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0261 - Im Bann der Tiermenschen

0261 - Im Bann der Tiermenschen

Titel: 0261 - Im Bann der Tiermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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triumphierenden Grollen.
    Zu spät, dachte Zamorra. Dann eben die Hintertür.
    Er wollte sich in Bewegung setzen und gab dem Doc einen Wink. Aber als ob die Tierwesen in der Lage wären, seine Gedanken vorauszuahnen, hechelte in diesem Moment der Säbelzahntiger los und plazierte sich in Windeseile vor der langgezogenen Theke. Er tat es so geschickt, daß sowohl der Weg in den rückwärtigen Teil des Pubs als auch ins Nebenzimmer, wo Cathy lag, abgeriegelt war.
    Kein Durchkommen.
    Aber Zamorra dachte nicht daran, aufzugeben.
    »Hoch!« schaltete er sofort um.
    Die Treppe war noch frei.
    Er packte den Doc am Arm und zerrte ihn einfach mit sich. Für ellenlange Erklärungen war keine Zeit.
    Panther und Säbelzahntiger rührten sich nicht von der Stelle, machten keine Anstalten zu folgen.
    Das hätte Zamorra stutzig machen müssen.
    Aber woher sollte er wissen, daß es noch mehr Sklaven der Hexe im Haus gab?
    Zamorras Fuß berührte bereits die erste Stufe, als sie oben auftauchten.
    Zwei… drei… vier Tiermonster!
    »Aus!« ächzte der Doc.
    Sein Einstein-Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt.
    In diesem Augenblick setzten sich auch Nicole und Paddy in ihren Tierkörpern in Bewegung.
    Zamorra zog den Fuß von der Stufe zurück und hob das Schwert zum Kampf.
    ***
    Der »Zombie« erwachte aus seiner Starre. Bill Flemings Körper bewegte sich zu der massiven Tür seines Kellergefängnisses.
    Die Lia Fail rief ihn wieder - lautlos, auf gedanklicher Ebene!
    Es ist soweit. Deine Zeit ist gekommen. Geh und unterstütze deine Gefährten gegen den Weißen Magier! wisperte die Stimme der Hexe in seinem Innersten.
    Und Bill Fleming, dessen Seele und Bewußtsein irgendwo in den Tiefen des eigenen Gehirns eingekerkert war, gehorchte blind.
    Seit der Dunkle Keim in ihm steckte, übte die Zauberin die Alleinherrschaft über ihn aus.
    Sein Körper handelte wie eine Puppe, wie eine Marionette. Aus dem Unsichtbaren heraus wurden die Fäden geführt, die ihn jetzt leiteten.
    Bill erreichte die massive Tür und drückte die Klinke nach unten.
    Es war ein Versuch, mehr nicht, und er war nicht in der Lage Enttäuschung zu empfinden, als die Tür nicht nachgab, weil sie von außen verriegelt war.
    Der »Zombie« Fleming tat das, was dem Menschen Fleming nie möglich gewesen wäre: er ignorierte einfach den Widerstand, den ihm das Schloß entgegensetzte. Mit unmenschlicher Kraft, angestachelt von den Impulsen der Hexe, riß er das Hindernis aus den Angeln!
    Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, dann war der Weg frei.
    Bill trat aus dem Kellerraum in einen dunklen Korridor. Sofort paßte sich seine Sehkraft den veränderten Helligkeitsbedingungen an. Zwei Katzenaugen glommen in der Finsternis, als er sich in Bewegung setzte.
    Und die Hexe wisperte ohne Unterlaß.
    Töte ihn! Töte Zamorra! Töte ihn…
    ***
    Der Keller ; durchzuckte es Zamorra, noch während er das Schwert hob und sich hilfesuchend umsah.
    »Der Kellner!« schnappte jetzt auch der Doc, der unmittelbar neben Zamorra stand und krampfhaft das Kruzifix umklammert hielt, in der irrigen Hoffnung, es könne ihn auf Dauer vor der Übermacht der Tiergestalten schützen.
    Zamorra hatte diese Hoffnung längst fahren lassen. Der Schutz des Reliktes aus der Vergangenheit war schon fast erloschen. Es war ganz offensichtlich, daß sich die Sklaven der Hexe von Sekunde zu Sekunde besser an die zunächst für sie schädliche Ausstrahlung des Kruzifixes gewöhnten. Zamorra gab sich in dieser Beziehung keinerlei Illusionen hin.
    Von zwei Seiten und zusätzlich noch oben aus dem darüberliegenden Stockwerk näherten sich die Verwandelten!
    Bei Crom! fluchte Zamorra. Alles, was wir in diesem verwünschten Kaff suchten, war ein Druidenstein, der uns im Kampf gegen die Schwarze Familie helfen sollte. Und jetzt… jetzt könnten wir froh sein, mit heiler Haut noch einmal davonzukommen…
    »Also gut«, meinte er zerknirscht. »Probieren wir’s mit dem Keller. Ich fürchte nur…«
    Er sprach nicht aus, was er fürchtete.
    Dem Doc versetzte er einen ermunternden Schubs, der diesen zwei Meter nach links taumeln ließ, genau dorthin, wo die Fortführung der Treppe in die unteren Gefilde des alten Gebäudes führte.
    Der Doc schnaubte empört, sagte aber nichts über die derbe Behandlung. Vielleicht spürte er, daß die Zeiten des sanften Umgangs endgültig vorbei waren.
    Zamorra hoffte, daß es unten eine Möglichkeit gab, sich gegen die Angreifer zu verbarrikadieren. Vielleicht existierte sogar

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