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0266 - Der Flammengürtel

0266 - Der Flammengürtel

Titel: 0266 - Der Flammengürtel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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schwach. Es wäre vergleichbar mit einem dreijährigen Knaben, der versucht, ein Viergespann idumäischer Hengste zu lenken.«
    »Ist Amun-Re der Besitzer?« fragte Zamorra ungeduldig. »Oder die MÄCHTIGEN?«
    Wieder schüttelte die Locusta den Kopf.
    »Da du noch lebst, bist du ihnen nie begegnet!« sagte sie dann. »Selbst Amun-Re, der Gewaltige, von dem ich nur bruchstückhafte Legenden hörte, ist gegen sie ein Nichts. Wären die MÄCHTIGEN jedoch im Besitz der Silberscheiben, wären sie längst die Herren und wir die Sklaven. Doch die Mächte, die sechs Teile des Siebengestirns in ihrer Gewalt haben, interessieren sich nicht für uns! Noch nicht  … denn man hat viele Tausend Jahre nichts von ihnen gehört!«
    »Wer ist es?!« fragte Professor Zamorra noch einmal in scharfem Ton.
    »Die DYNASTIE!« flüsterten die Lippen der Hexe. »Die DYNASTIE DER EWIGEN …«
    »Ist mein Amulett stärker als die sechs anderen Scheiben?« wollte Zamorra wissen.
    »Es ist anzunehmen, daß der Stern das ganze Siebengestirn zu einer Einheit zu zwingen vermag!« sagte die Hexe. »Doch unterschätze dabei nicht die Kraft, über die man bei der DYNASTIE gebietet. Und unterschätze meine Kraft nicht … und die Kraft der Hexen von Boroque . Doch du hast das Hohe Wissen nicht. Du bist kein Eingeweihter, sondern ein Narr. Denn sonst würdest du vor dem zurückweichen, was du siehst!«
    Der Blick des Parapsychologen saugte sich an dem Flammengürtel fest, dessen Substanz nun langsam zu fließen begann. Professor Zamorras scharfe Augen erkannten unheilige Zeichen und Symbole, die mit Goldfäden in den zwei Handspannen breiten Gürtel eingewebt waren.
    »Siehe in mir die Letzte aus dem Geschlecht der Hexenköniginnen von Boroque!« hallte die Stimme der Locusta. »Denn in den Tagen, wo Merlin die Kräfte der entarteten Sonnen bezwang, schufen jene Wesen aus den Resten ihres sterbenden Planeten den Flammengürtel von Ehycalia-che-yina!«
    »Welche … welche Wesen?« fragte Zamorra tonlos. Er weigerte sich, die Zusammenhänge zu akzeptieren. Wie Glieder einer Kette griff ein gigantisches Machtspiel ineinander über. Aurelian hatte ihm viel berichtet, was die uralten Lieder vergangener Zeiten berichteten. Sie sangen auch von Rhl-ye , der fürchterlichen Leichenstadt auf dem Grunde des Ozeans. Dort, wo jene Kreaturen schlummern, die man die Namenlosen Alten nennt. Gräßliche Tentakelwesen, die einst von den Sternen kamen …
    »Ich erkenne am Ausdruck deines Gesichtes, daß dir die Namenlosen Alten nicht fremd sind!« erklärte die Striga in singendem Tonfall. »Den alten Legenden nach kamen sie aus den Tiefen des Kosmos. Sie waren überaus intelligent und beherrschten die Magie in ihrer schwärzesten Form. Doch durch ihre abscheulichen Experimente wurde der Planet zerstört, auf dem sie hausten. Mit einem Sternenschiff flohen sie von ihrer Welt, die zu einem wabernden Feuerball wurde, der alles Leben vernichtete. Doch aus der Tiefe des Weltraumes wagte der Oberste der Namenlosen Alten einen Zauber, wie ihn auch Merlin anwandte. Doch was dem Magier von Avalon vorschwebte, das wurde durch die Macht der Namenlosen Alten. Nur daß hier nicht die Kräfte des Guten zusammengefügt wurden, sondern die Gewalten der Zerstörung. Einen Gürtel schufen die Namenlosen Alten. Und in diesen Gürtel bannten sie die Kraft des sterbenden Planeten. Unermeßlich ist die Macht des Flammengürtels, wenn ihn ein Kundiger zu gebrauchen versteht. Denn zum Bösen ist er geschaffen – und nur Werke der Zerstörung lassen sich mit ihm durchführen! «
    »Mit diesem Gürtel … könntest du Asmodis selbst herausfordern?« fragte Zamorra stockend. »Wenn es so ist, wie du sagst, könntest du dich mit Hilfe des Flammengürtels zur Höllenherrscherin aufschwingen!«
    »Es gab eine Zeit, da ich versuchte, mir Asmodis dienstbar zu machen!« gab die Hexe zerknirscht zu. »Doch es gelang mir nicht, den Flammengürtel richtig zu beeinflussen. Die Meisterworte, denen der Gürtel gehorchte, sind nur bruchstückhaft überliefert worden. Ich kann den Gürtel bitten , mir zu gehorchen! Zwingen , das kann ich ihn nicht!«
    »Sieh mal an!« dachte Professor Zamorra. »Sie ist sich ihrer Sache so sicher, daß sie sogar ihre Schwachstellen zugibt. Nun, wir werden sehen, wer siegt!«
    »Als die Namenlosen Alten sich in der Leichenstadt Rhl-ye zum Schlafe legten, blieb der Gürtel in einem verfluchten Tempel an der Erdoberfläche. Zusammen mit dem Stab der

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