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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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Anklage?
    Nach vier Stunden der Verhandlung schien es festzustehen. Bernie hatte sein Geständnis, dass er die tödlichen Schüsse abgegeben hätte, erneut bestätigt. Sein Verteidiger, ein noch junger Anwalt mit dem Namen Paul Symoro, erhob sich.
    »Ich bitte den G-man Cotton in den Zeugenstand.«
    Der Richter gab mit einer Handbewegung seine Zustimmung.
    Ich betrat den Zeugenstand und sah Symoro an.
    »Mister Cotton! Sie waren damals durch einen puren Zufall als Erster am Tatort. Erzählen Sie dem Gericht bitte, wie es dazu kam und welche Situation Sie vorfanden.«
    Ich gab einen genauen Bericht. Als ich Bernies Behauptung erwähnte, dass René über die Feuerleiter geflohen sei, unterbrach er mich.
    »Was ergab die Spurensicherung in diesem Zusammenhang?«
    »Wir fanden nur die Fingerabdrücke von Bernie Abbata, Sir. Wenn René wirklich in der Wohnung gewesen wäre, hätten wir auch seine Prints finden müssen. Stattdessen fanden wir Abdrücke einer unbekannten Frau.«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Symoro sah den District-Attorney an.
    »Ich habe keine Fragen mehr an den Zeugen.«
    Mister Boon, der Ankläger erhob sich. »Mister Cotton! Sind die gefundenen Fingerprints dieser Frau nicht identifiziert worden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir hatten damals den Verdacht, dass sie Luisa Laurenti, der Schwester des Beschuldigten gehören konnten, aber auch das erwies sich als Trugschluss. Die Prints waren nicht identisch. Außerdem hatte Mrs. Laurenti für die Tatzeit ein Alibi. Wir haben einwandfrei festgestellt, dass sie New York nicht verlassen hatte.«
    Boon nickte und sah Symoro an. Er fragte: »Kreuzverhör?«
    Symoro nickte. »Mister Cotton! Ist die Tatsache, dass mein Mandant die Fingerabdrücke an der Mordwaffe abwischte, obwohl er die Tat bei Ihrem Eintreffen sofort zugab, nicht ein sicheres Zeichen dafür, dass er jemand decken wollte?«
    District-Attorney Boon fuhr hoch. »Einspruch! Mit dieser Frage wird der Zeuge zu einer Aussage verleitet die der Verteidigung gerade recht käme. Wer anders als ein Abbata konnte einen Grund haben, Louis Arnaud zu töten? Für die Anklagevertretung steht, fest, dass Bernie Abbata geschossen hat. Anschließend hat er das Fenster zur Feuerleiter geöffnet, um den Anschein einer Flucht zu erwecken. Die Abdrücke an der Waffe wurden deshalb sorgfältig von ihm abgeputzt, um eine falsche Spur zu legen.«
    »Das steht doch in Widerspruch zu der Tatsache, dass Abbata die Schüsse zugibt?«, unterbrach Symoro die Ausführungen.
    Boon lächelte. Seine große Stunde war gekommen. Er hatte eine tolle und verblüffende Erklärung parat.
    »Hohes Gericht! Abbata versuchte, sich möglichst viele Möglichkeiten offenzuhalten. Er bezichtigte sich selbst, die tödlichen Schüsse durch die geschlossene Tür abgegeben zu haben. Gleichzeitig lässt er die Möglichkeit offen, dass ein anderer geschossen hat. Dieser andere ist dann über die Feuerleiter geflohen. Seine Selbstbezichtigung wird dadurch sogar von den gegen ihn ermittelnden Beamten des FBI angezweifelt. Aber warum wischt er die Mordwaffe erst gründlich ab, um anschließend doch die Tat zu gestehen?«
    Atemlose Stille. Es lag etwas in der Luft. Jeder spürte es.
    »Ich kann Ihnen die Antwort geben, hohes Gericht. Abbata kompliziert diesen Fall, um von einer anderen Tat abzulenken. Nämlich vom Mord an seinem Onkel Alex Mango.«
    Jetzt war die Hölle los. War Boon darauf aus, Bernie Abbata auch des Mordes an Alex Mango anzuklagen?
    Symoro legte Einspruch ein, der jedoch von Richter Wilkins zurückgewiesen wurde. Boon sollte seine Behauptung näher begründen.
    »Es ist doch ganz einfach, meine Damen und Herren von der Jury. Bernie Abbata wusste genau, wer sich unter dem Namen Alex Mango verbarg. Kein anderer nämlich, als Bonar Abbata, sein Onkel. Auch die Adresse war ihm bekannt, denn die Villa am Calle Vista Drive wurde oft genug in den Illustrierten abgebildet. Zwischen dem Opfer und seinem Mörder hat nachweisbar kein Kampf stattgefunden. Doch wenden wir uns meinen Ermittlungen zu. Arnaud wird beim Betreten des Hauses von Abbata gesehen. Er wartet, bis Arnaud vor der Wohnungstür steht und schießt dann durch die Türfüllung. Ein Mord auf diese Art lässt der Verteidigung viele Möglichkeiten offen. Mister Symoro hat vorhin schon angedeutet, in welcher Form er sein Plädoyer zu gestalten gedenkt. Er geht auf Totschlag aus, da Abbata durch die Tür hindurch schoss und nicht wissen konnte, dass er dabei Arnaud tödlich

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