0265 - Todesschwadron
vorhatte.
Er hob die Arme.
»Sie ist in meiner Gewalt«, schrie Asmodis. »Diesmal wird sie mir nicht mehr widerstehen können… sie wird mein sein. Sie wird fortan der Hölle dienen, aus freien Stücken, wird an meiner Seite kämpfen…«
»Niemals«, schrie Teri.
Sie mußte an Sara Moon denken, Merlins entartete Tochter. Auch jene hatte die Seiten gewechselt, und bis heute wußte niemand, ob sie es unter Zwang oder freiwillig getan hatte. Aber Sara Moon hatte schon gewaltigen Schaden angerichtet, und niemand hatte etwas dagegen tun können.
Teri wollte nicht dasselbe Schicksal erfahren! Sie wollte nicht der Hölle dienen!
»Oh, doch«, rief Asmodis zu ihr herauf. »Oh doch, und du wirst dich freuen, endlich der dunklen Macht zu dienen! Nichts mehr wird so sein wie früher, dafür werde ich sorgen…«
»Nein«, stieß sie hervor. »Eher sterbe ich.«
»Oh, so leicht ist das Sterben gar nicht«, sagte der Fürst der Finsternis. »Warte es nur ab…«
Schon einmal war sie in seiner Gewalt gewesen. Damals hatte er nur versucht, sie zu überreden, und als das nicht gelang, wollte er sie den Opfertod sterben lassen. Aber diesmal… diesmal ahnte sie, daß es ihm gelingen würde, sie »umzudrehen«, Diesmal hatte er sich bestimmt besser auf sein Vorhaben vorbereitet.
»Wir werden sehen, wie leicht das Sterben ist«, sagte Zamorra unten. »Wir können es doch gleich mal an dir ausprobieren, Asmodis!«
Der Fürst der Finsternis lachte.
»Eben das«, sagte er, »ist der Sinn dieser Sache? Du wirst kämpfen, Zamorra! Kämpfen wie noch niemals zuvor. Wenn es dir gelingt zu siegen, rettest du die Druidin. Verlierst du, bist du tot und sie meine Dienerin.«
»Nein«, flüsterte Teri. »So einfach ist das nicht…«
Er mußte sie dennoch hören können, denn wieder sprach er zu ihr, zugleich aber auch zu Zamorra und Nicole.
»Es ist einfach. Als du betäubt warst, Teri, präparierte ich dein Unterbewußtsein. In dem Moment, in welchem Zamorra stirbt, gehörst du zur Hölle! Ganz automatisch! Es ist so etwas wie eine posthypnotische Gedankenschaltung. Du kannst nichts dagegen tun. Niemand kann es. Die Energien, die ich dafür verwendete, sind zu groß. Nicht einmal Merlin kann noch etwas ändern… unauflöslich ist dein zukünftiges Schicksal mit Zamorras Leben oder Sterben verknüpft.«
»Du Bestie«, stieß sie hervor.
Asmodis lachte höhnisch. »Ich bin eben ein Teufel«, gestand er. »Berüchtigt für teuflische Ideen. Nun zu dir, Zamorra. Gibst du sofort auf, oder willst du dich erst noch in einem sinnlosen Kampf erschöpfen?«
Zamorra antwortete nicht. Er sah Asmodis an. Der Fürst der Finsternis spürte die Gedanken, die in Zamorras Hirn kreisten, ohne sie lesen zu können. Zamorra war im Zugzwang, und er würde auf jeden Fall kämpfen. Auch, wenn er sicher war zu verlieren. Er mußte es tun, um sein Gewissen zu beruhigen. Er mußte wenigstens einen Versuch machen, Teri der Hölle doch noch zu entreißen, so aussichtslos das auch sein mochte. Und er wäre ein Narr, verließe er sich dabei auf sein Amulett. Es war unzuverlässig, immer noch…
Asmodis wartete ab. Wie lange brauchte Zamorra noch? Der Fürst der Finsternis wollte es hinter sich bringen. Er wußte jetzt, daß es zu diesem Kampf kommen mußte. Er konnte Lucifuge Rofocale nicht länger hinhalten. Der Satanische durchschaute Asmodis’ Tricks, wußte, daß Asmodis Zamorra eigentlich noch länger als Werkzeug seiner weitreichenden Pläne mißbrauchen wollte - zumindest wenn es um Dinge ging, bei denen sie beide zwangsläufig am gleichen Strick zogen, wenn auch unfreiwillig.
Schon mehrfach hatten sie sich früher gegenüber gestanden, die eigentliche und endgültige Entscheidung war aber nie gefallen, und Asmodis hatte befürchtet, daß entweder er oder Zamorra schließlich doch noch ausweichen würde. Und deshalb hatte er den bösartigen Trick mit Teri Rheken ersonnen.
Jetzt mußte Zamorra den Kampf bis zur tödlichen Entscheidung führen. Es gab keine andere Möglichkeit mehr.
»Und damit du nicht abgelenkt wirst«, sagte Asmodis, »werde ich Teri an einen anderen Platz bringen. In ein sicheres Gefängnis. Aber was dort mit ihr geschieht, wirst du nicht sehen können. Vielleicht wird sie auch schon früher zur Dämonin, weil ich ihr mit einem Trick vorgaukele, du seiest tot, und daher ihr Unterbewußtsein umschlägt…«
»Schurke«, keuchte Nicole. »Komm mir in die Finger, und ich kratze dir Augen und Hörner aus!«
»Mit dir«, sagte
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