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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nahm keiner den Forschungsauftrag.
    Drückende Mittagshitze lastete über dem kleinen Lager auf der halbwegs annehmbaren Dschungellichtung. Selbst im schattigen Zelt war es kaum auszuhalten. Eve klappte die Kladde zu, klemmte den Kugelschreiber an den Deckel und nahm Kladde und Khakihemd aus dem niedrigen Zelt mit nach draußen. Dort schlüpfte sie in das Hemd; weniger, um die anderen nicht sittlich und moralisch zu gefährden, sondern um den Stechfliegen weniger Angriffsfläche zu bieten. Die Biester waren hinter jedem Schweißtropfen her, und das Dilemma bestand darin, daß sie um so mehr schwitzte, desto mehr Kleidung sie zum Schutz trug. Straker machte es sich da einfacher, er rieb sich mit einer fürchterlich stinkenden Salbe ein, die die Biester verscheuchte. Das hatte für ihn wiederum den Nachteil, daß Eve sich strikt weigerte, mit ihm zu schlafen, solange er stank. Dougall litt wie sie unter den Insekten, nur Jane Long schien saures Blut zu haben. Sie wies nicht einen einzigen Stich auf.
    Eve verknotete das Hemd unter den Brüsten, ging zum Wagen und legte die Kladde in den Metallkoffer. Um die Schreie und Schüsse machte sie sich nicht viel Gedanken. Vermutlich hatte Jane eine große Spinne gesehen, wie es sie hier zuhauf gab.
    Aber dann kamen Boyd Straker und Jane Long zurück, blaß wie der Tod selbst. Eve Gordan ahnte kommendes Unheil. »Was ist passiert?« fragte sie. »Wo ist Marc?«
    »Tot«, sagte Straker rauh.
    Eves Unterkiefer klappte nach unten. »Was? Tot? Das kann nicht wahr sein! Du willst mir einen Bären aufbinden.«
    Aber an der Blässe der beiden Gesichter sah sie, daß es stimmte. Sie wollte an Straker vorbei, einfach dorthin stürzen, woher die beiden kamen. Der Freund hielt sie fest.
    »Bleibt hier«, sagte er. »Er sieht nicht sehr gut aus.«
    »Wie ist es passiert?« hauchte Eve entsetzt.
    »Eine Riesenschlange«, sagte Straker trocken. Er ging zum Wagen, öffnete die hintere Luke und begann den zerlegten Funkmast herauszuholen und zusammenzuschrauben. »Aber keine gewöhnliche. Jane hat sie gesehen.«
    Aber Jane wankte nur ins Zelt und zog den Reißverschluß hinter sich zu.
    Eve Gordan sah ihr betroffen nach. Sicher, Marcs überraschender Tod war eine sehr böse Sache, aber Jane reagierte weitaus heftiger als Eve selbst. Dabei hatte es zwischen Jane und Marc keine solche Bindung gegeben wie etwa zwischen ihr und Boyd Straker. Ihr fast schon schockhaftes Verhalten mußte also mit dem Zusammenhängen, was sie gesehen hatte.
    Eve trat zu Straker, der den Funkmast jetzt verankerte. Die dünne Antenne ragte knapp über die obersten Baumwipfel hinaus. Mit oft geübten Griffen schloß Straker die Antenne an das Funkgerät des Wagens an.
    »Was war das für eine Schlange?« fragte Eve.
    »Du kannst gleich mithören, wenn ich den Bericht gebe«, knurrte Straker mürrisch. »Dann brauche ich’s nicht zweimal zu erzählen. Einmal ist schon schlimm genug.«
    Eve sah ihn betroffen an.
    Und Boyd Straker gab seinen Funkbericht ab. »Informieren Sie Professor Bill Fleming über den Vorfall«, schloß er. »Der ist der richtige Mann für dieses Phänomen.«
    »Fleming?« staunte Eve. »Der Historiker?«
    Straker nickte. »Er ist oft unterwegs, um sich mit Erscheinungen wie dieser zu befassen. Eine Riesenschlange mit dem Oberkörper einer Frau… wenn einer dieses Rätsel klären kann, dann ist es Fleming. Hoffen wir, daß er die nötige Zeit aufbringen kann…«
    ***
    »Gerade noch erwischt«, lachte Professor Zamorra in den Telefonhörer. »In einer Stunde wollten wir abreisen, Alter. Wo brennt’s diesmal?«
    Bill Flemings Stimme kam leicht quäkend und verzerrt über den Atlantik. »Im Dschungel, Professorchen. Ihr müßt hin. Nach Afrika. Ich habe keine Zeit, mich darum zu kümmern.«
    Zamorras Stirn umwölkte sich. »Werde deutlicher, Bändiger von Geschichtsbüchern und einem halben Tausend nichtsnutziger Studenten. Was ist los?«
    »Ich wurde angerufen. Ein paar von unseren Harvard-Leuten treiben sich auf dem schwarzen Erdteil herum, mit irgendeinem Blödsinns-Projekt. Sie sind von einem Ungeheuer überfallen worden.« Bill schilderte den Vorfall, den er selbst nur aus zweiter Hand kannte. »Man hat mich angefordert«, schloß er, »weil ich hier an der Harvard inzwischen als Geisterjäger fast so berüchtigt bin wie du bei euch in Frankreich, bloß sitze ich hier an einem Projekt fest und kann auf die Schnelle nicht weg. Wohl dem der keinen Lehrstuhl innehat.«
    Zamorra lächelte. Hin und

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