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0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und nahm das Schwert zur Hand. Zamorra nickte. Dann nahm er Nicole den kleinen Behälter aus der Hand. Ein paar Gramm des Pulvers befanden sich noch darin. Er ließ es in die Handfläche rieseln, ging zu Uschi hinüber und bestreute den magisch gehärteten Halsring damit.
    »Wo ist Gwaiyur?« fragte er ruhig.
    Nicole ging und holte das Zauberschwert, das draußen auf dem Boden lag. Es hatte seine Arbeit getan und die Skelett-Krieger vernichtet. Zamorra warf einen Kontrollblick auf die Untoten im Thronsaal. Sie rührten sich nicht. Solange ihr Herr und Meister bewußtlos war, waren sie zur Untätigkeit verurteilt.
    Zamorra schätzte die Gesamtzahl der Untoten auf etwa zweihundert. Sie würden einige Zeit zu tun haben, sie alle zu vernichten.
    Vorsichtig setzte er Gwaiyur an. Das Zauberschwert durchdrang mit einiger Mühe den gehärteten Stahl und sprengte das Schloß des Halsringes ab.
    In zwei Hälften klappte er auseinander. Uschi taumelte erschöpft in Zamorras Arme. Der reichte sie erst einmal an Nicole weiter.
    Er lächelte.
    »Fangen wir mit dem Aufräumen an«, sagte er.
    Im gleichen Moment geschah etwas, das ihm fast die Sprache raubte.
    Damit hatte keiner von ihnen gerechnet!
    ***
    Doktor Sonneur schnippte plötzlich mit den Fingern. »Daß ich darauf nicht gekommen bin«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Worauf?«
    Über sein Gesicht flog ein optimistisches Lächeln. »Wir schaffen es doch noch«, sagte er. »Rufen sie in der Universitätsklinik von Paris an. Die Leute sollen alles für einen vollständigen Blutaustausch vorbereiten. Einen vollständigen, verstehen Sie! Und dann bestellen Sie für Mademoiselle Peters und uns beide einen superschnellen Hubschrauber.«
    »Blutaustausch?« keuchte Philippe Renoir. »Vollständig? Aber das geht doch nicht… es bleibt doch immer ein kleiner Rest zurück, der sich mit dem neuen Blut vermischt, und dann haben wir den Giftstoff ja wieder im Blut drin…«
    »Dieses Risiko werden wir eingehen müssen«, sagte Sonneur. »Aber wenn wir den kompletten Blutaustausch mehrmals hintereinander vornehmen, besteht die Chance, daß die verbleibende Gift-Dosis so gering wird, daß sie praktisch keine Rolle mehr spielt. Und vielleicht gelingt es uns dann sogar, eine Art Serum zu entwickeln. Aber das ist Zukunftsmusik, Philippe. Wir müssen es versuchen. Wenn wir es nicht tun, stirbt das Mädchen auf jeden Fall?«
    Renoir nickte. Dann begann er zu wirbeln.
    ***
    Um Leonardo de Montagne begann es zu flimmern!
    Erschrocken sprang Gryf zurück. Er griff nach dem Schwert, holte aus und wollte zuschlagen, Aber die Klinge ging schon widerstandslos durch den Montagne hindurch und hackte in den Bodenbelag.
    Leonardo war nur noch ein Schatten!
    Er löste sich auf! Wurde durchsichtig, substanzlos. Verschwand! Es dauerte nur wenige Sekunden, dann war nichts mehr von ihm zu sehen.
    Zamorra brummte ein paar unfeine Wörter und eilte zu der Stelle. Er tastete sie ab. Aber da war nichts mehr.
    »Er hat Château Montagne verlassen«, sagte Gryf mit seltsam entrückter Stimme. »Er beherrscht den zeitlosen Sprung - oder zumindest eine Abart davon, bei der keine körperliche Bewegung stattfinden muß! Zamorra, er kann überall zugleich sein, ist beweglich wie niemand vor ihm!«
    »Kannst du feststellen, wohin er verschwunden ist?« drängte der Professor.
    Gryf schüttelte den Kopf.
    »Er ist geflohen«, sagte er. »Zamorra, wir müssen das Château wieder absichern. So schnell wie möglich, ehe er zurückkommt! Das ist wichtiger als alles andere.«
    Zamorra nickte. »Ich müßte mich verzehnfachen können«, sagte er, »um alles zu tun, was dringend ist. Komm, Gryf, wir bringen die weißen Bannzeichen überall an. Nicole kümmert sich um die Untoten…«
    Sie nickte. »Geht klar, Chef.«
    Sie machten sich an die Arbeit. Zu Zamorras Erstaunen verhalten sich die Skelett-Krieger passiv. Sie griffen nicht wieder an, obgleich Leonardo an anderer Stelle doch längst wieder aktiv sein mußte! Zamorra wußte nicht, daß Leonardo sie längst als Totalverlust abgeschrieben hatte und Nachschub aus der Hölle forderte.
    Die Zeit verging. Zamorra und Gryf bauten den weißmagischen Schutzschirm um das Château wieder auf, der den schwarzen ersetzte. Telefonisch wurde der Arzt aus dem Dorf gerufen, der sich um Raffael kümmerte. Der letzte Skelett-Krieger wurde erschlagen und zerfiel zu Staub.
    Der magische Bann über den Landstrich schwand. Eine lange Zeit der Unterdrückung hatte ihr Ende gefunden. Die Menschen,

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