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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchzuckte ihn ein so starker Schmerz, daß er aufstöhnend zurücksank.
    Und noch greller wurde das Leuchten, und die Hitze nahm zu. Zamorra brach der Schweiß aus. Der leuchtende Magieschirm zog sich zusammen und versuchte ihn in sich zu zerdrücken!
    Die Luft begann ihm bereits knapp zu werden.
    Aufhören! schrien seine Gedanken. Seine Finger glitten über die Hieroglyphen, suchten nach jenem Zeichen, mit dem er den Schirm aktiviert hatte. Er fand es, und es befand sich immer noch in Aktiv-Stellung! Es war nicht, wie früher üblich, zurückgeglitten! Als er es jetzt selbst versuchte, ließ sich das Zeichen nicht bewegen.
    Auch keines der anderen!
    Zamorra wollte aufschreien. Aber es gelang ihm nicht. Durch die geschlossenen Lider sah er in der gleißenden Helligkeit, wie das Zelt Feuer fing und um ihn herum in Flammen aufging. Und der Magieschirm preßte seinen Körper bereits schmerzhaft fest zusammen. Das konnte nicht mehr lange gutgehen.
    Sah denn keiner der anderen das Licht und das Feuer?
    Ein Gedanke durchfuhr ihn. Du mußt das Amulett kurzschließen!
    Aber wie? Er besaß keine Möglichkeit dazu, konnte sich ja nicht einmal mehr bewegen. Er konnte sich nur noch zerquetschen und verbrennen lassen. Bunte Farbflecken tanzten vor seinen geschlossenen Augen. Jede Muskelfaser schmerzte, und hinzu kam die jähe Müdigkeit, die ihn überfiel. Gib auf, raunte etwas in ihm. Entspanne dich, laß dich ins Nichts sinken…
    Er schwebte.
    Und um ihn herum war das Inferno, das zum Tod führen mußte.
    Merlins Stern hatte beschlossen, seinen Besitzer zu vernichten!
    ***
    »Wo ist denn Boyd?« fragte Nicole, weil sie den Harvard-Assistenten plötzlich vermißte. Eve Gordan, die den Braten am Spieß über dem Feuer langsam drehte, damit er von allen Seiten gleichmäßig goldbraun wurde, zuckte mit den Schultern. »Hat sich in die Büsche geschlichen, wo jeder von uns mal hin muß«, sagte sie. Sie griff nach der Gewürzdose, und versorgte den Braten mit einem verdächtig roten Pülverchen. Wachsam sah Nicole zu. Sie entsann sich einer anderen Episode, wo sie zu viert Fleisch grillten und unabhängig voneinander gründlich pfefferten, weil keiner wußte, daß der andere bereits den Griff in die Gewürzdose getan hatte. Seither war Nicole, was diese Dinge anging, äußerst mißtrauisch.
    Kurz sah sie zum Zelt hinüber, das sie zusammen mit Zamorra bewohnt. Da zuckte etwas unglaublich grell durch ihr Bewußtsein.
    Ihre empfindlichen Sinne machten sich bemerkbar, alarmierten sie. Magie war im Spiel! Magie von einer schon unheimlichen Stärke!
    Nicole sprang auf. Da sah sie, wie gleißende Helligkeit aus dem Zelt hervorbrach und es im nächsten Moment in Flammen aufging.
    Aber es war auch der Moment, in dem Boyd Strakers gellender Schrei durch die Nacht hallte!
    Eve Gordan sprang hoch, ließ den Braten Braten sein. Entsetzt drehte sie sich im Kreis, schrie auf, als sie das brennende Zelt sah.
    Etwas flammte durch Nicoles Gehirn. Du mußt das Amulett kurzschließen!
    Der Gedanke entstand nicht in ihr, sondern wurde von außen an sie herangetragen. Telepathie!
    »Feuerlöscher!« schrie sie Eve zu und hörte in einiger Entfernung Boyd Straker verzweifelt brüllen. Sie sah etwas Riesiges, Dunkles sekundenlang zwischen den Pflanzen auftauchen. Mit einem Satz war sie am Wagen, griff in die Tasche und riß eine flache Pistole heraus.
    Eve Gordan stand immer noch entsetzt da.
    Nicole federte leicht in den Knien, verharrte und zielte beidhändig. Mit häßlichem Zischen flammte ein rötlicher Lichtfinger aus der Waffenmündung und stach in den Dschungel. Ein irres Kreischen war die Antwort. Schlagartig begann dort etwas zu brennen.
    Nicole federte herum, machte sich keine Gedanken darüber, soeben vielleicht einen Waldbrand entfesselt zu haben. Mit einem blitzschnellen Daumendruck wurde an der Waffe ein kleiner Schalter in eine andere Stellung geschoben. Wieder löste Nicole aus. Diesmal zuckte ein bläulicher Lichtfächer hervor, verästelte sich knackend und knisternd und erfaßte das brennende Zelt in seiner ganzen Ausdehnung.
    Ein Lichtschauer flammte empor und erfüllte die Lichtung mit gleißender Helligkeit. Blitze sprühten nach allen Seiten, zischten dicht an den beiden Mädchen vorbei. Einer jagte in den linken Vorderreifen des Land Rovers. Pfeifend entwich die Luft, und der Wagen sank vorn tiefer.
    Eve begann zu schreien. Nicole erkannte, daß sie sich auf das Mädchen nicht verlassen konnte. Mit einem Satz war sie bei dem

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