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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Rakal zerbrach sich nicht lange den Kopf darüber, ob der Vergleich zwischen terranischer und tefrodischer Gewohnheit wirklich zulässig sei. Er rief Tronar zu: „Mach den Blaster schußbereit! Wir haben nur noch ein paar Augenblicke Zeit."
    Damit beugte er sich wieder über das Schaltpult. Vielleicht gelang es ihm doch noch, einen geeigneten Sender ausfindig zu machen. Hinter ihm knurrte Tronar: „Der reicht nicht bis zum Land hinüber. Ich kann ihn nur aufs Wasser hinunter richten. Willst du zwanzig Kilometer weit schwimmen?"
    „Besser geschwommen als hier oben explodiert", rief Rakal, und Tronar gab durch sein Schweigen zu verstehen, daß er das Argument als beweiskräftig erachtete.
    Wie besessen kippte Rakal einen Schalter nach dem anderen. Schließlich meldete sich der Empfänger mit mißtönendem Zwitschern und Zirpen. Rakal drehte den Frequenzzähler fast über den ganzen Bereich und erhielt keinen Empfang.
    „Die Impulse haben aufgehört", sagte Tronar.
    Rakal erstarrte. Die Serie der Warnsignale war vorbei. Was jetzt kam, war der Zündimpuls, der die eingebaute Bombe zur Explosion brachte. Wieviel Zeit gaben die Tefroder einem ihrer Leute, sich aus seinem Fahrzeug zu befreien?
    Er gab dem Drehknopf des Frequenzzählers einen letzten Stoß und sprang auf.
    „Wir müssen raus", sagte er zu Tronar. „Du gehst zuerst. Gib mir den Blaster!"
    Tronar streckte die Hand aus. Im selben Augenblick meldete sich eine scheppernde Stimme aus dem Empfänger: „Pavlech, zum Donnerwetter, wachen Sie auf, verflixt noch mal!"
    Tronar riß die Hand mit dem Blaster zurück. Rakal lind er bedurften der Worte nicht, um sich miteinander zu verständigen. Jeder empfand das Gefühl der unsäglichen Erleichterung, das von dem anderen ausging. Rakal nickte auf das Schaltpult zu.
     
    *
     
    Staunder war erschöpft. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    „Ich weiß nicht", sagte Emerich nachdenklich, „vielleicht ist ihm etwas passiert. Vielleicht hat er auch einen Stein an den Schädel gekriegt wie Hannemann," Staunder seufzte. „Um Gottes willen, nur das nicht!" Er sank müde auf den grob getischlerten Stuhl. Als koste es ihn übermenschliche Anstrengung, näherte er das Armband-Funkgerät nochmals dem Mund und machte Anstalten, nach Pavlech zu rufen.
    Er kam nicht dazu. Etwas Merkwürdiges geschah. Aus der kleinen Kapsel des Geräts wand sich ein spiraliger Rauchfaden. Er stieg schnell in die Höhe und wurde immer kräftiger. Entsetzt sprang Staunder auf und reckte den Arm weit von sich.
    „Das Ding ist kaputt!" schrie er Emerich an. „Es brennt..."
    Wehend und tanzend formte sich der Rauch zu einer Wolke, die durch den Raum schwebte. Staunder atmete erleichtert auf, als er sah, daß im Augenblick kein Qualm mehr aus dem kleinen Funkgerät drang, und starrte fasziniert der Wolke nach. Bis Emerich plötzlich einen Warnruf ausstieß und auf sein Handgelenk deutete. Die Kapsel qualmte wieder. Verwirrt bemühte sich Staunder, den Verschluß des Armbands zu lösen und das unheimliche Gerät loszuwerden, da schrie Emerich auf. Grauen und Entsetzen schwangen in seiner Stimme, und Staunder gefror das Blut in den Adern.
    Mit weit aufgerissenen Augen sah er, wie die graue Wolke sich verdichtete und sich so verformte, daß sie die Gestalt eines Menschen annahm. In Sekundenschnelle wurde sie undurchsichtig. Ein Paar lange, kräftige Beine kamen zum Vorschein, ein starker Mittelkörper mit einer tonnenförmig aufgeblähten Brust, zwei Arme mit Händen, die von grünlicher Haut überzogen waren, schließlich ein durchaus menschlich geformtes Gesicht von der gleichen Farbe, oberhalb der Stirn begrenzt von kurzgeschnittenem, violett leuchtendem Haar.
    Staunder hatte schon viel gesehen, aber das ging über seine Begriffe. Mit einem halblauten Aufschrei fuhr er zurück. Im nächsten Augenblick hatte die instinktiv zugreifende Hand den Blaster aus dem Gürtel gerissen und auf den Fremden gerichtet Sein Armbandgerät hatte Staunder längst vergessen. Seine Aufmerksamkeit war so völlig auf den Unbekannten konzentriert, daß er die zweite Rauchwolke nicht bemerkte, die hinter ihm an der rohen Steinwand entlangschwebte und innerhalb weniger Sekunden den gleichen Verwandlungsprozeß durchmachte wie die erste.
    Emerich sah es, aber er war zu entsetzt, um auch nur einen Laut über die Lippen zu bringen. Staunder wich weiter zurück. Der Fremde stand reglos in der Mitte des Raums und sah ihn voller Verwunderung an.
    Er schien ebenso

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