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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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an.«
    »Wie .heißt das Mädchen«, fragte ich. »Das weiß ich nicht!« schrie er.
    Er sprang auf und wurde auf einmal wütend. Bei Typen, wie er eine war, ließ das lediglich auf innere Unsicherheit schließen. Er tobte eine Weile herum. Wir sollten sofort die Wohnung verlassen. Das brauchte er sich nicht gefallen zu lassen. Schließlich gäbe es ja nach eine Verfassung. Immer hacke alle Welt auf ihm herum. Und so weiter.
    »Laß die Luft ab«, sagte Phil plötzlich gelassen. Mitten in seine Schreierei hinein.
    Er verstummte sofort, als er sah, daß auch sein Toben nichts änderte. Er war wie eines dieser verwöhnten Mädchen, die der Reihe nach alle Register ziehen und einfach ausprobieren, was wohl wirkt.
    »Wie heißt das Mädchen?« wiederholte ich.
    »Ich weil? es wirklich nicht«, gab er zerknirscht zu. Dann drehte er sich jäh um und ging zum Telefon. Während er ängstlich zu uns hinüberschielte, wählte er eine? Nummer, die er auswendig wußte. »Hallo«, stotterte er ziemlich aufgeregt, als sich sein Gesprächspartner meldete. »Hier spricht Johnny Porten.— Ja, danke, doch, doch, gut — nein, nein, hören Sie doch! Ich sitze in der Tinte. Ich brauche für die vorletzte Nacht ein Alibi. Ich weiß auch nicht, warum. Hier sind zwei Burschen vom FBI. Hol’s der Teufel, Sie müssen mir helfen! Das Mädchen kann noch — ich meine, sie kann doch bezeugen, daß wir — eh — daß wir zusammen waren.«
    Eine ganze Weile sprach sein Partner. Endlich nickte Porten, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte zweimal: »Danke.«
    »Sie heißt Hazel Bloadfield«, sagte er zu uns gewandt. »Sie wohnt…«
    Es war eine recht feudale Adresse. Phil und mir war längst ein Verdacht aufgekommen. Und wir beschlossen, diesem Verdacht sofort nachzuspüren.
    »Sie brauchen das Mädchen nicht anzurufen, wenn wir gegangen sind, Porten«, erklärte ich ihm. »Wir werden nämlich das Mädchen und Sie dem Personal im Hotel gegenüberstellen. Wenn Sie beide uns was vorlügen, wird es spätestens bei dieser Gegenüberstellung herauskommen. Wir wollen Ihnen keine Vorschriften machen, Porten, aber wir geben Ihnen den dringenden Rat, in den nächsten Wochen die Stadt nicht zu verlassen. Wie gesagt: es ist nur ein guter Rat.«
    Wir nahmen unsere Hüte und gingen. Als wir im Jaguar saßen, sagte Phil:
    »Er ist der schlechteste Schauspieler, den ich seit langem gesehen habe.«
    Ich stimmte zu.
    »Ja, die Geschichte mit dem Mädchen wollte er uns von Anfang an erzählen. Er tat nur so, als ob er sie sich widerwillig abkaufen lassen würde. In Wahrheit hatte er diese Geschichte extra vorbereitet.«
    »Was nichts anderes bedeuten kann«, folgerte Phil, »als daß Johnny Porten von Anfang an wußte, daß es gut sein würde, für diese bestimmte Nacht ein Alibi, zu haben. Ist er wirklich so ein begabter Hellseher? Oder —?«
    ***
    Wir gingen systematisch vor. Bevor wir unseren Besuch bei Hazel Bloadfield machten, erkundigten wir uns über sie.
    Vom Hausverwalter erfuhren wir zwei erstaunliche Tatsachen: Hazel Bloadfield bewohnte ein möbliertes Apartment und zahlte wöchentlich einhundertfünfundzwanzig Dollar Miete. Aber sie wohnte bereits seit neun Monaten dort, ohne je einer Beschäftigung nachgegangen zu seih. Meistens ging sie abends zwischen sieben und neun in Abendgarderobe aus und kehrte oft erst spät am nächsten Vormittag zurück, sagte der Hausverwalter. Den Rest des Tages schlief sie.
    Unser Verdacht schien sich zu bestätigen. Wenn wir recht hatten, durften wir uns nicht übereilen.
    Hazel Bloadfield wäre sogar hübsch gewesen, wenn der harte Zug um ihren Mund nicht gewesen wäre. Obgleich wir nicht sagen konnten, wieso eigentlich, wirkte sie doch ein wenig ordinär und herausfordernd.
    Sie bezeichnete sich selbst als die »Braut« von Johnny Porten, im übrigen aber bestätigte sie ohne Getue, daß sie mit ihm die Nacht im Hotel verbracht habe.
    »Das war alles, was wir wissen wollten«, sagte Phil sachlich. »Vielen Dank für Ihre Auskunft, Miß Bloadfield. Auf Wiedersehen.«
    Wir verließen sie. Aber zehn Minuten später hatte die Überwachungsabteilung des FBI den telefonischen Auftrag erhalten, Hazel Bloadfield bis auf Widerruf bei ihren nächtlichen Exkursionen genau zu beobachten.
    Anschließend bat Phil über das Sprechfunkgerät, man möchte nachsehen, ob Leutnant Wools von der Mordkommission schon in unserem Office wartete. Es war nicht der Fall.
    »Wenn er kommen sollte, soll man ihm Bescheid sagen, daß

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