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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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flüsterten vom Klabautermann …
    ***
    Pablo Contempo wußte nicht, was er noch hier sollte. Aber er hatte die klare Anweisung erhalten, weiter in der Nähe der ULYSSES zu bleiben und weiter zu beobachten.
    Sergei Losnikow reckte sich und ließ ein wenig die Muskeln spielen. »Alles gut und schön«, brummte er leise. »Ich liebe den Sonnenurlaub in Gesellschaft hübscher Mädchen. Aber wir fallen auf. Wir trödeln seit Tagen hier herum. Mir rätselhaft, daß der Käpt’n drüben uns noch nicht ein paar handfeste Jungs herübergeschickt hat, um uns mal auf den Zahn zu fühlen.«
    »Nicht unser Problem«, ächzte Contempo und sah zum Sonnendeck, wo die drei Mädchen die letzten Sonnenstrahlen genossen. Mary-Jane wie üblich im Bikini – sie schien eine ganze Kollektion dieser kleinen Dinger mitzuführen, denn sie trug jeden Tag einen anderen –, aber an Sue und Nancy hatte die Bademodenindustrie mit Sicherheit noch keinen Cent verdient. Und was sie tagsüber versprachen, hielten sie bei Nacht. Deshalb war Contempo keineswegs enttäuscht, daß ihr Auftrag noch nicht beendet war. »Wir halten uns an die Anweisungen. Ich habe den Boß gewarnt. Aber er hat mich nicht mal ausreden lassen. Wir sollen hierbleiben und weiter beobachten. Also beobachten wir.«
    »Richtig, Brüderchen«, sagte Losnikow. »Am liebsten Sue und Nancy. Die sind hübscher als die Barkentine.«
    Dem mußte Contempo grinsend zustimmen. Er schlug dem Russen die flache Hand auf den Rücken und verließ den kleinen Steuerraum, in dem sich auch Funkanlage und Radarschirm befanden. Die Sonne wollte im Westen versinken. Er zupfte ein wenig an der Badehose und trat zwischen die Liegestühle der Mädchen.
    »Ach, Pablo«, sagte Sue und hob matt die Hand. »Ich dachte, du wolltest heute überhaupt nicht mehr nach draußen kommen. Hast du Lust, noch ein paar Runden zu schwimmen, bevor es dunkel wird? Die Haie sind abgezogen.«
    »Wie, gibt’s hier welche?« fragte Contempo verdutzt.
    »Vor einer Stunde waren zwei da, aber sie hielten sich auf Abstand und sind wieder verschwunden.«
    Das ist merkwürdig, dachte Contempo. Haie hielten sich gewöhnlich, wenn sie auftauchten, in der Nähe von Schiffen, weil sie von den Abfällen profitierten, die über Bord gingen.
    »Ich danke«, sagte er. »Wenn Haie hier sind, kriegt mich keiner mehr ins Wasser. Und ihr solltet euch auch ein wenig zurückhalten. Nicht immer schwimmen die Biester so hoch, daß du die Rückenfinne siehst.«
    »Ich habe jetzt aber Lust zum Schwimmen«, sagte Sue und erhob sich, ein schlankes, schwarzhaariges Geschöpf mit kleinen, festen Brüsten. »Ich habe keine Angst vor Haien. Man muß sie nur laut anschreien.«
    »Hoffentlich hat man das den Haien auch gesagt«, brummte Contempo.
    »Komm, Feigling«, sagte das Mädchen, griff nach seiner Hand und zog ihn hinter sich her. Aber plötzlich stoppte Sue.
    Eine Gänsehaut zog sich blitzschnell über ihren nackten Körper.
    »Was ist?« fragte Contempo überrascht.
    Da sah auch er, was Sue erschreckte, und auch den beiden anderen Mädchen fiel es auf. Sie sprangen auf und wichen schreiend zurück.
    Es war vorn am Bug. Eine behaarte, große Hand mit Krallen an den Fingern umklammerte den Pfosten der Bugreling. Und jetzt schob sich eine zweite Hand über die Kante. Die Krallen bohrten sich in das Metall der Deckbeplankung.
    »Ich werde wahnsinnig«, murmelte Contempo erschrocken. »Was ist denn das?«
    Da kam der Klabautermann an Bord der Yacht RENO.
    ***
    Sergei Losnikow sah es aus der Steuerkabine heraus. Er sah nur die Silhouette, den Schattenriß des Ungeheuers gegen den Feuerball der Abendsonne, aber er sah auch, daß das alles andere als ein Mensch sein konnte. Affen, die sich so weit schwimmend von der Küste entfernten, gab es erst recht nicht, und daß es Affen an Bord der ULYSSES geben sollte, wagte Sergei ebenfalls zu bezweifeln.
    Jetzt kauerte das affenähnliche Biest auf der Reling und wippte leicht in den Knien. Sergei glaubte fast das Hecheln und Geifern und Keuchen zu hören. Was er dagegen wirklich hörte, war das Schreien der Mädchen, die erschrocken zurückwichen und es dem waffenlosen Contempo überließen, sie zu beschützen.
    Aber er war ratlos, was er tun sollte, weil er so einem Wesen auch noch niemals zuvor begegnet war.
    Sergei Losnikow überlegte nicht lange. Er fuhr herum, riß den Metallschrank auf und griff blind, aber zielsicher hinein. Da lag das kurzläufige Spezialgewehr, das ständig schußbereit war, für

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