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0267 - Dämon der sieben Meere

0267 - Dämon der sieben Meere

Titel: 0267 - Dämon der sieben Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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übermenschlicher Kraft hoch -und schleuderte ihn dem Gefräßigen entgegen!
    Ein langgezogener Schrei hallte über das Deck des Geisterschiffes.
    Noch im Flug löste sich der Dunkle auf, verschwand einfach. Aber die vorschnellenden Tentakel, die ihn zu haschen gehofft hatten, griffen weiter aus und packten Zamorra!
    Wieder schrie das Ungeheuer. Funken knisterten. Das Amulett verschmorte einen der Fangarme. Aber die anderen zerrten Zamorra weiter heran. Diesmal stieß ihn die Höllenkreatur nicht wieder von sich. Diesmal schien ihr Zorn zu groß zu sein.
    »Zamorra!« gellte Nicoles Ruf.
    Zamorra drehte den Kopf. Er sah, wie Nicole etwas schleuderte. Direkt auf ihn zu. Den Ju-Ju-Stab! Und er schaffte es, ihn aufzufangen!
    Da war er direkt vor dem Ungeheuer. Und er stieß mit dem Stab zu, in der Hoffnung, er werde wirken.
    Das Ungeheuer erwies sich als Dämon.
    ***
    Ein schauerlicher Schrei hallte über das Deck des schwarzen Seglers. Aber es war nicht der Dämon, der ihn ausstieß, sondern der Kuttenmann.
    Der Dämon starb. Der Ju-Ju-Stab verrichtete seine Arbeit und zerstörte ihn, ließ ihn zerfallen und zerfließen. Der Staub wehte im Wind davon.
    Im gleichen Moment hörten die Gespenstischen auf zu existieren. Sie verschwanden einfach. Nur die Kleidung, die sie getragen hatten, und die Waffen blieben zurück.
    »Nein«, röchelte der Dunkle. »Nein… was hast du getan… warum hast du ihn so vernichtet, daß ich übrigblieb, Ju-Ju-Mann?«
    Zamorra wirbelte herum. Der Kuttenträger taumelte. Er stand vor den Mitteldeckaufbauten und preßte die Enden der Ärmel gegen seine Kapuze. »Ju-Ju-Mann, warum hast du das getan… warum mußte ich übrigbleiben…«
    Zamorra ging langsam auf ihn zu, den Stab noch in der Hand. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sich Winslow bediente und die Kleidung eines Geistermatrosen anlegte. Nicole kam jetzt ebenfalls heran, die Kombipistole noch in der Hand.
    »Wer bist du?« fragte Zamorra. »Und - was bist du?«
    Der Dunkle rührte sich nicht. Zamorra berührte ihn mit dem Stab und schob die Kapuze zurück. Aber darunter war nur ein waberndes Schwarz. Huschende Schatten und Dunkelheit.
    »Wer ich bin? Herr dieses Schiffes… und doch sein Sklave«, keuchte der Dunkle. »Was ich bin? Ein Gedanke, nicht mehr… der Gedanke jenes Dämons…«
    Zamorra schwieg.
    »Erkläre dich näher«, befahl Nicole.
    »Der Fluch«, hechelte der Dunkle. »Du konntest ihn nicht brechen… und darum muß ich weiterexistieren in alle Ewigkeit… ich, der Gedanke eines Dämons… er schuf mich, er ließ mich stabil werden, preßte mich in diese Gestalt! So war ich sein Diener und verkörperte seine Macht, die er selbst nicht wirken lassen konnte!«
    »Du solltest von Anfang an erzählen«, verlangte Zamorra. »Und zwar möglichst gründlich. Aber nicht hier draußen.« Er warf einen Blick auf Nicole, die in ihrem nassen Zeug hier draußen im Sturm fror. »Gehen wir in die Kapitänskajüte, da dürfte es sich am angenehmsten plaudern.«
    Der Dunkle gehorchte widerspruchslos. Es wunderte Zamorra ein wenig, aber er nahm es hin. Die Macht war gebrochen, der Dunkle war nicht mehr gefährlich. Zumindest nicht jetzt. Zamorra nickte Nicole zu und schmunzelte.
    »Du hättest doch deinen Bikini anziehen sollen«, sagte er. »Wenn man ein Bad nehmen will, muß man sich entsprechend kostümieren.«
    »Deine Schuld«, stellte sie fest. »Wenn wir vorher hätten einkaufen können…«
    Zamorra winkte ab. Sie kletterten die Stiege hinauf und betraten dann die Kajüte des Kapitäns. Und der Dunkle begann zu erzählen.
    ***
    »Es explodiert nichts«, sagte Siccine plötzlich. »Der Brand ist erloschen…«
    Caroon lachte fast hysterisch auf. »Ich steh’ in der Kälte und wart’ auf ein Taxi, aber’s kommt nicht«, zitierte er den Text eines österreichischen Nonsens-Schlagers. »Ich steh’ auf der Reling und wart’ auf die Explosion, aber sie kommt nicht…«
    »Es müßte längst passiert sein«, sagte Siccine. »Überlegen Sie scharf.« Er lehnte sich mit der Hand gegen die Schalttafel des Bootskrans. Plötzlich begannen die Motoren zu summen.
    »Aber hallo… da ist der Strom ja wieder! Was ist denn jetzt passiert?«
    Caroons Unterkiefer klappte herab.
    Aber Siccine wirbelte schon davon und verschwand unter Deck. Wenig später tauchte er wieder auf. »Kein Brand im Maschinenraum! Keine Zerstörungen! Das begreife ich nicht… oder doch!« Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Ich hätte es wissen

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