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0265 - Das Zeitauge

Titel: 0265 - Das Zeitauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dauer zu widerstehen, aber ihr technisches Können und ihre Mittel reichten aus, die Nachbargalaxis Andromeda zu unterwerfen und dort ein neues Machtzentrum zu schaffen, in das ihnen kein Haluter folgen kann."
    Log kicherte sein auf die Nerven gehendes Kichern, doch Shelton blieb die Ruhe selbst.
    „Lemur ist verloren!" kreischte der winzige Roboter. „Die Haluter haben den ehemaligen vierten Planeten Zeut, in einen glühenden Gasring verwandelt." Er deutete mit einem der dünnen Arme nach oben, und die Blicke der Menschen folgten unwillkürlich.
    Sheltons Augen verdunkelten sich, als er das Glühen im Dunst des Himmels wahrnahm, das von den atomaren Reaktionen der staubförmigen Planetenmaterie herrührte.
    „Aber noch gehört dieser Planet den Lemurern", fuhr der Roboter fort. „Und sie sind in der Lage, sich wirksam gegen vereinzelte Eindringlinge zur Wehr zu setzen. Ihr wollt euch einiger Tamräte bemächtigen und deren Rolle spielen - das ist gefährlich!"
    Der Oberst lachte kurz und trocken.
    „Wir sind Raumsoldaten des Imperiums, Log. Seit unserem ersten Einsatz hieß unser ständiger Begleiter Gefahr. Wir wissen um die Schwierigkeiten, aber wir fürchten sie nicht."
    „Schon gut", erwiderte Log lässig. „Ich wollte nur betonen, daß die Tierwelt des Pleistozäns nur noch deshalb in diesem Umfang existiert, weil die Lemurer größten Wert darauf legten, in Schutzparks die unberührte Natur zu erhalten. Das ist kein Zeichen dafür, daß man den Planeten nicht absolut unter Kontrolle hält, eher das Gegenteil davon. „ Er kletterte behende auf einen Felsbrocken und sah von dort auf die Menschen herab.
    „Schön, ihr bedurftet dieser Warnung nicht. Aber ihr solltet froh sein, in mir einen 'Schutzengel' gefunden zu haben. Ich biete euch meine Begleitung an. Nun...?"
    John C. Shelton überlegte einige Sekunden. Danach sagte er mit feinem Lächeln: „Einverstanden. Aber damit stehst du unter meinem Kommando, Zwerg!"
    „Einverstanden!" erwiderte der Roboter. Er salutierte militärisch was einen allgemeinen Heiterkeitsausbruch hervorrief.
    Nur Shelton lachte nicht mit. Er wußte, daß es keine Ursache für auch nur die geringste Heiterkeit gab. Die CREST III würde ihnen nicht helfen können, wenn sie in Schwierigkeiten gerieten...
     
    *
     
    51222 Lichtjahre von Lemur entfernt...
    Tamrat Frasbur legte den roten Schalthebel des gigantischen Memogerätes um, als der Bildschirm des Spezialkommunikators aufblendete. Im nächsten Augenblick riß es ihn von seinem Sessel. Er neigte unterwürfig den Kopf.
    Vom leuchtenden Schirm herab blickte das blasierte Gesicht eines Menschen. Er unterschied sich von Frasbur lediglich durch das Symbol, das er auf dem Brustteil seiner schlichten Uniformkombination trug. Dieses Symbol war rund und zeigte auf schwarzem Untergrund zwei in der Rotation erstarrte Galaxien, deren Farbe ein warmer Goldton war.
    „M'aghan...?" flüsterte Frasbur.
    M'aghan war kein Name; diese Bezeichnung stand sinngemäß für den Titel „Erhabener". Es war der Titel, der nur den 'Meistern der Insel' gebührte!
    Das überaus energische Gesicht des Meisters zeigte keine Regung. Die Augen blickten kalt, abwägend und überlegen. Der schmallippige Mund öffnete sich nur, um knappe detaillierte Befehle zu erteilen. Der Meister sprach leise; ein Befehlsempfänger hatte sich eben anzustrengen, damit ihm kein Wort entging.
    „Vor zwei Stunden Standardzeit erhielten Wir eine Funknachricht Unseres Zeitagenten Orghon von Lemur, der inzwischen anscheinend getötet wurde, denn seitdem besteht keine Verbindung mehr mit ihm..."
    Frasbur zuckte kaum merklich zusammen. Er wußte von Orghon, denn er selbst war auch ein Zeitagent der Meister, ein Tefroder aus der Zeit des Solaren Imperiums, der nach gründlicher Schulung mit Hilfe der Zeitfalle Vario in die Vergangenheit zurückgeschickt worden war. Offiziell galt er bei den Lemurern als Tamrat der Hauptwelt Lemur mit besonderen Vollmachten. Sein hochwirksamer Individualschirm schützte vor allen denkbaren physischen und psychischen Angriffen so hatte er wenigstens bislang geglaubt. Orghons Tod belehrte ihn eines anderen und jagte ihm eiskalte Schauer über den Rücken.
    Der 'Meister der Insel' sprach weiter. Frasbur versuchte, sich sein Erschrecken nicht anmerken zu lassen. Seine Augen hingen förmlich an den Lippen des Erhabenen.
    „Wir haben die Nachricht Orghons ausgewertet. Die Situation ist klar, nachdem Wir lange Zeit unrichtige Informationen erhielten. Die

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