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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entgangen war. Es hatte sich einfach aufgelöst, war verschwunden.
    Sirna war bestürzt. Der Mann, der sich Leonardo nannte, hatte sich auf magischem Weg hinfortteleportiert. Aber das Bestürzende war, daß Sirna seine Teleportation nicht hatte erfassen können.
    Sie hatte seine Spur verloren.
    Mit einem Gedankenbefehl schloß sie die Falltür wieder. Langsam kehrte sie zu ihrem Lager zurück. Es gefiel ihr nicht, daß es ein Wesen gab, das sich ihrer Macht widersetzen konnte. Schön, die Lichtrohre vermochten ihm zu schaden, aber offenbar nicht auf Dauer. Jeder Sterbliche wäre binnen Augenblicken zu Asche verkohlt. Den Montagne hatte es nur zu Boden geschleudert.
    Es mußte daran liegen, daß es Magie an sich war. Ein Wesen von gigantischer Kraft, stärker als die Dämonen selbst. Um so verwunderlicher war, daß der rubinrote Schädel sie nicht vor ihm gewarnt hatte. Er schien Leonardo nicht zu kennen.
    Sirna streichelte die Kobra, die sich ihrer Hand geschmeidig entgegenreckte, und ließ sich wieder auf ihr Lager sinken.
    Der Tempel des rubinroten Schädels mußte geschützt bleiben. Niemand durfte sich ihm nähern, der nicht zu den Göttern oder Dämonen selbst gehörte. Es war schlimm, daß der Montagne von dem Tempel wußte und ihn wieder verlassen konnte. Ein Fehler, den es auszumerzen galt.
    Und der andere, der kommen sollte… Zamorra hieß er… nun, wenn er fernblieb, war es gut. Wenn er kam, mußte er sterben wie jeder Sterbliche. Und dann gehörte er dem Schädel vollständig. Es ging nicht an, daß ein anderer den Schädel bekam.
    Auch nicht, wenn er so mächtig zu sein schien wie der Montagne.
    Aber ganz sicher war Sirna nicht, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Die Schlangenhexe dachte noch lange nach, während draußen die Helligkeit des neuen Tages durch das Laubdach des Dschungels kroch.
    ***
    In der Luftlinie waren es nur rund vierhundert Kilometer. Da die Straßenführung aber weiträumige Umgehungen beinhaltete und manchmal in eine völlig andere Richtung zielte, um erst nach langer Zeit wieder zurückzuschwenken, wurden es über fünfhundert. Aber auch die ließen sich nicht rasch durchfahren. Schließlich kam noch das Suchspiel hinzu, das selbst per Funklotsen in der Dunkelheit nicht gerade einfach war. So kam Zamorras Schätzung ungefähr hin, und in den frühen Morgenstunden, kurz vor sechs Uhr, rollte der Chevrolet Blazer im Dschungelcamp irgendwo zwischen Yambio und Yubu ein. Es lag abseits der Straße. Im Scheinwerferlicht sah Zamorra Soldaten, die das Camp bewachten. Ein paar Blockhäuser umgaben einen größeren Platz. Militärfahrzeuge standen neben zivilen Wagen am Rand. Zamorra fuhr den Geländewagen auf Platzmitte und stieg aus.
    Im Osten wurde es hell. Der Tag kam jetzt mit Macht.
    Aus einer Blockhütte kamen zwei Männer auf den Wagen zu. »Sie sind Professor Bill Fleming?« fragte ein Mann im Khaki-Anzug. »Mein Name ist Rogerson, ich leite diesen Stützpunkt, wenn ich es mal so ausdrücken darf.«
    »Ich muß Sie enttäuschen«, lächelte Zamorra. »Fleming kann nicht kommen. Er schickt uns stattdessen.« Er stellte Nicole und sich vor. »Was treiben Sie eigentlich hier am Ende der Welt?«
    »Wir schicken Suchteams in den Dschungel, um Boden- und Pflanzenproben zu entnehmen und zu analysieren. Von hier aus versorgen wir die Teams.«
    »Sieht ziemlich groß aus, und Sie liegen dicht an der Grenze«, sagte Zamorra etwas erstaunt. »Wie weit geht denn Ihr Radius?«
    Rogerson hob die Schultern. »Ein paar hundert Meilen im Umkreis«, sagte er. »Manche Teams sind tagelang unterwegs. Um Grenzen kümmert sich hier keiner. Wir stoßen nach Zentralafrika so gut vor wie nach Zaire, und wir benutzen keine Straßen und Übergänge, weil wir die unverfälschte Natur haben wollen.«
    »So eine Art Camel-Trophy, nicht wahr?« grinste Zamorra.
    »Schlimmer«, sagte Rogerson. »Die haben da wenigstens noch ein paar Schlammpfade. Unsere Teams nicht.« Er deutete auf den Chevrolet. »Mit dem kommen Sie da nicht durch. Der ist zu groß. Ein Land Rover ist handlicher.«
    »Hören Sie, Mister«, rügte Nicole. »Ein Auto kann niemals groß genug sein.«
    »Hier gelten andere Gesetze«, brummte Rogerson. »Kommen Sie, frühstücken Sie mit. Dann wird Mister Straker Ihnen die Einzelheiten dieses seltsamen Vorfalls erläutern. Wenn Sie mich fragen - das ist alles ein wenig fantastisch. Unglaubwürdig.«
    »Sie fragt aber keiner, Rogerson«, sagte Straker, der Mann neben ihm. »Kommen

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