Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0261 - Die Fabrik des Teufels

Titel: 0261 - Die Fabrik des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gedachten. Das mochte daran liegen, daß sie das fremde Objekt für unverdächtig hielten, oder daran, daß sie auf einen späteren Zeitpunkt warteten, um seiner um so sicherer habhaft zu werden. Spic wußte es nicht. Er ließ den Jäger weiterhin auf History zuschießen, glitt in zehntausend Kilometern Entfernung daran vorbei und wendete dann in einem blitzschnellen Manöver um einhundertachtzig Grad. Von jetzt an durfte er keine Zehntelsekunde mehr verlieren. Selbst wenn die Tefroder bis jetzt geglaubt hatten, sie hätten einen Meteor vor sich sobald er zum Wendemanöver ansetzte, wußten sie, daß sie getäuscht worden waren. Von jetzt an befand er sich in einem Wettrennen mit dem Tod. Nach den Informationen, die er besaß, waren die tefrodischen Stützpunkte auf History dünn gesät. Die Frage war, ob er unter den Ortungshorizont hinuntertauchen konnte, bevor ihn das erste ferngesteuerte Geschoß erwischte, oder nicht.
    In halsbrecherischer Fahrt raste er in die obersten Atmosphäreschichten des Planeten hinein. Unter ihm zog sich in grotesker Form ein langgestreckter, vielfach verästelter Kontinent durch eine riesige, violett schimmernde Wasserfläche. Als er tiefer ging, begannen die Schutzschirme unter der Einwirkung der Atmosphäre zu glühen und versperrten ihm die Sicht. Er war auf den Relieftaster angewiesen.
    Immer wieder überflog er mit hastigem Blick den Orterschirm. Noch war er leer. Noch gab es keinen verräterischen, glitzernden Punkt, der rasch auf die Schirmmitte zustrebte. Und mit jeder Sekunde wurde seine Aussicht besser, daß es nie einen solchen Punkt geben würde.
    Es sei denn, der Punkt, den er sich zur Landung aussuchte, befand sich in unmittelbarer Nähe eines tefrodischen Stützpunkts. Dieses Risiko mußte er unbesehen auf sich nehmen.
    In fünfzehn Kilometern Höhe ging er zum Horizontalflug über und drosselte die Geschwindigkeit bis auf Mach 3. Das Flackern des Feldschirms erlosch. Spic hatte wieder freie Sicht. Tief unter ihm erstreckte sich die zerrissene Küste des fremden Kontinents, marschiges Gelände von Hunderten sich windender Flüsse durchzogen. Nirgendwo gab es ein Anzeichen von Besiedlung.
    Von der Beschreibung, die er erhalten hatte, wußte Spic, daß er sich weit von jener Zone entfernt befand, in der sich die Woolver-Zwillinge aufgehalten hatten. Er konnte nicht einmal sicher sein, ob es hier überhaupt menschliches Leben gab. Es war durchaus möglich, daß die Tefroder alle Insassen ihres kosmischen „Zoos" auf einem anderen Kontinent angesiedelt hatten. In diesem Fall müßte er weiterfliegen, und das Risiko der Entdeckung würde sich vergrößern.
    Er ging bis auf drei Kilometer Höhe hinunter und steuerte den Jäger landeinwärts Fünfzig Kilometer jenseits der Küste begann das Gelände anzusteigen. Reihe auf Reihe flacher, runder Hügel zog sich durch das Blickfeld. Weit im Hintergrund hoben sich schroffe Bergspitzen in den Himmel. Das Land war grasbedeckt, nur selten bewaldet. Die Flüsse waren nur mehr dünne Rinnsale.
    Spic flog hundert Kilometer, bis er den Fuß des Gebirges fast erreicht hatte. Er war so gut wie sicher, daß er in den Bergen keine menschlichen Ansiedlungen finden würde. Das Hügelland schien ebenso leer und verlassen. Es sah ganz so aus, als hätte er den falschen Kontinent erwischt.
    Er war fast schon dabei, die Maschine in die Höhe zu ziehen, um über das Gebirge hinweg zur gegenüberliegenden Küste vorzustoßen, da sah er das Dorf.
    Es war eine kreisförmige Ansammlung von runden, strohgedeckten Hütten. Rings herum zog sich eine Palisade, die aus Spics Perspektive wie ein dünner schwarzer Ring aussah. Das Dorf lag in der Nähe eines Wäldchens, in der Senke zwischen zwei Hügeln. Von einem der Hügel herab kam ein schmaler Bach. Er verschwand auf der einen Seite unter der Palisade und kam auf der anderen wieder hervor.
    Spic brauchte nicht lange nachzudenken, wo er solche Dörfer schon gesehen hatte. Jedes Geschichtsbuch zeigte Aufnahmen solcher Niederlassungen. So wie diese Niederlassung hatten vor fünfhundert Jahren Ewe-Dörfer in Togo und Obervolta ausgesehen.
    Er drückte die Maschine nach unten, stellte sie in fünfhundert Metern Höhe auf das Heck und ließ sie, auf einem schwachen Triebwerksstrahl reitend, langsam in die Tiefe gleiten. Zweihundert Meter von dem Dorf entfernt setzte er auf.
    Mit Sorgfalt überprüfte er seine Waffen, bevor er ausstieg. Den Helm hatte er geöffnet und über die Schultern zurückgeschoben. Rasch

Weitere Kostenlose Bücher