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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein, das war mir klar. Ich hatte mit Kerzenschein oder ähnlichem gerechnet und peilte zunächst einmal vorsichtig um die Ecke der Türöffnung.
    Das Kreuz hatte ich jetzt außen vor meine Brust gehängt, die Beretta steckte griffbereit in der Halfter.
    Mir fiel auf, daß der Raum leer war. Und völlig ausgebrannt. Es gab auch keine Überreste des Feuers mehr, keine Asche, keine Holzteile. Die Zeit hatte alles vermodern und verrotten lassen. Nur die innen geschwärzten Mauern erinnerten noch an den Brand.
    Natürlich fiel mein Blick auch auf die Lichtquelle. Es war weder eine Kerze noch ein anderer brennender Gegenstand, sondern ein - und das überraschte mich wirklich - Stein.
    Jawohl, ein seltsamer Stein, der eine ovale Form zeigte und auch relativ dick war, wobei er etwa die Größe einer Hand besaß. Er lag in einer flachen Schale, die den Abschluß eines Ständers bildete. Der wiederum ragte vom Boden hoch.
    Der Hexenstein!
    Eine andere Möglichkeit gab es für mich einfach nicht. Und ich hatte ihn gefunden.
    Tief atmete ich durch. Von ihm also ging die rätselhafte Magie aus, die uns so große Sorgen bereitet hatte.
    Vorsichtig schritt ich näher.
    Der Hexenstein war etwas Besonderes. Er leuchtete rotgelb. Wie ein Feuer. Ich sah allerdings auch die seltsamen Einschlüsse innerhalb des Gefüges. Sie besaßen andere Farben. Grün und bläulich, manchmal auch türkis.
    Ich konnte mir noch kein klares Bild über den Stein machen, fühlte auch nichts, anders jedoch mein Kreuz.
    Schon einmal hatte ich dieses Phänomen erlebt, und jetzt wurde ich wieder damit konfontiert.
    Das Kreuz verlor seine silberne Farbe. Dafür bildete sich ein giftgrüner Schimmer, umzitterte die Konturen, und ich bekam das Gefühl, als wäre das Kreuz auf einmal wertlos geworden.
    Der grüne Schein, das seltsame Leuchten - all das wies auf eine uralte, unheimliche Magie hin, die mich bisher immer nur wie ein Hauch berührt hatte.
    Der Dunkle Gral!
    Das geheimnisvolle Land Aibon, eine Welt für sich, vielleicht der Seher! [1]
    Mir rann eine Gänsehaut über den Rücken. Die Überraschung war wirklich gelungen. Daß ich hier in dieser alten Ruine auf die Magie des Dunklen Gral stoßen würde, damit hatte ich nicht gerechnet, und mir wurde klar, daß in dem Hexenstein eine ungeheure Macht stecken mußte. Beweis dafür war die Zeitverschiebung, dieses Vermischen von Gegenwart und Vergangenheit. So etwas war kaum begreiflich.
    Tief atmete ich aus. Gegen Dämonen und Wesen ähnlicher Art würde er sicherlich ankämpfen, aber ich war kein Dämon, deshalb wollte ich versuchen, ihn an mich zu nehmen. Zudem schien mir der Dunkle Gral als Magie nicht gerade feindlich gesonnen zu sein, sonst hätte er längst versucht, mich zu vernichten.
    Das war nun nicht geschehen!
    Ich tastete mich Schritt für Schritt vor. Unter meinen Füßen knirschte der Dreck. Je mehr ich mich dem Stein näherte, um so intensiver leuchtete mein Kreuz.
    Die beiden Magien standen nicht konträr zueinander. Die eine beeinflußte die andere nur stärker.
    Noch einen Schritt befand ich mich von meinem Ziel entfernt, streckte bereits den Arm aus, um den Stein an mich zu nehmen, als ich hinter mir eine scharfe, flüsternde Stimme vernahm.
    »Laß ihn liegen!«
    ***
    Es war eine Kinderstimme, deren Schreien da über die Straße gehallt war. Suko hatte sich nicht getäuscht. In diesen Momenten konnten ihm sämtliche Hexen in Blackmoor gestohlen bleiben. Für ihn ging es darum, ein Kind zu retten, das sicherlich in die Klauen der Bestien geraten war. Und die würden keine Gnade kennen.
    Die Hexen hielten jedes Haus im Ort besetzt. Suko mußte raten, woher der Schrei aufgeklungen war. Jedenfalls auf der gegenüberliegenden Seite der Straße, wo nur hinter wenigen Hausfenstern Licht brannte. Die meisten Gebäude lagen im Dunkeln.
    »Neiinnn! Ich will nicht. Laßt mich los!«
    Suko stoppte mitten im Lauf, als er den erneuten Hilfeschrei des Kindes vernahm.
    Jetzt war er sicherer geworden. Scharf wandte er sich nach rechts. In den ersten beiden Häusern genau vor ihm mußte sich das Drama abspielen. Bei einem Haus stand die Eingangstür offen. Da Suko den Schrei sehr deutlich gehört hatte, nahm er an, daß es das Haus war, in das er hineinmußte.
    Mit einem gewaltigen Fußtritt jagte er die Tür ganz auf. Sie flog gegen die Wand, wieder zurück, aber da war Suko bereits in den kleinen Flur gehuscht und schaute sich um.
    Es war ein älteres Gebäude. Unten befand sich nur die große Küche,

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