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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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Leithengst einer Herde Wildpferde einfangen willst, dann halte dich nicht damit auf, die Tiere der Herde zu jagen. Wenn du den Leithengst hast, kommen die anderen auch noch nach.
    Nach diesem Motto, hatten wir beschlossen, vorzugehen. Es gab einfach noch nicht genug Beweismaterial gegen Rusky alias Edwards, gegen Laine, gegen andere, die vielleicht mit in der Sache beteiligt waren. Kein amerikanischer Richter hätte mit dem bisher vorliegenden Material auch nur einen Haftbefehl ausgestellt. Denn wir leben in einer Demokratie, wo man nicht einfach mit halbfertigen Beschuldigungen Leute einsperren kann.
    ***
    Ausgerechnet die Salberg öffnete uns. Sie lächelte uns unschuldig an wie ein Baby die Flasche.
    »Hallo!« sagte sie mit ihrer leisen, dunklen Stimme.
    »Hallo, Miß Salberg!« sagte Phil und verbeugte sich artig, mit gezücktem Hut. »Wir werden so etwas wie Stammkunden, wie? Ich hoffe, wir stören nicht zu sehr. Wir wollten nur noch rasch einmal mit Peter Cotton sprechen.«
    »Das tut mir aber leid«, sagte sie freundlich. »Peter ist längst gegangen. Er arbeitet bis sechs.«
    »Ach so«, murmelte Phil, als hätte er das nicht gewußt. »Konnten Sie uns vielleicht seine Adresse, geben? Und die von Miß Fleckson auch gleich.«
    Patty Salberg, wie sie sich jetzt nannte, stutzte nur den Bruchteil einer Sekunde. Dann hatte sie ihr Gesicht wieder in der Gewalt.
    »Aber selbstverständlich, meine Herren«, erwiderte sie. »Gedulden Sie sich einen Augenblick.«
    Sie verschwand im Vorzimmer. Wenig später kam sie mit einem Zettel wieder zum Vorschein Beide Adressen standen darauf.
    »Miß Fleckson ist dann wahrscheinlich lieh auch schon nach Hause gegangen?« sagte Phil fragend.
    »O ja, sicher!«
    »Danke, Miß Salberg! Guten Abend!«
    »Guten Abend, meine Herren!«
    Wir zischten los. Da die Adresse des Jungen näher lag, besuchten wir zuerst die Eltern meines Namensvetters. Peter war nicht nach Hause gekommen. Wir' fuhren weiter. Dann klingelten wir an der Wohnungstür, neben der das Schild FLECKSON hing.
    Die Tür flog schnell auf, Susy stand auf der Schwelle und rief:
    »Peter, hast du mit…«
    Sie brach ab, als sie uns erkannte. Ihre weiße, makellose Stirn legte sich in Falten.
    »Danke«, sagte Phil. »Sie haben unsere Frage schon beantwortet.«
    »Welche Frage?« erwiderte das Mädchen und sah Phil aus ihren großen, braunen Augen an.
    Phil nahm den Hut ab.
    »Wir suchen Peter Cotton«, sagte er. »Um Gottes willen!« entfuhr es ihr. »Haben Sie sich denn nicht mit Peter im Vorraum des Kinos getroffen?«
    »Das war abgemacht«, sagte ich. »Wir waren da Aber Peter kam nicht.«
    »Er — er kam nicht?«
    Ihre Stimme war leise und zitterte. »Nein«, bestätigte Phil.
    Das Mädchen wurde kreidebleich. Auf einmal verdrehten sich ihre Augen. Phil sprang vor und fing sie auf: Sie war ohnmächtig geworden.
    .Er trug sie in die Wohnung. Wir riefen ein paarmal »Hallo«, aber niemand kam. Im Wohnzimmer bettete Phil das Mädchen auf ein Couch. Ich suchte und fand die Küche und brachte ein Glas Wasser.
    Phil spritzte ihr ein paar Tropfen Eiswasser auf die Stirn. Ein langer Seufzer kam über ihre Lippen. Dann schlug sie die Augen auf. Und schon wollte sie sich auf richten.
    Phil drückte sie mit sanfter Gewalt auf die Couch zurück.
    »Liegenbleiben«, sagte er. »Möchten Sie einen Schnaps?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Eine Zigarette?«
    Wieder Kopfschütteln. Phil sah mich ratlos an. Ich zuckte die Achseln. Dann kam ich auf einen Gedanken In der Küche hatte ich Coca-Flaschen gesehen.
    »Möchten Sie vielleicht eine Coca?« fragte ich.
    »Ach ja, bitte…« murmelte sie schwach.
    Ich holte ihr die Flasche, die ich in der Küche geöffnet hatte. Susy Fleckson nahm einen Schluck, seufzte, nahm einen größeren Schluck und seufzte abermals.
    »Es darf nicht wahr sein«, sagte sie tonlos. »Nein, es darf nicht sein. Es gibt tausend andere Möglichkeiten. Er kann noch eine dringende Besorgung für das Institut gehabt haben. Vielleicht hat er sich dabei verspätet. So wird es sein.« Wir sahen ihr staunend zu. Es war ganz offensichtlich, daß sie versuchte, sich selber zu beschwichtigen.
    »Miß Fleckson«, fing Phil vorsichtig an, »Sie wissen doch, daß sich Peter mit uns verabredet hatte. Wissen Sie auch, warum? Was wollte er von uns?« Ihr Gesicht wurde wieder blasser. Sie preßte die linke Hand auf die Brust und stieß heftig hervor:
    »Das Tonband! Er wollte wegen des Tonbands mit Ihnen sprechen.«
    »Was für

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