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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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widerstehen, in das Bild und damit in den Schädel hinein zu greifen.
    Plötzlich wechselte das Bild in dem vier Meter durchmessenden Schädel nicht mehr. Etwas miniaturisiert sah Sima jene Lichtung, auf der vor Tagen schon die Sterblichen waren. Zwei von ihnen waren die gleichen, die beiden anderen kannte die Schlangenhexe nicht.
    Gehörte es zur Eigenschaft dieser Sterblichen, grundsätzlich zu viert aufzutauchen und dabei Paare zu bilden?
    Sie versuchte, die beiden Neuen genauer zu betrachten und war erstaunt, als ihr das nicht gelingen wollte. Mit einem Gedankenbefehl brachte sie den transparenten Schädel dazu, sich völlig auf den männlichen Unbekannten einzustellen. Das mußte dieser Zamorra sein. Plötzlich stand er überlebensgroß, fast vier Meter hoch, im Schädelbild. Aber wiederum wurde sein Aussehen nicht deutlicher. Die Gründzüge waren zu erkennen, aber das Bild blieb unscharf, so, als lägen Nebel darüber. Dasselbe war bei der Frau zu bemerken. Ein Zauber, der über ihnen lag und verhinderte, daß Sirna sich ihr Aussehen einprägte?
    Aber wie war das möglich?
    Plötzlich erlosch das Bild. Ein Blitz schmetterte durch den Schädel und hüllte das Innere des Tempelraums sekundenlang in gleißende Helligkeit. Dann war der Schädel wieder rubinrot und zeigte kein Dschungel-Abbild mehr.
    So konnte Sima auch nicht erkennen, was dieser Zamorra jetzt zu tun im Begriff war.
    ***
    »Was machen Sie da, Zamorra?« fragte Boyd Straker, der gerade den letzten Häring eingeschlagen und das Zelt damit endgültig gestrafft hatte.
    Sie hatten beschlossen, hier eine kleine Operationsbasis zu bilden, von der aus sie sich um die Riesenschlange mit dem weiblichen Oberkörper kümmern wollten. Straker schleuderte den Hammer schwungvoll in den Land Rover, dessen Hecktüren geöffnet waren.
    »Stören Sie ihn bitte nicht«, sagte Nicole leise.
    Fasziniert sah Straker zu, wie Zamorra auf einer Fläche von einem halben Quadratmeter das Gras bis dicht über dem Boden abschnitt und die langen, dürren Halme in einem bestimmten Muster schichtete. Dann holte er aus einer der beiden Packtaschen etwas, das Strakers Augen verborgen blieb und das er blitzschnell über die Halme streute. Mit der Klinge seines Jagdmessers schnitt er Linien in den Boden.
    »Was bedeutet das?« wiederholte Straker seine Frage. Er wollte seinen Arm um Eve legen, aber die wich zurück; Straker stank wieder nach seiner Insektenvertreibungsalbe. Nicole und Zamorra hatten in dieser Hinsicht keine Sorgen; Zamorra hatte ein wenig gezaubert und sie beide mit einem magischen, unsichtbaren Schutz gegen die Stechfliegen und Mücken versehen. Daher konnte Nicole sich ungehindert im Bikini zeigen, ohne innerhalb weniger Sekunden restlos zerstochen zu werden, sehr zum Erstaunen der beiden anderen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Nicole, der Zamorras Zauber ebenfalls fremd war. Der Meister des Übersinnlichen versuchte etwas Neues.
    Aufmerksam sahen die anderen zu.
    Die geschichteten Grashalme gerieten in Bewegung. Sie glitten umeinander und verknoteten sich, wie von unsichtbarer Hand geführt. Für Augenblicke glaubte Nicole eine kleine, graue Schlange zu sehen. Die huschte blitzschnell vorwärts und verschwand im Dickicht.
    »Hinterher, schnell!« schrie Zamorra, der seinen Platz nicht verließ.
    Nicole reagierte sofort. Sie sprang hinter der winzigen Schlange her, erreichte sie aber nicht mehr. Als sie die Zweige auseinanderbog, um sich hindurchzuzwängen, sah sie gerade noch, wie die kleine Schlange zu Grashalmen zerfiel. Zamorras Zauber war wieder erloschen.
    Der Professor erhob sich schweißüberströmt. Er zitterte leicht.
    »Was haben Sie gemacht?« fragte Straker.
    Zamorra setzte sich in den Wagen und atmete tief durch. »Diese kleinen Zaubereien sind immer ein wenig kräftezehrend«, lächelte er. »Ich habe versucht, die Richtung zu bestimmen, in welche Ihre Riesenschlange letztens flüchtete.«
    »Und?«
    »Pech gehabt«, gestand Zamorra. »Ich kenne jetzt nur die ungefähre Richtung. Sie wissen, wie sich Bienen gegenseitig über Futterplätze verständigen?«
    Die anderen nickten. »Durch Kreis- und Schwänzeltänze«, sagte Straker. »Durch die Anzahl der Schwänzelbewegungen und die Richtung derselben geben sie Himmelsrichtung und Entfernung an. Haben Sie…«
    Zamorra nickte. »Ich habe so etwas Ähnliches versucht. Die aus Gras gezauberte Ersatzschlange sollte mir den Aufenthaltsort ihrer Riesenschwester verraten. Bloß hat sich dieses kleine Zaubervieh

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