Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0267 - Rückkehr in die Gegenwart

Titel: 0267 - Rückkehr in die Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einen terranischen Agenten fangen wollen - und das war ihm gelungen.
    Rakal fühlte sich in der Eingangshalle nicht mehr sonderlich sicher. Mit der letzten Gruppe von Offizieren passierte er das Portal. Draußen, am Rand des Landefeldes, schaltete er den Antigrav ein. In geringer Höhe glitt er über den glatten Boden dahin, bis er sich etwa einen halben Kilometer von den Gebäuden am Rand des Feldes entfernt hatte.
    Dort ließ er sich nieder. Er hatte einige Vorbereitungen zu treffen, und je rascher er damit fertig wurde, desto größer war seine Aussicht, Tronar aus Frasburs Händen zu retten.
     
    *
     
    Tronar rannte um sein Leben. Rings um ihn streckte sich eine unübersehbar weite Ebene aus grauweißem Sand, die eine mörderisch grelle Sonne mit unmenschlicher Hitze übergoß. Tronar war nackt. Der heiße Sand brannte ihm gegen die Fußsohlen. Hinter sich hörte er das Hecheln und Keuchen der abscheulichen Wesen, die ihn verfolgten.
    Ein einziges Mal drehte er sich um und sah sie - alptraumhafte Gestalten, so groß wie ein Haus, jede mit einem Wirrwarr von Tentakeln ausgestattet, auf denen sie sich geschickt und mit unheimlicher Schnelligkeit über den glitzernden Sand bewegten. Sie waren nicht intelligent, sonst hätten sie ihn nicht auf diese Weise gejagt. Aber sie besaßen weitaus mehr Ausdauer und Schnelligkeit, als Tronar ihnen entgegenzusetzen hatte.
    Er hatte keine Waffen. Er hatte nichts, womit er sich wehren oder in Sicherheit bringen konnte. Er spürte, wie feine Sandkörner, die seine Schritte aufwirbelten, ihm in Mund und Nase drangen und sich im Rachen festsetzten und brannten, als hätte er Feuer geschluckt. Die gepeinigte Lunge zuckte unter stechendem Schmerz. Er fühlte seine Muskeln nicht mehr. In rasendem Trommelwirbel setzten unterbewußte Sektoren seines Gehirns ein Bein vor das andere, ohne, daß er etwas dazu tat. Er rannte wie eine Maschine, und nichts drang in sein Bewußtsein außer der tödlichen Angst vor den Bestien, die hinter ihm her waren und jede Minute ein paar Meter aufholten.
    Vor ihm dehnte sich die graue Wüste bis ins Endlose. Für Bruchteile von Sekunden zuckte der Gedanke in ihm auf, daß es keinen Zweck hatte, weiter zu rennen. Es gab keinen Ort, an dem er sich verstecken konnte. Der Sand war flach und eben von hier bis in alle Ewigkeit.
    Aber die Todesfurcht duldete keinen vernünftigen Gedanken neben sich. Tronar rannte weiter - wie eine Maschine.
    Die Bestien kamen so nah, daß er ihren heißen Atem im Rücken zu spüren glaubte. Er rannte immer noch, mit gleichmäßig trommelnden Schritten, vorwärtsgetrieben von einem Reservevorrat an Energie, den die Todesangst aktiviert hatte. Er stürzte.
    Im Nu waren die Bestien über ihm. Er sah ihre teuflischen Schädel, aus denen große, rote Augen ihn hungrig anglotzten. Er roch den Gestank ihrer schuppigen Körper. Er reckte ihnen Arme und Beine entgegen, als sie nach ihm schnappten. Er schrie und wälzte sich zur Seite, um ihren Fängen auszuweichen. Und plötzlich sah er ihn. Durch das zuckende Gewimmel der widerlichen Tierkörper hindurch sah er ihn über die Wüste laufen, nicht allzu weit weg, und in mäßigem Tempo, als wüßte er genau, daß er in Sicherheit war.
    Natürlich war er in Sicherheit! Er wurde nicht verfolgt. Die häßlichen Tiere waren mit ihm, Tronar, beschäftigt. Rakal dagegen konnte sich Zeit lassen. Er konnte Kräfte sparen, während er einen Vorsprung herausholte, den die widerlichen Kreaturen nicht mehr wettmachen konnten.
    Tronar erkannte seinen Bruder ganz deutlich. Die Sonne schien hell genug, um jede Einzelheit zu enthüllen, Plötzlich packte ihn wilder Zorn. Er bäumte sich auf und schrie: „Laßt mich in Ruhe! Kümmert euch um den dort drüben. Laßt mich... laßt mich ..."
    Das Bild verblaßte plötzlich. Die mörderische Glut der Sonne erlosch. Es wurde angenehm kühl. Das Licht wechselte. Tronar fand sich in einem Liegegestell das durch eine Anzahl von bunten Kabeln mit fremdartigen Geräten verbunden war. Die Geräte standen um die Liege herum. Dahinter war mattes Dämmerlicht, das gerade noch ausreichte, um die Umrisse eines hallenähnlichen Raums zu enthüllen, Zwischen den Geräten hervor schob sich die Gestalt eines buckligen Zwergs. Tronar schauderte. Mit einem Schlag kehrte die Erinnerung zurück. Er empfand Scham. Er hatte Rakal verraten.
     
    *
     
    Korpel ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, ihn über die Verhörmethode aufzuklären.
    „Die Aufpfropfung eines beliebigen

Weitere Kostenlose Bücher