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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Fall der Fälle. Der bullige Russe entsicherte die Waffe, sprang aus der Steuerkabine und legte mit der Waffe an.
    Contempo stand ihm im Weg!
    »Duck dich, Pablo!« brüllte Sergei Losnikow.
    Contempo reagierte im Reflex und ließ sich fallen. Im gleichen Moment sprang das kleine Ungeheuer von der Reling. Ein Feuerstoß jagte aus dem Spezialgewehr. Das affenartige Krallenwesen wurde im Sprung von der Kugel erfaßt, zurückgeschleudert und ging lautlos über Bord. Sergei rannte los, spurtete über das kurze Vorderdeck der Yacht und stoppte an der Reling.
    Er sah nach unten, ins Wasser, und versuchte eine Blutspur und Schaumkronen zu erkennen. Oder wenigstens den Körper des Versinkenden als dunklen Schatten im hier erstaunlich klaren Wasser. Die Sichtweite reichte fünf Meter tief, und so tief konnte der Bursche noch nicht gesunken sein.
    Aber er war verschwunden.
    Es gab auch keine Spuren von ihm, dabei hatte der Russe deutlich gesehen, wie diese teuflische Kreatur von der Kugel getroffen und über Bord getrieben wurde. War das Biest etwa kugelfest?
    Er murmelte eine Verwünschung und beugte sich weit vor. Aber, nirgends war etwas von der Kreatur zu sehen. Es war, als habe sie sich aufgelöst.
    »Was war das? Wo ist es geblieben?« zischte Contempo, der herankam. »Hast du es nicht getroffen?«
    Sergei warf die Patronenhülse aus und sicherte das Gewehr wieder. »Voll«, sagte er. »Du warst näher dran. Ich kenne diese Sorte abendlicher Spukerscheinungen nicht.«
    Er eilte zurück zur Steuerkabine, wo er das Gewehr wieder verschloß. Hoffentlich stellten die Mädchen nicht zu viele Fragen.
    Aber sie wunderten sich nicht über die Waffe. Sie standen immer noch unter dem Eindruck des Geschehens und versuchten das Gesehene zu verkraften.
    Pablo Contempo lächelte etwas verzerrt, als Sue bekundete, jetzt doch nicht mehr im Meerwasser schwimmen zu wollen. Spukerscheinung, hallte Sergeis Stimme in ihm nach. Er erinnerte sich an die Geschichten, die sich alte Seeleute in Hafenkneipen erzählten.
    Waren sie hier gerade dem legendären Klabautermann begegnet?
    ***
    Der Schuß verhallte nicht ungehört. Gerade mit dem Seebegräbnis fertig geworden, spitzte Kapitän Porter die Ohren. Der Schuß kam von der Yacht, wenn ihn nicht alles täuschte …
    Warum war dort geschossen worden?
    Auch anderen war der peitschende Knall aufgefallen. Porter tippte Corkey, dem Funkenpuster, auf die Schulter. Corkey oblag der Funk, wenn nicht gerade streng geheime Transfunk -Gespräche mit der Konzernzentrale geführt wurden; dann übernahm Percy Scott die Funkbude. Corkey grinste den Kapitän mit seinem Pferdegebiß an. »Sir?«
    »Schwing dich doch mal hinter deinen Leierkasten und frage drüben an, warum geschossen wurde und ob man unsere Hilfe benötigt. Aber mach’s so scheinheilig wie nur eben möglich.« Porter sprach betont forsch, obgleich er sonst zurückhaltend, steif und eben echt britisch war. Aber es gab Leute an Bord, bei denen er so nicht landen konnte. Die hatten ihre ganz eigene Sprache. Corkey, der Mann aus Singapur, grinste von einem Ohr zum anderen, wieselte davon und tauchte ein paar Minuten später wieder auf. »Sir, man lehnt das Hilfsangebot dankend ab. Es habe sich nicht um einen Schuß, sondern ein ähnlich klingendes Maschinengeräusch gehandelt.«
    »Dann haben die aber sehr merkwürdige Maschinen an Bord. All right, Junge«, brummte Porter. »Das war’s.«
    Er trat an die Reling und sah zur Yacht hinüber. Die ständige Nähe der RENO mißfiel ihm von Stunde zu Stunde mehr. Natürlich gab es spleenige Millionäre, die ganze Urlaubswochen auf See verbrachten. Aber dann machten sie Kreuzfahrten und blieben nicht im selben Gebiet vor Anker. Hier war etwas faul.
    Spionage?
    Porter wartete einige Zeit, aber drüben geschah nichts mehr. Dafür kam jetzt die Dunkelheit und senkte sich über das Meer. Schließlich, als nur noch der Schattenriß und die Positionsleuchten der RENO zu sehen waren, wandte Porter sich ab und suchte den Funkraum auf. Corkey schnitzte mit einem riesigen Messer an einem Stück Holz und bewies dabei außerordentliche Geschicklichkeit. »Was wird das, Corkey?« fragte Porter.
    »Ein Amulett«, sagte der Mann aus Singapur düster. »Vielleicht schützt es mich gegen den Klabautermann.«
    »Ich habe da was für dich, mein Junge«, sagte Porter. »Versuche festzustellen, wer der Eigner der RENO ist, Stammrolle und so … und wenn der Äther glüht. Ich will jetzt wissen, was da drüben los

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