0268 - Stoßtrupp in Zeit und Raum
kam von unten.
Stef Huberts sah also nach unten.
Was er erblickte, verschlug ihm für einige Sekunden die Sprache, aber dann schaltete er blitzschnell. Er nahm Haltung an und salutierte.
„Bitte um Verzeihung, General Danger. Fast hätte ich Sie übersehen."
„Das wäre ja auch kein Wunder", erwiderte Generalmajor Lemy Danger großmütig und gab den Gruß zurück.
„Ich danke Ihnen für Ihre Umsicht, Sir ..."
„Oberstleutnant Stef Huberts, Herr General. Erster Offizier der DERING-HOUSE. Ich freue mich, Sie kennenzulernen."
Das meinte Huberts wirklich ehrlich.
Er hatte schon viel von dem fast sagenhaften Spezialagenten der USO gehört und die Erzählungen über seine unglaublichen Heldentaten stets mit Skepsis aufgenommen. Aber das alles war es weniger, was ihn so in Erstaunen versetzte. Es war vielmehr die Größe des Siganesen.
Lemy Danger war ein Mensch, aber er war nur zweiundzwanzig Zentimeter und zwei Millimeter groß.
Unter normalen Schwereverhältnissen wog er ganze achthundertfünfzig Gramm, aber er konnte Gewichte bis zu fünf Kilogramm mit Leichtigkeit in die Höhe stemmen. Das hatte ihm auf seiner Welt einen Meistertitel eingebracht, auf den er sehr stolz war. Lemy war einhundertsiebzig Jahre alt, aber seine Lebenserwartung betrug fast neunhundert Jahre. Er war also noch ein Jüngling.
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite", versicherte er höflich, obwohl er rangmäßig weit über dem Ersten Offizier stand.. Würden Sie nun bitte die Tür öffnen? Wir kommen sonst zu spät.
Der Chef kann sehr ungemütlich werden."
Huberts beugte sich vor und öffnete die Tür.
Lemy Danger spazierte über die Schwelle und betrat die Messe.
An dem hufeisenförmigen Tisch saßen die führenden Männer des geplanten Unternehmens. Neben Reginald Bull hatte Oberst Fracer Matenbec Platz genommen, ein kleiner, blonder Mann mit Anlagen zur Korpulenz. Als er Lemy erblickte, sprang er auf und rief erfreut: „Da ist er ja endlich! Wir hatten schon angenommen, Lemy, jemand hätte Sie versehentlich irgendwo eingesperrt."
Lemy Danger blieb unbeeindruckt.
Er ging bis zur Mitte des Raumes, blieb stehen und salutierte lässig.
„Meine Herren Terraner", sagte er und ver beugte sich leicht in Richtung der versammelten Offiziere und Mutanten. „Es freut mich, Ihnen behilflich sein zu dürfen. Nicht verzagen, Lemy fragen."
Matenbec schluckte heftig und sank auf den Stuhl zurück, dessen Polster sich sofort seinen runden Körperformen anpaßten. Neben ihm grinste Bull flüchtig, dann klopfte er auf die Tischplatte.
„Ich schlage vor, Lemy, Sie nehmen hier oben Platz, damit Sie nicht zwischen die Füße geraten."
„Sollten Sie auf meine geringe Körpergröße anspielen", erwiderte Lemy feierlich, „so muß ich Sie davon in Kenntnis setzen, Sir, daß alles relativ ist. In meinen Augen sind Sie es, die von der Norm abweichen.
Besonders Sie, Mr. Bull. Selbst in den Augen der Terraner gelten Sie als... nun, sagen wir mal: beleibt.
Für mich sind Sie ein Koloß." Er räusperte sich. „Würde jemand die Freundlichkeit besitzen, mich auf den Tisch zu heben?"
Stef Huberts, der Lemy gefolgt war, bückte sich schnell und hielt dem Zwerg die flachen Hände hin.
Lemy nahm das Angebot mit einem dankbaren Nicken an, trat auf die Hände und hielt sich an den Armen fest.
Sekunden später stand er vor Bull auf der Tischplatte.
Rondo Masser, der Kommandant der GENERAL DERINGHOUSE schob ihm die Zigarrenkiste hin.
Nehmen Sie Platz, General Danger.
Achten Sie auf die Silberve rzierungen der Dose, damit Sie sich nicht die Hose zerreißen."
Lemy ignorierte die Warnung und setzte sich. Er sah Bull an.
„Von mir aus können Sie anfangen, Sir."
Auch Huberts hatte inzwischen Platz genommen. Aus seinem Gesicht war die Verwunderung noch nicht ganz verschwunden. Die Mischung zwischen gutmütigem Spott und unverkennbarer Hochachtung, mit der man Lemy begegnete, war ihm neu.
Reginald Bull, Rhodans Stellvertreter in der Gegenwart, begann: „Sie alle kennen die Lage. Es geht mir in erster Linie darum, Rhodan davon zu unterrichten, daß wir gewarnt sind. Er darf sich keine Sorgen um die heutige Menschheit machen und muß wissen, daß wir mit den Meistern fertig werden. Dadurch gewinnt er Zeit, den Versuch zu unternehmen, mit der CREST in die Jetztzeit zurückzukehren. Daß das möglich ist, haben die Woolvers bewiesen. Für die CREST wird auch ein Weg gefunden werden.
Fünfzigtausend Jahre in der Vergangenheit tobt der Krieg
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