Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht auf.
    Die Menschen blieben still.
    Sie hatten viel gesehen, auch mit vielem gerechnet. Was sie jetzt zu sehen bekamen, war unwahrscheinlich.
    Und er schleuderte nicht nur seinen Umhang zur Seite, sondern nahm auch die dunkle Brille ab.
    Beides kam zusammen, vereinigte sich zu einem Anblick des Schreckens.
    Vor den Gästen stand kein Mensch mehr, sondern ein gefährliches Monster.
    Eben Belphégor!
    ***
    Ich starrte auf den Punkt. Vergessen waren im Augenblick die gefährlichen Würmer. Nur dieser schwingende Blutstropfen zog meine Blicke an.
    Lauerte der Eiserne Engel in der Nähe?
    Ich wußte es nicht, konnte es nur hoffen, starrte mir fast die Augen aus dem Kopf und sah ihn trotzdem nicht. Es war einfach zu dunkel, und wenn er sich tatsächlich in der Nähe befand, würde er mit der Finsternis verschmelzen.
    Dabei konzentrierte ich meinen Blick auf eine Stelle oberhalb des Pendels. Wenn ich ihn entdecken wollte, dann sicherlich dort. Aber ich sah ihn nicht. Nur dieses verdammte Meer aus Würmern wogte vor meinen Augen.
    Mir wurde die Kehle trocken. Sie hatten mich in ihrer Masse noch nicht erreicht, aber sie befanden sich bereits auf der Treppe, und erste Exemplare näherten sich schon gefährlich meinen Fußspitzen.
    Reichte das Pendel?
    Da erlebte ich eine weitere Überraschung. Über mir und aus dem Dunkel erklang eine donnernde Stimme. Sie war wie ein Grollen und schwang über das Meer aus Würmern.
    Die Stimme gehörte dem Eisernen Engel. Er rief weder meinen Namen, noch kam er mir mit Waffengewalt zu Hilfe; statt dessen schrie er laut und deutlich, so daß ich jedes Wort verstehen konnte: »Die Erde soll das Unheil halten — das Heil soll hierbleiben!«
    Mein Rücken schien zu vereisen. Ich wußte sehr wohl, was diese Worte bedeuteten.
    Es war die Übersetzung des lateinischen Textes, mit dem ich mein Kreuz aktivieren konnte.
    Die normalen, für mich auch verständlichen Worte also. Und der Eiserne Engel hatte sie gerufen. Er wußte Bescheid, und er hatte den Weg gefunden, der nötig war, um die Würmer zu vernichten.
    Ich wurde in den folgenden Sekunden zu einem Statisten degradiert, denn nun riß das magische Pendel das Geschehen an sich, und ich erlebte zum ersten Mal seit langem seine gewaltige Kraft…
    ***
    Er war kein Mensch mehr!
    Nein, er hatte ihnen das Menschsein nur vorgegaukelt — und dies auf eine perfide Art und Weise.
    Jetzt sahen sie seine wahre Gestalt!
    Sie bestand — aus Würmern!
    Tausende von ekligen schwarzen Würmern klebten aneinander, waren ineinander verschlungen, bildeten Knäuel und bekamen in ihrer Gesamtheit dennoch eine Gestalt.
    Die eines Menschen!
    Arme, Beine, der Oberkörper bis zum Hals — es waren nur Würmer. Bis auf die Hände. Die zeigten sich normal, wenn auch mit dunklerer Haut.
    Und die Würmer bewegten sich. Nie blieben sie still. Sie zuckten, sie schlängelten, sie quirlten, ohne jedoch ihre Phalanx zu verlassen und auseinanderzureißen.
    Die Blicke der Menschen tasteten sich an der Gestalt hoch, erfaßten das Gesicht, wobei die Gäste den zweiten Schock erlebten.
    Zwar zeigte es eine menschliche Haut, aber da waren noch die Augen.
    Er hatte die Brille abgenommen, sie weggeschleudert und schaute aus kalten, unheimlich blauen Pupillen auf die Versammelten.
    Hinter ihnen bewegte es sich. Da hockten und lauerten ebenfalls die widerlichen Würmer, und sie drangen auch aus den Nasenlöchern, wobei sie über die Lippen liefen und das Kinn erreichten.
    »Ich bin Belphégor!« schrie er. »Man kann mich nicht vernichten, auch du nicht!«
    Die Gäste nahmen die Worte hin. Niemand sprach. Der Anblick und der Schreck hatten ihnen die Stimme verschlagen. Selbst Chiko Thorn war überrascht.
    »Wer bist du?« keuchte er.
    Belphégor fuhr herum. »Bleib da stehen!« herrschte er seinen Leibwächter an und schritt selbst vor. Er ging über die Öffnung und fiel nicht nach unten.
    Direkt neben Suko blieb er stehen. Sein Arm fuhr in die Höhe und verwandelte sich innerhalb einer Sekunde zu einer flammenden Peitsche.
    Sie fuhr den Gästen entgegen, schlug einen Kreis, und der Wurmdämon Belphégor streckte seinen freien Arm aus.
    Mit dieser Geste erlöste er Suko aus seinem Bann.
    Der Chinese schlug die Augen auf. Sein Blick wurde wieder klarer. Und er starrte seinem Vernichter in das schreckliche Gesicht!
    ***
    Das magische Pendel!
    In diesen Augenblicken dachte ich daran, welche Auseinandersetzungen es darum gegeben hatte. Und nun erlebte ich es in Aktion, wobei es von

Weitere Kostenlose Bücher