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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewußtseinsinhalts läßt den der Behandlu ng Unterworfenen Dinge erleben, die der Behandelnde sich für die spezifischen Anforderungen des Verhörs ausgesucht hat. In Ihrem Fall war es notwendig, den Selbsterhaltungstrieb bis zu einem Niveau zu erregen, auf dem Sie bereit waren, selbst den Ihnen Nächststehenden zu verraten."
    Er kicherte und schaute Tronar amüsiert an.
    „Genau das haben Sie getan. Sie haben Ihren Bruder verraten. Ich weiß genau, wo er sich befindet und wie er hierhergebracht werden kann."
    In ohnmächtigem Zorn bäumte Tronar sich auf. Er war nicht nackt, wie er in der Halluzination geglaubt hatte. Er trug seine Montur, aber den Kampfanzug und die Waffen hatte der Zwerg ihm abgenommen. Er war nicht mehr unsichtbar. Und er hatte nur seine Hände, um anzugreifen und sich zur Wehr zu setzen.
    Aber das zählte im Augenblick nicht. Jede Überlegung wurde hinweggeschwemmt von der übermächtigen Wut, die er gegen den Häßlichen empfand.
    Korpel trat vorsichtig ein paar Schritte zurück. Seine großen Augen leuchteten.
    „Gut so, Terraner!" schrie er mit hoher Stimme. „Immer weiter so!"
    Tronar kam in die Höhe. Die bunten Kabel baumelten ihm von Kopf und Schultern. Er versuchte, sie beiseite zu streifen, aber sie waren an seinem Körper befestigt, und jede Bewegung verursachte ihm beißenden Schmerz.
    Er stieß einen zornigen Schrei aus und schwang sich nach vorne. Er glitt über den Rand der Liege. Nur drei Meter vor ihm stand Korpel, das große Gesicht zu einer teuflischen Grimasse verzogen. Die Kabel strafften sich. Tronar spürte, wie die Füße den Boden berührten. Er schnellte sich nach vorne, um den Zwerg zu packen.
    Da fuhr es ihm wie Feuer durch die Adern. Mörderischer Schmerz löschte den Zorn, den er eben noch empfunden hatte. Seine Kraft versagte. Er fiel vornüber und schlug mit dem Gesicht auf den Boden. Ein dumpfer Knall raubte ihm fast das Bewußtsein. Der Schmerz schwoll zu einer Intensität, die ihn halb um den Verstand brachte. Er schmeckte Blut auf den Lippen, und in den Ohren war ein dumpfes, tosendes Rauschen.
    Schwach und unsicher kam er wieder auf die Beine. Die Kabel hingen immer noch an ihm. Er stolperte darüber und verlor ein zweites Mal den Halt.
    Dann hörte er Korpel lachen. Der Zwerg war außer sich vor Begeisterung. Er hüpfte von einem Bein auf das andere, den mächtigen Schädel weit in den Nacken geworfen, und aus dem weitaufgerissenen Mund kam eine rasche Serie von schrillen, unartikulierten Lauten. Korpel lachte. Er lachte sich die Lunge aus dem Leib, Er lachte, als hätte er noch nie in seinem langen Leben etwas Komischeres gesehen als Tronars Befreiungsversuch.
    Tronar stand auf. Immer noch baumelten die Kabel von ihm herab. Immer noch brannte in ihm der Schmerz, den der Sturz und die Wirkung fremdartiger Geräte erzeugt hatten. Aber seine rasende Wut war wie weggeblasen. Sie war kaltem, überlegendem Haß gewichen, wie Tronar ihn in dieser Stärke noch nie empfunden hatte, Durch den Schmerz war er nüchtern geworden. Die Vernunft gewann die Oberhand. Er sah, daß er im Augenblick nichts gegen den lachenden Zwerg ausrichten konnte. Er hatte Rakal verraten. Wenn er diese Schuld wettmachen wollte, dann brauchte er einen kühlen, klaren Verstand. Er durfte sich von Korpel nicht zu Wutausbrüchen hinreißen lassen. Der Zwerg empfand angesichts seines hilflosen Zorns ein sadistisches Vergnügen; deswegen stachelte er ihn an. Er mußte vorsichtig sein.
    Er kehrte zur Liege zurück. Korpel lachte noch immer - in hohen, kreischenden Tönen, die Tronar in den Ohren schmerzten. Er zitterte, als er sich niederlegte, halb vor Schmerz, halb vor mühsam unterdrücktem Zorn.
    Aber sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Er hatte Rakal verraten. Er kannte die Art von Verhör, die Korpel angewandt hatte. Sie schaltete das Bewußtsein aus und erzeugte im Unterbewußtsein Bilder und Szenen, die der Verhörte wirklich zu sehen und zu erleben glaubte. Dadurch, daß die Methode im Unterbewußtsein arbeitete, war es ihr leicht. Triebe zu aktivieren, die unter anderen Umständen von der Vernunft des Verhörten unterdrückt worden wären. So hatte Tronar rückhaltlos seinem Selbsterhaltungstrieb gehorcht, als ihm vorgespielt wurde, daß es ihm ans Leben ginge, während sein Bruder Rakal frei und ohne Schaden davonkommen solle. Die Halluzination war um so leichter zu erzeugen gewesen, als die wirkliche Lage der während des Verhörs vorgespiegelten im Grunde genommen ähnelte. Er

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