenso wie ihre Vorbilder auf der Kuppe eines Hügels angelegt Die Rundsicht war beeindruckend. Von rechts nach links, vom Vordergrund bis weithin zum Horizont erstreckten sich Ketten anderer Hügel, einer neben dem anderen. Ihre Flanken waren mit leichtem Laubwald bewachsen. An einer Stelle glaubte Rakal, eine schmale Straße wahrzunehmen, die sich eine Steigung hinaufschlängelte.
    Er bemerkte, daß er weit hinter Staunder zurückgeblieben war, und beeilte sich, ihn einzuholen. Dabei spürte er die Welle von Erstaunen, die von Tronar ausging. Tronar empfand ebenso wie er das Ungewöhnliche der Situation.
    Weiter unten wurde es wieder finster, aber Rakal bemerkte trotzdem, daß Staunder ihn aufmerksam musterte, als er schließlich aufschloß.
    „Erschüttert einen irgendwie, nicht wahr?" fragte er schließlich. „Es bringt einen fast um den Verstand."
    Rakal nickte nur. Er hatte vorläufig noch nichts zu sagen. Erst wollte er Staunders und Emerichs Geschichte hören. Am Fuß der Treppe öffnete Emerich jetzt eine Tür. Roter Lichtschein flutete herein.
    Einer nach dem anderen traten die Männer hinaus auf einen annähernd rechteckigen Hof, der auf allen vier Seiten von niedrigen Gebäuden flankiert war. Rakal sah ein paar Männer, die vor einem der Häuser auf dem Boden hockten, blitzschnell in die Höhe springen. Sie trugen ähnliche Uniformen wie Emerich, und ihr strammer Gruß galt offensichtlich dem Mann mit dem Stahlhelm. Emerich dankte lässig und rief ein paar Worte in einer Sprache, die Rakal nicht verstand, wahrscheinlich Deutsch. Die Männer gaben sich daraufhin etwas bequemer, aber sie blieben stehen und sahen die beiden Brüder verwundert an.
    Einer von ihnen rief etwas, aber Emerich winkte ab.
    „Hier hinein, bitte", sagte Staunder und öffnete die Tür eines Hauses, das sich dicht an den Turm anschloß.
    Rakal bemerkte, daß der Turm sich mit seinem unteren Viertel fest in den Wall der Gebäude einfügte.
    Die Begrenzung des Hofes stellte eine zweite Mauer dar für den Fall, daß die eigentliche Mauerbefestigung nicht in der Lage war, den Gegner aufzuhalten.
    Den Gegner. Welchen Gegner? Das Innere des Hauses, in das Staunder seine unerwarteten Gäste führte, unterschied sich wohltuend von seinem Äußeren. Die Tür führte unmittelbar in einen Raum von beachtlicher Größe, der zwar mit primitiven Möbelstücken, aber doch sehr behaglich eingerichtet war.
    Ursprünglich hatte es in der Längswand nur zwei kleine Fenster gegeben. Sie waren halbkreisförmig wie das, das Rakal oben in der Turmstube bemerkt hatte. Staunder war das offenbar nicht genug gewesen. Er hatte zwei weitere Fenster brechen lassen. Rakal stellte fest, daß es in der Rückwand und in einer der Seitenwände je eine Tür gab. Das Haus hatte also mehrere Räume. Alles in allem konnte Staunder sich kaum darüber beschweren, auf einer so unsagbar weit von der Heimat entfernten Welt eine solche Behausung gefunden zu haben.
    Sie setzten sich um einen großen, runden Tisch, der die Mitte des Zimmers einnahm. Staunder bestand darauf, seinen Gästen etwas zu servieren. Er brachte eine Schüssel mit Fladen aus getrocknetem Fleisch und Gläser, die aussahen, als stammten sie vom Abfallhaufen einer Glasfabrik, und mit einem braunen Getränk gefüllt waren.
    Emerich lehnte sich bequem zurück und entzündete ein Ding, das wie eine Zigarette aussah und einen unbeschreiblichen Geruch ausströmte. Vergnügt machte er eine entschuldigende Geste und erklärte: „Beleidigt vermutlich Ihre Geruchsnerven, aber was ein alter Landser ist, der kommt schlecht ohne seinen Qualm aus. Tabak gibt's hier keinen, also muß man sich behelfen."
    Er hob sein Glas Rakal entgegen und fuhr fort: „Auf Ihre Ankunft - was immer sie auch bedeuten mag," Dann nahm er einen tiefen Schluck. „Es gibt einiges zu besprechen", bemerkte Staunder und lenkte damit das Gespräch in die ursprüngliche Bahn zurück. „Sie beide sind Angehörige der Raumflotte des Imperiums - darf ich fragen, in welchem Rang?"
    Tronar fing an zu grinsen. Staunder wollte wissen, wer hier das Wort führte.
    „Kein besonderer", antwortete Rakal amüsiert. „Einfach nur Angehörige, Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie als

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