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0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekamen.
    Wir fluchten.
    Ich sprang auf die Füße und rief dem französischen Kollegen zu, sich eine Deckung zu suchen, während mein Freund und ich die wenigen Schritte zum Haus im Zickzack zurücklegten und uns gegen die brüchige Wand warfen, so daß das gesamte Gebäude erzitterte.
    Brel lag noch immer. Er hatte seine Dienstwaffe gezogen und zielte auf die Tür.
    Ich winkte mit einer. Hand. »Weg, Mann! Laufen Sie!«
    Geduckt kam er hoch. »Nein. Glauben Sie vielleicht, ich hätte Angst? Schießen kann ich, das habe ich oft genug bewiesen.«
    »Aber Sie haben die falschen Kugeln!«
    Er wollte nicht hören, lief auf mich zu, und dann schoß der lebende Tote zum zweiten Mal.
    Diesmal war keiner da, der den Kommissar aus der Schußrichtung schleudern konnte. Er sah selbst noch die Mündung, machte einen grotesken Sprung nach rechts. Wir hörten das Donnern der Flinte, die diesmal durch den Türspalt geschoben wurde, und den Inspektor erwischte es mitten im Sprung.
    Seine Bewegung schien sich zu verzögern. Für einen Moment riß er die Arme hoch, sein Gesicht verglaste. Ich sah das Blut an seiner linken Körper hälfte, dann krachte er zu Boden, während Suko ohne Rücksicht auf Verluste vorstürmte und die Tür auftrat.
    War Brel tot?
    Ich wußte Suko bei dem Zombie und beugte mich über den Inspektor.
    Stöhnend lag er am Boden. Die Schrotkörner hatten einen Teil seines Mantels zerfetzt. Der Stoff qualmte und rauchte, und ich sah auch die zahlreichen Wunden, die die Ladung gerissen hatte.
    »Verdammt, Sinclair, damit hatte ich nicht gerechnet.«
    Vorhaltungen wollte ich ihm nicht machen, sondern griff zu und zerrte ihn in Deckung. Hinter dem Renault blieb er liegen. Er mußte wahnsinnige Schmerzen haben, aber er hielt sich tapfer und hatte die Lippen aufeinandergepreßt, während sein Gesicht eine kalkig-bleiche Farbe annahm. Wahrscheinlich würde er ohnmächtig werden.
    Das geschah in den nächsten Sekunden. Jetzt hatte auch ich Zeit, mich um die lebende, wie verbrannt wirkende Leiche zu kümmern, und ich war inzwischen sicher, daß Belphégor hinter allem steckte, denn so etwas deutete auf seine Handschrift hin.
    »Suko!« rief ich.
    »Okay, John, ich habe so ziemlich alles unter Kontrolle.«
    Ich stieß die Tür auf. »Und wo steckt Cuccu?«
    »Nicht hier.«
    Damit meinte mein Freund den großen Raum, in dem er sich aufhielt.
    Unser Gegner hatte sich in den kleineren, den Anbau, verzogen, wo wir ihn auch gefunden hatten.
    Mit einer Kopfbewegung deutete Suko dorthin, wo die zweite Schrotflinte an der Wand gehangen hatte.
    Wohlgemerkt hatte, denn nun war sie verschwunden.
    »Die hat er noch mitgenommen«, flüsterte der Inspektor. Er kniete hinter dem umgekippten Tisch als Deckung.
    »Brei ist verletzt«, erklärte ich, als ich ebenfalls nach unten tauchte.
    »Schwer?«
    »Sieht nicht gut aus.«
    »Verdammt auch. Warum hat er das alles nur auf die leichte Schulter genommen?«
    »Er war eben ein zu großer Skeptiker«, sagte ich resignierend. »Ewig können wir hier nicht warten. Brel braucht Hilfe. Wenn es geht, durch einen Hubschrauber.«
    Suko nickte verbissen und begann damit, den umgekippten Tisch in Richtung zweiter Tür vorzuschieben. Die Idee war gut. Ich half ihm dabei, und wir hatten kaum die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als die Tür langsam geöffnet wurde.
    Sofort hielten wir inne.
    Irgendwie war es ein gespenstisches Bild. Wir sahen unseren Gegner nicht, doch der Spalt vergrößerte sich zusehends. Dann erschien der blanke Waffenlauf.
    Suko peilte links um den Tischrand, ich rechts. Beide hielten wir die Pistolen schußbereit. Die Mündungen wiesen auf die Tür, und ich wollte noch einen Moment warten, bevor ich abdrückte.
    Der Zombie machte uns einen Strich durch die Rechnung. Er wuchtete die Tür auf. Die verbrannte, unheimliche Gestalt flog in das Zimmer, tauchte nach rechts weg und drückte ab.
    Im Donnern seiner Waffe ging das Krachen unserer Berettas unter. Der schwere Tisch mit der dicken Platte erzitterte, als er von der Schrotladung getroffen wurde, aber er hielt.
    Wir trafen ebenfalls.
    Der Zombie wurde von den geweihten Silberkugeln bis an die Wand zurückgeschleudert. Sein Sprung wirkte wie die groteske Bewegung eines Kaspers, dann krachte er gegen die Holzbohlen, rutschte daran herunter und verlor seine Waffe.
    Wir erhoben uns.
    Nach wie vor zielten die Mündungen auf das schwarzmagische Wesen, das keinen Halt mehr bekam und immer tiefer einsackte, denn — und jetzt folgte das

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