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0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dann jedoch hätte ich von der Treppe gehen müssen. Und in die widerlichen Berge von Würmern wollte ich auf keinen Fall.
    Sie walzten weiter vor.
    Eine nicht zu stoppende, unheimliche Masse. Grauen- und ekelerregend, tödlich und alles vernichtend.
    Wenn ich nach links und rechts schaute, sah ich nur Würmer. Die gesamte Hausbreite wurde von ihnen eingenommen, und ich glaubte inzwischen daran, daß dieser Berg über dem Tunnel nur noch aus unzähligen Würmern bestand.
    Dabei hatte ich einmal gedacht, Belphégor wäre vernichtet. Eine verdammte Täuschung, der ich erlegen war. Dieser Belphégor war so nicht zu zerstören. Hinter ihm mußten gewaltige Wesen stehen, die ihm immer wieder ein neues Leben gaben.
    Macht!
    Ja, er hatte sie.
    Längst hatten die Würmer die Treppe erreicht. Ich stand breitbeinig da.
    Den Rücken hatte ich gegen die Tür gedrückt. Trotz der Kühle war ich schweißnaß. Mein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Die Flächen meiner Hände waren so feucht, als hätte ich sie mit einer Creme eingerieben.
    Ich konnte einfach nicht mehr an mich halten, zog die Beretta und schoß.
    Die Kugel klatschte in den gewaltigen Teig aus Würmern, riß dort ein faustgroßes Loch und dahinter einen kleinen Tunnel, der sofort wieder von heranrückenden Würmern ausgefüllt wurde, so daß ich eine Kugel verschwendet hatte.
    Nein, da war nichts zu machen.
    Zu viele Gegner standen vor mir, und sie würden immer wieder Nachschub bekommen.
    Plötzlich sah ich den grünen Schein.
    Im ersten Augenblick wußte ich nicht, wo er herkam, bis mir mein Kreuz einfiel.
    Es stellte sich auf den Angriff ein. Weshalb?
    Die Würmer waren für mich im nächsten Augenblick vergessen, das Kreuz nahm meine Aufmerksamkeit in Anspruch, und ich stellte fest, daß der Schein allmählich seine Farbe veränderte. Das grüne, fahle Leuchten trat völlig zurück. Statt dessen begann das Kruzifix an den Enden, genau dort, wo die Insignien der Erzengel eingraviert waren, rot zu strahlen.
    Ich schüttelte den Kopf. Eigentlich hatte ich angenommen, das Kruzifix zu kennen, doch es überraschte mich immer wieder. Dieses dunkelrote Leuchten war ich von ihm nicht gewohnt.
    Was konnte der Grund sein?
    Seltsamerweise wurde meine Angst zurückgedrängt. Ich glaubte wieder an eine Chance, auch wenn ich sie noch nicht sah. Irgend etwas mußte sich tun. Von allein reagierte das Kreuz doch nicht so.
    Ich schaute auf.
    Mitten in der Bewegung wurde ich zu Eis. Vor Staunen stand ich tatsächlich starr, denn vor mir und über den gewaltigen Wellen aus magischen Würmern pendelte ein roter Punkt.
    Er war nicht groß. Ich verglich ihn mit einem Fixstern, und er stand auch nicht ruhig, sondern schwang von einer Seite zur anderen.
    Mir kam wieder ein Vergleich in den Sinn So sah ein zu Eis erstarrter Blutstropfen aus.
    Da wußte ich Bescheid.
    Vor mir schwebte das magische Pendel!
    Und das besaß nur einer.
    Der Eiserne Engel!
    ***
    Die fünf Schlamm- oder Teerwesen mit ihren verbrannten Oberkörpern und den fahl leuchtenden Augen nutzten die Schrecksekunden der anwesenden Gäste und verteilten sich gedankenschnell im Raum. Sie nahmen die strategisch wichtigen Punkte ein und bauten sich vor den Spiegeln auf, wobei sie mit den Flammenpeitschen heftige Bewegungen durchführten, die dafür sorgten, daß die Menschen noch weiter zurück, aber auch enger zusammengetrieben wurden.
    Nur Suko blieb.
    Und er allein war für Gordon Kencey wichtig.
    Der Inspektor befand sich nach wie vor im Bann dieses blauen Lichts, das selbst einen gewaltigen Berg durchdrungen hatte und eine der stärksten Waffen Belphégors war. Noch hatte Suko keinen direkten Kontakt mit dem Boden bekommen, er schwebte über dem Schacht.
    Dann schnellte der Arm des Schauspielers vor. Suko bekam einen Hieb gegen die Brust und kippte zurück.
    Wehrlos fiel er nach hinten, knallte zu Boden und blieb liegen.
    Gordon Kencey lachte. Er rieb seine Hände gegeneinander und freute sich diebisch, während Chiko seine Peitsche anhob und es aussah, als wollte er den bewußtlosen Suko auspeitschen.
    »Laß es sein!« befahl Kencey. »Das kommt vielleicht später.«
    »Aber…«
    »Hör auf!«
    Da duckte sich Chiko und schwieg. In ihm tobte der Haß auf den Chinesen, denn er hatte die Demütigung in der Hotelhalle keinesfalls vergessen. Und er wollte Suko nicht nur Gordon Kencey überlassen.
    Chiko Thorn vergaß niemals etwas und präsentierte immer seine Rechnung.
    »Du kannst ihm aber die Waffe abnehmen!«

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