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0261 - Im Bann der Tiermenschen

0261 - Im Bann der Tiermenschen

Titel: 0261 - Im Bann der Tiermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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unverändert starken Ausstrahlung des Kruzifixes enttarnt wurden!
    Die Hexe konnte es nicht mehr verhindern, obwohl sie es zu diesem frühen Zeitpunkt noch gar nicht gewollt hatte.
    Der Tierzauber wurde von selbst wirksam!
    Der Schwarze Keim wehrte sich auf seine Art gegen die Aura des Guten, die aus dem Kruzifix auf ihn überströmte und zur Reaktion zwang.
    Nun gut, dachte die Hexe. Das Spiel ist aus. Sterben Sie wohl, Mister Zamorra!
    Und dann aktivierte sie von sich aus noch die restlichen Tiersklaven, die sich im Hause verborgen hatten…
    ***
    Zamorra traute seinen Augen nicht, als er sah, wie Paddys massige Gestalt vor ihm verschwamm, wie seine menschlichen Konturen an Festigkeit verloren und ein völlig neues Muster bildeten!
    Mit Nicole geschah dasselbe, aber bei ihr war er darauf gefaßt gewesen, seit er das Hexenmal auf ihrer Stirn entdeckt hatte.
    Das war der Unterschied.
    Paddy hatte sich bis zuletzt nichts anmerken lassen und zudem fehlte bei ihm das unverkennbare Merkmal, das ihn als Sklave der Hexe auswies. Das Stigma…
    Was war passiert während seiner Abwesenheit, fragte sich Zamorra schockiert. Wann war Paddy umgepolt worden…?
    Er verlor kostbare Sekunden mit im Augenblick nebensächlichen Überlegungen, ehe er handelte.
    »Schnell!« schrie er dann dem Doc zu, der ihm gegenüber am Tisch saß und aus fasziniert funkelnden Augen zusah, wie sich zwei normale Menschen in Tierbestien verwandelten.
    Erst Zamorras Schrei ernüchterte ihn. Und dann flog ein Ausdruck namenloser Angst über sein zerknittertes Gesicht.
    »Großer Gott!« keuchte er. »Wenn ich gewußt hätte…«
    »Seien Sie still!« fauchte Zamorra. »Für Entschuldigungen ist es zu spät. Nehmen Sie das Kruzifix. Um Himmels willen, nehmen Sie es und kommen Sie!«
    Warum reagierte der Doc in Zeitlupe?
    »Machen Sie schon. Wir haben keine Zeit zu verlieren!«
    Zamorra war längst von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte das Schwert gezogen. Er hatte es bereits zum Schlag mit der flachen Seite erhoben, als sich die Erkenntnis bei ihm durchsetzte, daß er diesmal nicht schnell genug gewesen war.
    Sowohl Nicole als auch Paddy hatten sich bereits mit einem Satz aus dem Radius Gwaiyurs herausbewegt!
    Ein schwarzer Panther und ein Halbwesen, das entfernt an einen der längst ausgestorbenen Säbelzahntiger erinnerte, kauerten jetzt links und rechts zum Sprung neben Zamorra und dem Doc!
    ...kein besonders beruhigender Anblick.
    Genausowenig wie der Panther, zu dem Nicole geworden war.
    Zamorra wich zurück. Der Doc huschte eifrig zu ihm. Er hatte das Kruzifix zwischen die dürren Finger geklemmt und fuchtelte nervös damit in der Luft herum. Dabei fiel Zamorra die Reaktion der beiden lauernden Tiere auf, sobald das Kruzifix in ihre Richtung gehalten wurde. Jedesmal entspannten sich die sprungbereiten Sehnen, und die gestrafften Raubtierkörper duckten sich beinahe furchtsam.
    »Das Kruzifix«, flüsterte Zamorra. »Ist es tatsächlich jenes, von dem mir Nicole berichtet hat, das man der Hexe damals umlegte, ehe man sie samt Käfig in den See warf?«
    Der Doc nickte nur. Betroffenheit spiegelte sich in seinem Blick. Der alte Mann war der Situation weit weniger gewachsen als Zamorra. Für ihn tat sich eine gigantische Kluft zwischen Theorie und Praxis auf. In der Theorie hatte er sich über den Dingen stehend gefühlt. In der Praxis sah es ganz anders aus.
    Er hatte Angst.
    Todesangst.
    Jedes Fauchen der Bestien ließ ihn zusammenzucken.
    »Halten Sie sich ganz eng bei mir!« forderte Zamorra ihn auf. »Das Kruzifix schützt uns.«
    Vorläufig zumindest, dachte er, ohne es laut auszusprechen. Er wollte dem Doc nicht die letzte Zuversicht rauben, aber ihm war aufgefallen, daß die beiden Tiere allmählich ihre Scheu vor dem zerschmolzenen Symbol verloren. Ihr Fauchen klang von Mal zu Mal aggressiver. Sie begannen bereits mit den klauenbewehrten Pranken durch die Luft zu schlagen.
    »Raus!« entschied Zamorra. »Wir müssen raus hier, solange es noch geht!«
    Aber es ging nicht mehr.
    Als sie sich halb umdrehten, um zum Ausgang zu laufen, offenbarte eines der Tierwesen zum erstenmal die wahnwitzige und zugleich tödliche Kraft, die in ihnen steckte.
    Der schwarze Panther sprang!
    Zamorra riß instinktiv das Schwert hoch. Doch dann merkte er, daß er nicht das Ziel des Sprunges war.
    Aus dem Stand heraus hatte der Panther die mindestens fünf Meter betragende Distanz zur Tür hin überwunden. Und nun öffnete sich sein Schlund zu einem

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