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0261 - Die Fabrik des Teufels

Titel: 0261 - Die Fabrik des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jäger in Fahrt brachte, blähte sich die wabernde Oberfläche der roten Sonne Histo. Deutlich waren die Vorgänge auf der Sonnenoberfläche zu sehen.
    Ströme glühender Gase schossen wie mächtige Springbrunnen in die Höhe und sanken wieder zurück.
    Rings um grotesk geformte dunkle Flecken, die wie Pockennarben das Antlitz der Sonne verunstalteten, zuckten und pulsierten weißglühende Punkte, winzige Zonen erhöhter Aktivität, deren Temperatur um tausend Grad höher lag als die ihrer Umgebung.
    Spic startete. Der Jäger schoß aus der offenen Schleuse hinaus. Spic zog ihn in eine sanfte Kurve, um den drohenden Absturz in die brodelnde Hölle der Sonnenoberfläche zu verhindern. Hinter ihm blieb die Korvette rasch zurück und verschwand aus dem Sichtfeld.
    Spic war ein erfahrener Pilot. Innerhalb von fünfzehn Minuten hatte er den Jäger auf Kurs gebracht und ließ ihn geradlinig auf History zustoßen. Der Planet war etwas mehr als dreißig Millionen Kilometer von seiner Sonne entfernt. Um diese Distanz innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne überbrücken zu können, hatte Spic noch im Ortungsschatten der Sonne bis auf rund achteinhalbtausend Kilometer pro Sekunde beschleunigt. Diese Geschwindigkeit erlaubte ihm, im Laufe einer Stunde bis auf Manövrierweite an History heranzukommen.
    Er wußte, daß die Ortungsgeräte der Tefroder ihn erfaßt hatten, sobald er aus dem Schatten der Sonne auftauchte. Auf ihren Reflexschirmen mußte er wie ein Objekt erscheinen, das sich von der Sonnenoberfläche losgerissen hatte. Es gab hin und wieder konzentrierte Gasmassen, die unter dem Druck einer Explosion sich aus dem Schwerefeld einer Sonne losten und im freien Raum zu festen Gebilden erstarrten, wahrend sie mit Geschwindigkeiten von mehreren tausend Kilometern pro Sekunde dahinrasten. Die Frage war, ob die Tefroder auf History sorglos genug waren, um die Hypothese von der Sonneneruption ohne Bedenken anzunehmen. Oder ob sie mißtrauisch wurden und das anfliegende Objekt einer näheren Untersuchung unterziehen wollten.
    Die Frage wurde bald beantwortet. In zwanzig Millionen Kilometern Entfernung von History erschien auf Spics Orterschirm ein winziger Reflex, der sich mit bedeutender Geschwindigkeit dem Mittelpunkt des Fadenkreuzes näherte. Spic ließ ihn bis auf etwa zehntausend Kilometer herkommen. Die geringe Lichtstärke des Reflexes bewies, daß es sich um ein sehr kleines Objekt handelte, wahrscheinlich eine optische Sonde.
    Ihre Aufgabe war, eine Nahaufnahme des Raumjägers anzufertigen und nach History zurückzusenden. Spic wußte, daß er verloren war, wenn er die Sonde nahe genug herankommen ließ.
    Aus etwa zweihundert Kilometern Entfernung war sie in der Lage, den Jäger in allen Details zu fotografieren. Selbst aus tausend Kilometern konnte sie ein Bild anfertigen, das den Tefrodern alle Zweifel darüber nehmen würde, ob es sich um ein künstliches oder ein natürliches Objekt handele.
    Spic wartete, bis die Sonde auf fünftausend Kilometer heran war. Dann aktivierte er den kleinen Korpuskularstrahler und feuerte ihn in Richtung der Sonde ab. Die Waffe war in der Hauptsache zur Beeinflussung positronischer und ähnlicher Instrumente gedacht. Sie verwandte einen Schauer hochenergetischer Partikel, ähnlich der kosmischen Strahlung, der in den empfindlichen Schaltkreisen positronischer Steuerungen ein prasselndes Durcheinander anrichtete und die Funktion des Gerätes unterband.
    Einige Sekunden später begann der Reflexpunkt aus dem Orterschirm auszuwandern. Die Sonde bewegte sich erratisch, offenbar ungesteuert. Der Korpuskelschauer hatte den Fernsteuermechanismus außer Betrieb gesetzt.
    Spic blieb auf Kurs und behielt konstante Geschwindigkeit, obwohl es ihn in den Fingern juckte, ein vorbeugendes Ausweichmanöver zu fliegen. Er konnte nicht sicher sein, ob die Sonde, bevor er sie ausschaltete, nicht doch schon ein identifizierbares Bild nach History gesendet hatte. Und er war völlig im unklaren darüber, wie die Tefroder das plötzliche Versagen ihres Instruments aufnehmen würden.
    Es war nicht ungewöhnlich, daß ein von einer Sonne ausgespiener Brocken alle Arten von Korpuskularstrahlung um sich herum verbreitete, aber es bestand ein weiter Unterschied zwischen der über den ganzen Raumwinkel verteilten Strahlung eines natürlichen Boliden und dem scharfgebündelten Korpuskelstrahl, der die Sonde getroffen hatte.
    Zehn Minuten später stand fest, daß die Tefroder vorläufig nichts zu unternehmen

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