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0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warum. Während des Verhörs hatte er Korpel nicht nur offenbart, wo sich Rakal befand, sondern er hatte auch von dem emotionellen Kontakt erzählt, der ihn mit seinem Bruder verband.
    Korpel hatte die Gefahr sofort bemerkt. Wenn er das vereinbarte Mikrokomsignal gab, würde Rakal nicht darauf reagieren, weil er Tronars Gemütszustand kannte. Tronars Empfindungen mußten also geändert werden. Sie mußten darauf hindeuten, daß Tronar sich nicht mehr in Gefahr befand. Nur dann würde Rakal dem Signal folgen.
    Wie leicht war es dem Zwerg gefallen, die Gefahr zu beseitigen. Er hatte nur an einem Knopf zu drehen brauchen, und schon befand sich der Gefangene im gewünschten Gemütszustand.
    Eine Sekunde lang wurde der Zorn in Tronar so stark, daß er den euphorischen Rausch hinwegzuschwemmen drohte. Dann gewann die Maschine die Oberhand. Tronar wußte, daß er seinen Bruder verraten und ausgeliefert hatte, aber er brachte es nicht fertig, darüber Unruhe zu empfinden.
     
    *
     
    Rakal reagierte sofort, als das Signal eintraf. Er hatte jede seiner Bewegungen ein Dutzendmal geü bt und beherrschte sie im Unterbewußtsein.
    Als er das Prickeln des Hyperimpulses spürte, riß er die rechte Hand in die Höhe. Auf der Skala des armbandähnlichen Mikrokomgeräts pendelte der Zeiger der Antennenposition und blieb auf dem Wert 032126 stehen. Rakal gönnte sich eine halbe Sekunde, um sich die Ziffer einzuprägen. Dann aktivierte er seinen eigenen Sender und sprang. Anderthalb Sekunden später stand er neben seiner provisorischen Antenne. Die Prozedur wiederholte sich. Das prickelnde Gefühl war noch vorhanden, Der Hyperimpuls, der ihn in Frasburs Arme locken sollte, hielt noch an. Die Antenne pendelte sich ein zweites Mal ein.
    Rakal las 035124.
    Er ging kein Risiko ein. Er arretierte den Antennenzeiger, so, daß er auf dem zuletzt gezeigten Wert stehenblieb. Dann zog er ein Stück Schreibfolie aus der Tasche und notierte die Ziffer, die er vor seinem Sprung gelesen hatte - 032126. Darunter schrieb er die zweite, dann löste er die Arretierung des Zeigers.
    Die Zahlen repräsentierten einen Winkelkode, der La teral- und Longitudinalwinkel der jeweiligen Antennenposition angab. Mit Meßergebnissen von zwei verschiedenen Orten versehen, war Rakal nun in der Lage, Richtung und Entfernung des Punktes, von dem das verräterische Signal ausgegangen war, genau zu bestimmen, Er legte Wert darauf, die Richtung zu kennen. Denn er wollte die Intensität des Impulses, dem er sich anvertraute, so bemessen, daß er in unmittelbarer Nähe des Zielpunktes sendete. Ihm lag nichts daran, über das Ziel hinauszuschießen und etwa auf der anderen Seite von Kahalo von der Antenne irgendeiner kleinen Funkstation aufgefangen zu werden. Er mußte sichergehen, daß seine Reise an einem Punkt endete, der von Tronars augenblicklichem Aufenthaltsort nicht weit entfernt war.
    Er entzifferte den Winkelkode und bestimmte die Entfernung. Dann richtete er die Antenne des Mikrokoms. Ein paar Sekunden lang zauderte er, ließ seine Gedanken spielen und versuchte, sich auszumalen, was geschehen würde, wenn der Sprung nicht glückte.
    Schließlich scheuchte er alle überflüssigen Gedanken beiseite und zwang sich zur Konzentration. Er drückte den Auslöseknopf des kleinen Senders und entmaterialisierte noch in derselben Sekunde.
     
    *
     
    Das Gefühl des Wohlbehagens erlosch. Mit ungedämpfter Wucht brach eine Woge des Schuldgefühls über Tronar herein. Plötzlich empfand er wieder den alten Haß gegen Korpel, den Zwerg, und war wie zuvor davon überzeugt, daß Frasbur beseitigt werden müsse.
    Er war verwirrt, aber er kam nicht dazu, sich über den merkwürdigen Umschwung seiner Empfindungen Gedanken zu machen. Aus dem Halbdünkel hinter den Geräten hervor stürmte Korpel, und er war maßlos wütend. Mit einem irren Schrei postierte er sich vor eine der Maschinen und begann an den Schalthebeln zu hantieren. „Du wirst mich nicht übertölpeln, Terraner!" schrie er mit gellender Fistelstimme. „Ich gebe dir zwei Minuten - und du wirst aus dem Grunde deiner Seele bereuen, daß du mich hinters Licht geführt hast!"
    Er war von Sinnen. Während er an den Hebeln riß, fluteten Wellen brennenden Schmerzes durch Tronars gepeinigten Körper. Er bäumte sich auf und schrie, aber die bunten Kabel schienen plötzlich zu stählernen Fesseln geworden zu sein, die ihn an die Liege banden. Der Schmerz jagte ihm das Blut mit trommelnden Schlägen durch die Adern, und im

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