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0265 - Das Zeitauge

Titel: 0265 - Das Zeitauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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huschte ein bitteres Lächeln.
    Es wäre den 'Meistern der Insel' nicht schwergefallen, die halutische Invasion zu stoppen und die Giganten mit den überlegenen Mitteln der Zukunft zu vernichten! Warum taten sie es nicht? Warum ließen sie es zu, daß Lemur entvölkert wurde und die Intelligenzen der Milchstraße in ihrer Entwicklung um Jahrzehntausende zurückgeworfen wurden? Er verdrängte die Fragen aus seinem Geist. Ein Zeitagent stellte nicht derartige Fragen. Er führte nur die Befehle der Meister aus!
    Sein Gesicht erschien wieder undurchsichtig, als er die Kuppel betrat. Ein Transportband beförderte ihn zur Zentrale. Der kreisrunde Raum glich der Hauptzentrale eines Schiffes in fast allen Einzelheiten.
    Die Wände wurden von überdimensionierten Bildschirmen bedeckt, darunter schwangen sich die dreifach gestaffelten Zeilen der Schaltpulte.
    Etwa fünfzig Uniformierte arbeiteten in der Zentrale. Sie waren Lemurer und hatten nicht die mindeste Ahnung, wer ihr Vorgesetzter wirklich war.
    Ein hochgewachsener junger Mann in hellblauer Uniformkombi trat heran und wollte Meldung erstatten. Es war Vammat, der Sekretär des „Tamrats".
    Frasbur winkte unwillig ab.
    „Später, Vammat, später! Jetzt stellen Sie zuerst eine Verbindung zu Admiral Hakhat her. Sagen Sie dem Admiral, er möge mich in Kürze auf seinem Schiff erwarten. Ich werde einen Transmitter benutzen!"
    Er wartete nicht ab, ob Vammat den Befehl ausführte. Auf seinen Sekretär konnte er sich verlassen, das wußte er zur Genüge. Deshalb schritt er ruhig weiter, bis zur gegenüberliegenden Wand. Er ging durch die automatisch aufgleitende Tür hindurch und wartete, bis sich die meterstarke Stahlplatte wieder geschlossen hatte.
    Mitten in dem kleinen, kuppelförmigen Raum summten die Kontaktsäulen eines Kleintransmitters.
    Die Energieströme, die von dem Miniaturkraftwerk in der unsichtbaren Bodenplatte zu den Säulenstümpfen flossen, würden sich bei Aktivierung in fünfdimensionale, dem Normalraum übergeordnete Energie verwandeln und einen flammenden Torbogen aufbauen.
    Der Zeitagent trat zu dem winzigen Pult vor dem Transmitter und nahm eine Schaltung vor. Knisternd entluden sich umgeformte Kraftströme. Der Bogen stand. Ein grün leuchtendes Symbol zeigte an, daß die Gegenstation auf dem Flottenflaggschiff des Admirals empfangsbereit war.
    Doch Frasbur hatte nicht die Absicht, jetzt schon Hakhat aufzusuchen. Als Agent an exponierter Stelle kannte er die Gewohnheiten der Meister zur Genüge. Er wußte, daß er noch warten mußte.
    Er brauchte nicht lange auszuharren, ohne sein Zutun erlosch plötzlich das Symbol für den Flaggschiffsempfänger, und ein anderes Symbol leuchtete auf. Frasbur kannte es. Demnach war sein Kleintransmitter soeben durch Fernschaltung auf einen Empfänger in den Pyramiden justiert worden.
    Hinter dem flammenden Tor gähnte schwarze Leere. Agent Frasbur gelangte mit vier Schritten dorthin, wo das Universum zu Ende zu sein schien. Der fünfte Schritt brachte ihn durch den Transmitterbogen hindurch.
    Sein Fuß berührte eine rotweiß gezeichnete Fläche am Rande des Landefeldes innerhalb des Pyramidensechsecks. Als er sich umwandte blickte er wiederum in gähnende Leere zwischen den Bogensäulen. Dann erlosch die Energie, und nur noch die Sockel zeugten vom Vorhandensein einer Transporteinrichtung, die sich des fünfdimensionalen Kontinuums bediente. Es gab mindestens sechshundert solche und stärkere Freilufttransmitter innerhalb des Pyramidensektors. Die meisten von ihnen waren ständig in Betrieb. Lemurer in den unterschiedlichsten Uniformen und militärischen Rängen kamen und gingen. Keiner beachtete den anderen, dafür war der Betrieb überall auf Kahalo viel zu umfangreich. Hätte ein rangniedriger Offizier jeden ranghöheren grüßen wollen, er würde zu nichts anderem mehr gekommen sein.
    Sechs mittelgroße Kampfschiffe starteten soeben. Das Dröhnen der Triebwerke erfüllte den Platz mit infernalischen Lärm. Auf hellen Glutsäulen stiegen die Kugelraumer empor. Doch dann sanken sie wieder herab, nur an einer anderen Stelle, etwas näher zum Rand des Feldes hin.
    Frasbur begriff. Seine Augen suchten den Himmel ab. Ein heller Glutpunkt, einer der nahen Sonnen gleichend, stand dort und schwoll mehr und mehr an.
    Kurz darauf senkte sich ein etwa achtzig Meter durchmessender Diskus auf die freie Landefläche.
    Die Symbole an der Bordwand wiesen das Diskusschiff als Raumer von Tefa aus. Das war auch für die Lemurer

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