0268 - Stoßtrupp in Zeit und Raum
sie feststellen, daß sie schon einige Tage Leichen sind."
„Sie können von einem früheren Angriff stammen, Bruderherz. Ich würde mir an deiner Stelle nicht soviel Sorgen machen. Warten wir's doch ab."
Sie standen in der Zentrale und hatten die Bildschirme eingeschaltet. Viel war nicht zu sehen, nur das Innere des großen Hangars, in dem die TALLA auf den Einsatz wartete.
Captain Kapenski betrat den Raum.
Er räusperte sich.
„Wohl Langeweile, was? Draußen tobt die größte Raumschlacht aller Zeiten, und ihr habt Langeweile."
„Raumschlachten sind langweilig", sagte Malaguti indigniert.. Außerdem sieht man von hier aus nichts."
„Wir werden bald mehr sehen", tröstete Kapenski etwas spöttisch. „In wenigen Minuten werden wir ausgeschleust. Dann beginnt unser großer Auftritt. Malaguti, Sie bleiben bei mir. Cozzini."
Sie gehen zu den anderen. Die Moskitos müssen startbereit sein, sobald wir den ersten Treffer erhalten haben. Klar?"
„Habe ich auch noch nicht erlebt - sich freiwillig einen Volltreffer verpassen zu lassen! Aber muß ja wohl sein.
Hoffentlich schießen sie uns nicht gleich so zusammen, daß wir nicht mehr davonkommen", meinte Cozzini.
„Wir brauchen etwas Glück", sagte Kapenski trocken.
Er nahm hinter den Kontrollen der Kaulquappe Platz und wartete auf das Einsatzkommando. Malaguti setzte sich neben ihn, aber man sah ihm an, daß er jetzt lieber im kleinen Hangar mit den Moskitojägern gewesen wäre.
„Ausschleusmanöver!"
Die HELPA und die DERING-HOUSE standen knapp zwei Lichtstunden von den kämpfenden Verbänden entfernt. Dank des heillosen Durcheinanders waren sie bis jetzt nicht geortet worden.
Die TALLA verließ ihr Mutterschiff und nahm sofort höchste Beschleunigung auf. In direktem Flug stieß sie auf die in Einzelkämpfe verwickelten Schiffe der Tefroder und Maahks zu und entfernte sich dann wieder. Der Trick hatte Erfolg. Ein großes Schiff der Maahks setzte zur Verfolgung an.
Da Kapenski es nicht für ratsam hielt, sich mitten in den feindlichen Flotten abschießen zu lassen, floh er mit geringer Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung. Der Maahk-Raumer folgte, wie erwartet: Kapenski schaltete die Automatik ein. Die TALLA flog auf geradem Kurs mit unveränderter Geschwindigkeit weiter. Sie mußte den Eindruck erwecken, als sei etwas mit der Navigationsanlage nicht in Ordnung, außerdem schien der schützende Energieschirm ausgefallen zu sein - eine leichte Beute für den Verfolger.
Bald waren alle sechs Männer im Hangar versammelt. Um das Ausschleusmanöver möglichst schnell bewerkstelligen zu können, kletterten sie in die kleinen und überlichtschnellen Jagdraketen und schlössen die Luken, Im Hangar wurde die Luft abgesaugt.
Nun genügte ein Knopfdruck Kapenskis, um die großen Luken der TALLA zu öffnen.
Das Warten begann. Das Warten auf den ersten Treffer.
*
Es dauerte nicht sehr lange.
Das schwarze Schiff der Maahks war nahe genug herangekommen, und es eröffnete mit allen seinen Geschützen das Feuer auf den vermeintlichen Truppentransporter der Tefroder. Man glaubte, leichtes Spiel zu haben - und man hatte es auch. Das Feuer wurde nicht erwidert.
Ein Energiebündel zersprengte die hervorstehende Beobachtungs kuppel.
Die durchsichtigen Wände zerbarsten, und mit der explosionsartig herausströmenden Luft kamen auch einige Leichen mit. Das wirkte so echt, daß die Maahks nur noch einmal schössen.
Sie mußten annehmen,. ein Wrack vor sich zu haben. Vielleicht barg es Geheimnisse, die aufzudecken sich lohnen würde.
Der zweite Treffer vernichtete einige Wulsttriebwerke.
Gleichzeitig ergriffen Kapenski und seine Leute mit den drei Jägern die Flucht.
Sie schössen aus der weit geöffneten Luke der TALLA und funkten dabei in Tefroda ihre Hilfsrufe hinaus. Damit wurden bei den Maahks alle noch bestehenden Zweifel beseitigt. Ehe die schwarze Riesenwalze zur Verfolgung ansetzen konnte, waren die drei Moskitos im All untergetaucht.
Zurück blieb nur die TALLA.
Ein Wrack mit einer toten Besatzung.
Mit toten Tefrodern.
*
Der Kommandant des Maahkschiffes hieß Raka-7. Er gehörte dem Volk der freien Maahks an, die sich schon lange heimlich gegen die Fremdherrschaft der Meister aufgelehnt hatten. Der Feldzug gegen die Tefroder war in seinen Augen schon lange fällig gewesen, aber erst der spektakuläre Tod von Grek-1 war das Zeichen zur Invasion gewesen.
Und nun bot sich ihm die einmalige Gelegenheit, ein Schiff der
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