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0265 - Das Zeitauge

Titel: 0265 - Das Zeitauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unverdächtig. Sie konnten ja nicht wissen, daß die angebliche junge Kolonie auf Tefa gar nicht existierte, sondern nur vorgetäuscht wurde, um den wahren Sachverhalt zu verschleiern.
    Der Zeitagent begann zu laufen. Er sprang von einem Transportband zum anderen bis er das mit der höchsten Geschwindigkeit erreicht hatte. Kurz vor Erreichen des Tefa-Schiffes wechselte er wieder zum langsamsten Band über.
    „Tamrat Frasbur...?" tönte eine Stimme aus den Außenbordlautsprechern.
    „Ja...!" erwiderte der Agent zögernd.
    Eine Luke öffnete sich unterhalb des Triebwerksringwulstes. Die Luft in ihr begann zu flimmern, dann senkte sich das Flimmern bis zu Frasburs Füßen.
    „Steigen Sie bitte ein, Tamrat Frasbur!"
    Der erfahrene Agent atmete innerlich auf. Die Formulierung verriet ihm, daß sich an Bord des Diskusschiffes kein Meister befand. Meister würden niemals bitten, sondern fordern. Höflichkeit Untergeordneten gegenüber war ihnen fremd.
    Frasbur trat auf die flimmernde Luft. Eine Antigravrampe trug ihn rasch und mühelos nach oben, in die offene Luke hinein.
    Sofort danach startete das Raumschiff wieder.
     
    *
     
    Verbindungsoffizier Multat war klein, schmächtig und drahtig. Sein samtbraunes Gesicht wirkte wie das eines Fuchses. Die hellen Augen verrieten jedoch gebändigte Energie.
    „Ich bin über alles informiert, Agent Frasbur", sagte Multat mit einem ironischen Verziehen der Lippen. „Die Meister legten Wert darauf, daß ein Zeuge von Tefa erscheint, um die Begründung für die zu treffenden Maßnahmen glaubhaft geben zu können."
    Der Zeitagent neigte leicht den Kopf.
    „Sie sind über Vario gekommen, nicht wahr...?"
    Multat lachte. Dieses dröhnende Gelächter paßte scheinbar gar nicht zu der dürren Gestalt.
    „Die Leute, die in der Vergangenheit leben, sind offenbar alle von einem unstillbaren Wissensdurst geplagt. Natürlich bin ich über Vario geschickt worden, Agent Frasbur. Die Meister kennen noch keine andere Art der Zeitversetzung. Das war es doch, was Sie wissen wollten...?"
    „Hm... mmm!" machte der Zeitagent zögernd.
    Der Verbindungsmann der Meister wurde übergangslos ernst.
    „Man legt in unseren Kreisen keinen Wert auf zu großes Wissen, Frasbur. Noch weniger läßt man sich seine Neugier anmerken. Es könnte ungesund sein. Verstehen Sie, was ich meine?"
    „Vollkommen", bestätigte Frasbur mit finsterem Gesicht. „Gehen wir also zu unserer Aufgabe über.
    Ich habe mich bei Admiral Hakhat bereits angemeldet und..."
    „Wie?" unterbrach Multat. „Sie haben sich angemeldet, bevor ich landete? Ja, sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen, Agent Frasbur? Wie konnten Sie vor meinem Erscheinen überhaupt ahnen, was Sie dem Admiral sagen müssen?"
    Der Mann, der auf Kahalo eine unbedingte Vorrangstellung genoß und als einer der mächtigsten der Tamräte galt, duckte sich unter dem mit schneidender Stimme erhobenen Vorwurf. Doch er fand fast augenblicklich ein Gegenargument.
    „Admiral Hakhat weiß nichts über den Grund meines Besuches, Multat. Sobald ich mit Ihnen zusammen auftauche, wird er nicht den geringsten Verdacht schöpfen. Er vertraut mir vollkommen.
    Schließlich wird es ihm nur logisch erscheinen, daß Sie mich vor Ihrem Erscheinen angerufen haben."
    Das Gesicht des Verbindungsoffiziers hellte sich etwas auf. Dennoch sagte er: „Ein Zeitagent muß bereits den Anschein fehlerhafter Arbeit vermeiden, Frasbur. Aber gut, lassen wir das jetzt. Folgen Sie mir bitte in den Bordtransmitter!"
    Nebeneinander gingen die beiden Männer zu einer durch Kode abgesicherten Abteilung des Kurierschiffes. Multat zog ein flaches, eiförmiges Gerät hervor und preßte es gegen die Schottwandung.
    Als die beiden Schotthälften zur Seite glitten, wurde ein Transmitterraum sichtbar. Der Verbindungsmann aktivierte die Bogensäulen. Sofort baute sich der charakteristische Torbogen auf. Ein Symbol begann grün zu leuchten.
    „Steigen Sie bitte durch!" forderte Multat auf.
    Der Zeitagent trat durch den flammenden Bogen - und stand im nächsten Augenblick vor dem Empfänger auf dem Flottenflaggschiff DODURA. Hinter ihm erschien Multat aus dem nachtdunklen Kern des Gerätes.
    Zwei Offiziere hatten den Besuch bereits erwartet. Sie salutierten vor Frasbur. Den Mann von Tefa dagegen betrachteten sie mit offen zur Schau getragener Geringschätzung. Das entsprach der allgemeinen Einstellung der Lemurer ihren Kolonisten im Andromedanebel gegenüber. Man hielt die Menschen von Tefa für

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