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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole.
    »Ich will dir etwas zeigen, Zamorra«, sagte Asmodis dumpf. »Aber nicht hier. Komm mit mir.«
    Zamorra hörte eine Polizeisirene, deren anschwellende Lautstärke verriet, daß der Einsatzwagen nicht mehr weit fort war, von einem der braven Bürger gerufen.
    »Was willst du uns zeigen? Die Thermometer in der Hölle?« Er lachte etwas gekünstelt.
    Asmodis trat näher heran. Die Zuschauer in den Haustüren zeigten jetzt echtes Interesse. Eine Schau wie diese bekamen sie wohl selten geboten. Stand da doch wahrhaftig der Teufel auf der Straße! Na, wenn das nicht Stoff für die morgige Ausgabe der Tageszeitung gab…
    »Bleib mir ein wenig auf Abstand, Asmodis«, warnte Zamorra. »Ich traue dir nicht über den Weg!«
    Doch Asmodis kam noch näher heran. Plötzlich flirrte etwas zwischen seinen Händen und breitete sich blitzschnell wellenförmig aus. Zamorra wollte noch zurückweichen, aber es war bereits zu spät. Das Flimmern erfaßte Nicole und ihn.
    Für beide versank die Umgebung in schwarzem Nichts. Zamorra stöhnte auf, tastete nach Nicole, fand sie aber nicht. Und das Amulett aktivierte sich immer noch nicht! Es griff einfach nicht in das Geschehen ein. Zamorra fühlte sich schwerelos. Er hatte keinen Kontakt mehr mit seiner Umgebung.
    Was hatte Asmodis getan? War das die Falle, die auf Zamorra gelauert hatte? Wenn ja, woraus bestand sie wirklich? Sie hatte ihn nicht getötet. Er lebte noch. Also beabsichtigte Asmodis etwas mit ihm. Sonst hätte er es doch einfacher haben können.
    »Nicole?«
    Keine Antwort kam, nur ein Echo von irgendwoher. Zamorra preßte die Lippen zusammen. Ein perfektes Gefängnis, überlegte er. Nirgends ein Berührungspunkt, totale Schwerelosigkeit, kein Geräusch zu vernehmen außer dem Klopfen des eigenen Herzens… was bedeutete das?
    Da veränderte sich die Schwärze wieder, wich und machte einer Felsenlandschaft Platz. Zamorra fühlte wieder Boden unter den Füßen. Sofort kreiselte er herum. Neben ihm tauchte Nicole aus dem Nichts auf. Und nur ein paar Meter weit von ihnen entfernt stand Asmodis.
    Der Höllische lachte spöttisch.
    »Ich sagte dir doch, daß ich dir etwas zeigen wollte«, sagte er. »Und ich pflege meine Versprechungen zu halten.«
    Zamorra faßte Nicoles Hand. »Bei dir alles in Ordnung?«
    »Schon, aber dein Arm…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er sah sich um. Sie befanden sich auf einer Art Felsplateau. Auf der einen Seite führte ein Weg hinunter in die Tiefe, auf der anderen Seite ragte eine Steilwand empor, zerklüftet und hier und da mit Vorsprüngen versehen.
    »Wo sind wir hier?« fragte Nicole. »Hast du uns in eine andere Dimension entführt, Asmodis?«
    Der Fürst der Finsternis schüttelte den Kopf. »So umständlich wollte ich es nicht machen«, sagte er. »Ihr befindet euch nach wie vor auf der Erde. Das hier sind die Felsen von Ash’Naduur.«
    Das sagte Zamorra nicht viel. »Danke für den Erdkunde-Unterricht«, brummte er. »Wenn das alles ist, was du mir zeigen willst - hohe Berge gibt’s in Frankreich genug. Wir…«
    »Schau nach oben«, verlangte Asmodis und wies in eine Richtung.
    Zamorra und Nicole sahen an der zerklüfteten Felswand hinauf.
    »Teri!« schrie Nicole auf.
    Und der Teufel lachte dazu!
    ***
    Die Druidin stand auf einem Felsvorsprung in schwindelnder Höhe, die Arme ausgebreitet und unfähig sich zu bewegen. Magische, unsichtbare Fesseln hielten sie hier oben fest. Und das war auch gut so, wußte sie. Denn ohne diese Fesseln wäre sie mit Sicherheit abgestürzt. Die Felswand hatte hier einen Überhang, und der Vorsprung war äußerst schmal. Jede unbedachte Bewegung konnte hier zum Tod führen. Auch für eine Silbermonddruidin, die Schwierigkeiten bekommen würde, den zeitlosen Sprung rasch genug durchzuführen.
    Andererseits… war sie Asmodis’ Gefangene und Geisel zugleich. Sie ahnte, daß der Fürst der Finsternis Zamorra erpressen wollte. Oder steckte noch etwas anderes dahinter?
    Nein, so plump ging Asmodis eigentlich nicht vor… das überließ er seinen Untertanen. Er selbst ließ sich meist andere, hinterhältigere Dinge einfallen.
    Teri sah sie zu dritt unten in der Tiefe stehen, Asmodis, Zamorra und Nicole. Sie fragte sich, was der Dämon plante. Als sie aus der Betäubung durch das Schlangengift aufwachte, hatte sie sich hier oben wiedergefunden, allein und in den unsichtbaren Fesseln. Der Dämon hielt es wohl nicht für nötig, ihr seine Pläne zu erklären.
    Jetzt aber würde sich zeigen, was er

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