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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist.«
    »Das könnten wir einfacher haben«, sagte Corkey. »Wir setzen über, hauen den Jungs dort eines vor den Latz und quetschen sie aus wie Zitronen.«
    »Das ist der einfachere Weg«, gestand Porter. »Aber ich mag diese Methoden nicht. Nimm den Dienstweg.«
    »Aber alle auskunftbefugten Stellen haben erst morgen früh wieder geöffnet …«
    Porter lächelte. »Dir wird schon etwas einfallen«, sagte er und zog sich zurück.
    Percy Scott und Ray Cooper, die beiden Offiziere, standen draußen. Scott kam aus Texas, Cooper war wie Porter Brite.
    »Ich bin dafür, daß wir in dieser Nacht Wachen aufstellen«, sagte Porter. Seine beiden Offiziere sahen ihn verblüfft an. »Weshalb das?«
    Porter legte den Zeigefinger an die Nase. »Ich rieche, daß etwas nicht in Ordnung ist«, sagte er. »Mister Cooper, regeln Sie die Wachdienste bitte.«
    »Meinen Sie, daß wir heute Nacht Besuch bekommen könnten, Sir?« fragte Cooper mit einem Seitenblick auf die Yacht.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Porter. »Es ist nur ein Gefühl.«
    Als er außer Hörweite war, gab Percy Scott ein mißmutiges Knurren von sich. »Wenn der Alte Gefühle bekommt, mündet das mit Sicherheit in eine mittlere Katastrophe. Wir sollten uns wirklich auf allerhand gefaßt machen.«
    Seine Anweisungen kamen den Männern an Bord alles andere als gelegen, aber murrend fügten sie sich.
    Wolkenschleier trieben langsam vor der Sichel des abnehmenden Mondes dahin. Das Sternenlicht warf bizarre Reflexe über die bewegte Meeresoberfläche.
    ***
    Die RENO dümpelte leicht. Monoton plätscherten die Wellen gegen die Bordwand. Nancy erhob sich, huschte zum Bullauge und schloß es. In der Kajüte brannte gedämpftes Licht und schuf eine eigenartige Stimmung.
    Draußen war Nacht, draußen war es kühl geworden und würde sich noch weiter abkühlen. Aber im Innern der Yacht war es nach wie vor warm.
    Pablo Contempo streckte die Hand aus. »Was ist, Nancy? Willst du am Bullauge festwachsen?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf und kam zur breiten Liege zurück. »Ich konnte das Plätschern nicht mehr hören, und von draußen kam die Kälte herein«, sagte sie. Sie ließ sich neben Contempo auf der Liege nieder. Der Kubaner lächelte und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Aber irgendwie, das spürte er, war das Mädchen nicht so bei der Sache wie in den vorangegangenen Nächten.
    »Was hast du?« fragte Contempo.
    Nancy kuschelte sich an ihn. »Ich glaube, ich habe Angst«, sagte sie. »Diese Kreatur vorhin geht mir nicht aus dem Kopf. Das war richtig unheimlich.«
    »Sergei hat sie erschossen«, versuchte Contempo sie zu beruhigen. »Du brauchst dich nicht zu ängstigen. Komm, küß mich lieber und vergiß das Ungeheuer.«
    »Sag mal«, murmelte sie, während er sie streichelte und mit dem Zeigefinger Muster auf ihren sonnengebräunten Bauch malte. »Es gibt doch diese Geschichten vom Klabautermann. Glaubst du, daß die wahr sind?«
    »Seemannsgarn«, brummte Contempo. Seine Hand wanderte bedächtig und vorsichtig weiter abwärts. Nancy reckte sich ihm etwas entgegen.
    »Aber wenn es ihn gäbe … so ungefähr stelle ich ihn mir vor«, sagte sie undeutlich.
    »Wie?« fragte Contempo. »So wie mich?«
    »Dummkopf«, erwiderte sie. »Eh, da war doch etwas …«
    »Du siehst Gespenster«, sagte er unwillig und versuchte sie festzuhalten, als sie aufsprang. Aber sie entzog sich seiner Hand, stand neben der Liege und lauschte. »Da ist etwas. Jemand schleicht über das Deck.«
    Contempo grinste. »Das ist Mary-Jane«, behauptete er. »Sie hat sich jetzt doch endlich entschlossen, auf den Bikini zu verzichten, traut sich aber nicht richtig und nimmt deshalb ein Sonnenbad im Mondschein.«
    »Bei der Kälte?« widersprach Nancy. »Weißt du, daß wir morgen zum Großangriff blasen wollen? Wir ziehen Mary aus und werfen sie ins Wasser. Wie sie wohl darauf reagiert?«
    »Vermutlich mit Schwimmbewegungen«, sagte Contempo. »Komm zu mir. Ich brauche dich. Allein fühle ich mich auf dieser riesigen Spielwiese so einsam und gefährdet.«
    Aber Nancy ging zur Tür der Kabine und berührte den Türgriff. Langsam zog sie die Luke auf.
    Jetzt hörte es auch Contempo. Ein seltsames Scharren. Er sprang auf und kam zur Tür.
    »Das Ungeheuer ist wieder da«, flüsterte Nancy. Contempo sah im Mondlicht, wie sich auf ihrem Körper eine Gänsehaut bildete, und das nicht nur wegen der nächtlichen Kälte, in der auch er fror.
    »Unsinn«, sagte er. »Sergei paßt auf und …«
    Da

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