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0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die als Sklaven im Château gehalten wurden, wurden wieder frei. Aber sie blieben noch - sie halfen Zamorra bei den nötigsten Aufräumarbeiten. Erst am späten Abend verließen sie das Schloß.
    Doch Zamorra fand noch keine Ruhe.
    Über Transfunk sprach er mit Stephan Möbius. Der fragte seinerseits in Paris nach. Von dort kam die erleichternde Botschaft.
    Monica Peters lebte noch. Sie hatte es überstanden. Ohne bleibende Schäden. Und sie wartete darauf, abgeholt zu werden.
    Zamorra lächelte, obgleich Stephan das nicht sehen konnte. »Kannst du deine Machtmittel noch einmal einsetzen, alter Freund?« fragte er. »Wir alle hier sind nach dem Sieg so kaputt, daß wir nicht einmal feiern können. Das wird alles nachgeholt.«
    »Ich verstehe«, sagte Möbius. »Ein Firmenhubschrauber wird das Mädchen zum Château bringen.«
    »Danke«, sagte Zamorra und brach die Verbindung ab.
    Dann kehrte er ins Hauptgebäude zurück. Er ließ sich in einen Sessel fallen. Aber obgleich er todmüde und erschöpft war, fand er keinen Schlaf.
    Er ahnte, daß das noch nicht alles sein konnte. Nach den anfänglichen Katastrophen war es zum Schluß alles ein wenig zu glatt und zu schnell gegangen. Und das Schlimmste war, daß Leonardo hatte fliehen können. Er lebte noch irgendwo auf der Welt, um neue Teufeleien auszuhecken.
    Er würde sich mit dieser Niederlage nicht zufriedengeben. Zamorra wußte es, und er wartete auf den nächsten Schlag seines bisher größten und gefährlichsten Gegners.
    ***
    Leonardo stand breitbeinig da, das Gesicht zu einer Grimasse des Zornes verzerrt. In seinen schwarzen Augen loderte das Feuer der Hölle.
    Er streckte den rechten Arm aus, spreizte die Finger. Drehte die Hand, daß sie etwas Unsichtbares greifen konnte.
    »Freu dich nicht zu früh, Zamorra«, flüsterte er heiser. »Ich werde dich hetzen, wo immer du dir eine Blöße gibst - und ich habe immer noch alle Macht! Alle!«
    Und er sandte den Ruf aus.
    Er rief das Amulett!
    Es kam. Es riß sich von Zamorra los, und es jagte zu seinem schwarzblütigen Besitzer Leonardo. Nichts konnte es aufhalten - nicht die Mauern von Château Montagne, nicht Zamorras weißmagisches Abwehrfeld, das Leonardos Ruf eigentlich hätte blockieren müssen.
    Aber das Amulett gehorchte dem Montagne noch immer, und es arbeitete ihm entgegen!
    Es landete in seiner ausgestreckten Hand.
    Zufrieden nahm er es, und er hängte es sich um. Vor seiner Brust gleißte und funkelte es wie eh und je. Leonardo de Montagne lachte grimmig.
    »Jetzt, Zamorra, geht es dir an den Kragen«, fauchte er. »Ich werde dich vernichten!«
    Bestürzt sah Zamorra an sich herunter. Das Amulett war fort!
    »Er hat es zurückgeholt«, flüsterte er. »Das darf nicht wahr sein… das kann es einfach nicht geben! Merlin, Merlin… welche Kräfte hast du damals mit in das Amulett gelegt, als du es schufest? Welche Höllenkräfte? Warum läßt du das alles zu?«
    Es gab keine Antwort. Aber gab es nicht immer noch die Legende, daß Merlin, der geheimnisvolle Zauberer, in Wirklichkeit ein Sohn des Teufels sein sollte?
    Erklärte das nicht alles ?
    Aber das konnte und wollte Zamorra doch nicht glauben. Aber er wußte, daß er mit der Rückeroberung seines Schlosses keinen Sieg errungen hatte.
    Im Gegenteil.
    Jetzt begann der Kampf erst…
    Und niemand wußte, wie er schließlich ausgehen würde.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 261 »Im Bann der Tiermenschen«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 258 »Der Dämonensauger«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 254 »Geister-Party«

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