0261 - Die Fabrik des Teufels
Tronar Woolver entdeckt hatten, wiederzufinden versuchen und eine Zeitzünderbombe abwerfen, aber er verwarf sie rasch. Ein solches Unternehmen war in seinem Auftrag nicht enthalten, wahrscheinlich mit gutem Grund denn lange bevor er an Ort und Stelle war, würden ihn die Tefroder mit einer gutgezielten Salve herunterholen.
Das Triebwerk heulte auf. Mit einer Beschleunigung die Spic fast die Knochen brach, schoß der Jäger in den trübvioletten Himmel. In seiner Wut ließ Spic die Triebwerke mit Höchstleistung arbeiten.
Das war seine Rettung.
Er war kaum zwei Kilometer hoch, da schoß dicht neben dem Dorf ein greller Blitz in die Höhe.
Weißer Qualm folgte dichtauf. In Sekundenschnelle entfaltete sich der Dampfpilz einer mittelschweren Kernexplosion.
Mit weit aufgerissenen Augen, vor Schreck erstarrt, sah Spic in die Tiefe.
*
Das Geschoß mußte das Ziel schon erfaßt und die Steuermechanismen ausgeschaltet haben, als der Jäger startete. Das war die einzig mögliche Erklärung. Spic rann es kalt den Rücken hinunter, als er erkannte wie knapp er dem Tode entronnen war.
Nicht daß er sich über das, was vor ihm lag, falschen Hoffnungen hingegeben hätte. Die Tefroder wußten, wo er sich befand. Sie hatten es die ganze Zeit über gewußt - nur auf den Zeitpunkt gewartet, zu dem sie ihn am bequemsten und mit einem Minimum an Aufwand erledigen konnten. Daß er entkommen war, hatte er einzig und allein einem glücklichen Zufall zu verdanken. Von jetzt an würde er sich außer auf sein Glück auch auf seine Fähigkeiten als Pilot verlassen müssen.
Er warf einen letzten Blick zurück. Der Dampfpilz bedeckte das Hügelland vom Fuß der Berge bis weit hinaus nach Westen. Das Dorf war nicht mehr zu sehen. Spic dachte an den alten Mann und den Hund. So einsam und verlassen ihr Tod gewesen sein mochte, die Bestattung war mit Blitz und Donner vor sich gegangen.
Er zog die Maschine in den Horizontalflug, um bessere Übersicht zu gewinnen. Der Jäger schoß mit Mach 2 auf die Berge zu. Auf dem Orterschirm erschien ein Schwarm von punktförmigen Reflexen.
Spic behielt den Kurs bei. Eine halbe Minute später entdeckte er auf dem Bildschirm ein Geschwader von plump aussehenden Flugbooten, die an den Flanken eines hoch aufragenden Berggipfels reglos in der Luft schwebten.
Sie warten auf mich, überlegte er blitzschnell.
Eine Sekunde später fand er seinen Verdacht bestätigt. Das Schirmfeld leuchtete auf. Von dem feindlichen Geschwader her züngelten mehr als ein Dutzend grellweiße Energiebündel auf ihn zu.
Der Jäger bäumte sich auf. Das Schirmfeld hielt die energetische Einwirkung der Salve fern, aber der mechanische Impuls Übertrug sich durch das Feld hindurch. Spic zog steil in die Höhe. Eine zweite Salve fuhr wirkungslos hundert Meter unter ihm vorbei.
Die Tefroder hatten sich die Sache ein wenig zu einfach vorgestellt. Das Flugboot-Geschwader war vermutlich nur deswegen in die Bergwildnis beordert worden, um Spic Snider zum Kurswechsel zu veranlassen. Aus Furcht vor der Übermacht sollte er eine Richtung einschlagen, auf der er ein um so sichereres Opfer der tefrodischen Fernlenkgeschosse wurde.
Spic machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Er griff die Flugboote an. Aus zweihundert Metern Überhöhung schoß er auf den Teil des Geschwaders zu, der sich nördlich des Berggipfels befand. Der Gipfel war eine Felsmasse von beachtlicher Ausdehnung. Als Spic noch zehn Kilometer von den vordersten Feindeinheiten entfernt war, deckte ihn der Berg gegen die Waffen der südlichen Geschwaderhälfte.
Dann kam er über die Tefroder wie der Habicht über die Hühner. Fauchend entlud sich das schwere Thermo-Geschütz, das starr in den Rumpf des Jägers eingebaut war. Spic zielte mit dem Bug, und die Wut, die ihn erfüllte, machte aus ihm einen Schützen, wie ihn die Tefroder noch nie gesehen hatten.
Vor ihm befanden sich etwa zwanzig Flugboote. Bevor er bis auf einen Kilometer heran war und den Jäger wieder in die Höhe ziehen mußte, waren mehr als zehn von ihnen nur noch treibende Gasschwaden, die rasch in die Höhe stiegen und sich verflüchtigten.
Der Rest der nördlichen Geschwaderhälfte nahm Reißaus.
Spic ging in eine steile Kurve und schoß um den Gipfel herum, bis er die über dem Südhang wartenden Tefroder vor sich hatte. Der unerwartete Angriff von seiten eines einzelnen feindlichen Fahrzeugs hatte den Gegner durcheinandergebracht. Die Tefroder auf der Südseite des Berges formierten
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