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0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Skilaufen in St. Moritz hatte er sich vor drei Wochen eine neue Flamme aufgegabelt.
    Einen blonden Tiger namens Pamela Sanders. Sie gab vor, Schauspielerin aus Los Angeles zu sein, und lauerte auf einen Vertrag für die berühmte Serie Dallas. Bisher erfolglos. Bis zu einem Abschluß wollte sie sich die Zeit an der Cote d'Azur vertreiben.
    Gordon hatte nichts dagegen. Er stand auf langbeinige und langmähnige Frauen, die einem Mann das Weiße aus den Augen holten, wie er immer zu sagen pflegte, und Pamela Sanders hatte es tatsächlich als eine der wenigen geschafft, länger als zwei Wochen bei ihm zu bleiben.
    Normalerweise wechselte Gordon seine Freundinnen ziemlich oft und schon nach sehr kurzer Zeit. Sein letzter Film war abgedreht. Die beiden nächsten sollten erst später in Angriff genommen werden, so daß Kencey Zeit hatte, einige Wochen in Cannes zu genießen.
    Gegen Mittag war er gekommen. Auf der halbrunden Terrasse eines Hotelpalastes hatte er eingeladen, denn er wollte den hier herumhängenden Typen eine besondere Überraschung präsentieren.
    Eine große Einladung zur Superparty im Schloß.
    Und das lag in den Bergen, direkt über einem Straßentunnel…
    An der Hotelbar hatte Kencey seinen ersten Drink genommen. Einen sauber gerührten Martini mit einer grünen Olive, die an der Oberfläche schwamm und die er zuerst aß. Kencey sah aus wie immer. Er blieb seinem Image treu und trug die dunkle Sonnenbrille, deren Gestell nicht nur goldfarben schimmerte, sondern aus Gold gefertigt war. Sein Gesicht zeigte noch die Winterbräune. Es gab zahlreiche Frauen, die diese hart wirkenden, manchmal brutal erscheinenden Züge liebten. Hinzu kam das schwarze Haar, das Gordon locker hatte fönen lassen, so daß es sanft bis über den Kragen seines goldfarbenen Hemdes fiel.
    Gold war eine Modefarbe, und in der hatte er sich bei einem Italiener zehn Hemden schneidern lassen.
    Dazu trug er einen weißen Anzug, einen »goldenen« Gürtel, allerdings keine Schuhe in dieser Farbe, sondern normale Treter aus hellem Leinen mit roten Streifen.
    Auf der Terrasse warteten bereits die Gäste. Gordon wußte überhaupt nicht, wer alles kommen würde, das war ihm egal, seine Parties galten in eingeweihten Kreisen immer als etwas Besonderes, und am Abend sollte ein erster Höhepunkt gesetzt werden.
    Kencey grinste, als er daran dachte und durch die dunklen Gläser der Brille in sein schmales Glas starrte. Sie ahnten nichts, er hatte keinem etwas gesagt, nicht einmal Pamela Sanders, die auch in die Bar kommen wollte, sich aber verspätet hatte.
    »Möchten Sie noch einen Drink, Monsieur?« fragte der Mixer.
    Gordon schüttelte den Kopf. »Bauen Sie draußen die Getränke auf. Hier hält mich nichts mehr.«
    »Es ist alles fertig.«
    »Gut, Tim, gut. Und die Gäste?«
    »Warten schon.«
    »Wie viele sind es?«
    »Zwanzig…«
    »Frauen?«
    Der Mixer spitzte die Lippen und gab einen schnalzenden Laut von sich.
    »Könnten zur Zeit der Hochkonjunktur nicht besser sein, Monsieur. Sie werden viel Spaß bekommen.«
    »Klar, das will ich auch. Und auf dein Urteil kann ich mich ja verlassen, Tim.« Er lachte blechern und rutschte vom Lederhocker.
    Die Bar war noch geschlossen, während auf der Terrasse schon bedient wurde. Tim wieselte um seinen Tresen herum, holte den Schlüssel hervor und lief zur großen Glastür. Er hatte noch nicht die Hälfte der Strecke überwunden, als Pamela erschien.
    Sie kam durch den Eingang, der auch ins Innere des Hotels führte, und hatte einen Auftritt wie eine Göttin.
    Tim, der Keeper, glaubte, sich für einen Moment in den Film Goldfinger versetzt zu sehen, denn Pamela Sanders sah fast so aus wie das tote, mit Gold bestrichene Mädchen aus dem Streifen.
    Sie hatte sich in der Farbe der Kleidung ihrem Freund angepaßt, und sie trug einen hautengen, goldfarbenen, als Trikot geschnittenen Hosenanzug, der ihren Körper wie eine zweite Haut umspannte. Der Ausschnitt stach wie ein scharf aufgetrenntes V nach unten, ließ jeweils den Ansatz der Brüste erkennen und endete eine Handbreit über dem Nabel. Hinzu kam die lange Mähne. Sie konnte wirklich einem Raubtier gehören, denn sie fiel hinter dem Kopf bis weit auf den Rücken der Frau und breitete sich an ihrem Ende schleierförmig aus.
    Gordon Kencey pfiff durch die Zähne, als er seine Freundin so sah. Er war von ihr wirklich einiges gewohnt, aber so hatte er sie noch nie gesehen.
    Der anerkennende Pfiff schien Pamela gefallen zu haben, denn ihr etwas

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