0269 - Killer-Bienen
Bienen…«
»Möglicherweise war sie stärker in den Fall verwickelt, als wir annahmen«, gab Sir James zu bedenken. »Man sollte sich mit der Frau beschäftigen.«
»Haben Sie das nicht schon getan, Sir?«
»Auch. Die Maschine kam aus Paris. Was Linda Whiteside dort zu suchen gehabt hatte, ist mir allerdings unklar. Sie weiß nicht, daß wir uns für Sie interessieren. Sie beide sollten mit ihr reden. Vielleicht haben wir damals etwas übersehen.«
»Allerdings«, so fuhr Sir James fort. »Ist Linda Whiteside inzwischen umgezogen. Sie wollte nicht mehr in ihrer alten Wohnung leben. Verständlich, die Erinnerungen. Sie ist jetzt in die City gezogen. Hier haben Sie ihre Anschrift.«
Sir James übergab uns einen Zettel. Er hatte auf dem Papier die wichtigsten Dinge notiert.
»Da werden wir wohl die alte Salbe wieder mitnehmen müssen«, meinte Suko.
»Welche Salbe?«
»Das Antibienenzeug, das uns die Frau gegeben hat, als wir gegen die Killerbienen kämpften.«
Suko brauchte nichts zu erklären. Ich erinnerte mich wieder an die stinkende Salbe. »Weggeworfen habe ich sie nicht«, sagte ich. »Die muß noch im Bad liegen.«
»Finden Sie die Bienen!« forderte uns Sir James auf. »Der erste Fall hat genügend Opfer gekostet. Ich möchte nicht, daß noch welche hinzukommen. Die drei Männer aus dem Cockpit sollen die letzten gewesen sein.«
»Wir werden unser Bestes tun, Sir«, versprachen wir beide. Es waren unsere letzten Worte. Anschließend verließen wir das Büro unseres Chefs.
»Killerbienen«, sagte Suko und runzelte die Stirn. »Wenn das nur gut geht.«
»Hast du Angst?«
Der Chinese hob die Schultern. »Ebensoviel wie du, John. Da kann man halt nichts machen. Ich stehe lieber einem Vampir oder Ghoul gegenüber als einer Killerbiene.«
»Da hast du recht.«
»Na, habt ihr die Zigarre weg?« empfing uns Glenda. »Hat ziemlich lange gedauert, euer Anschiss.«
»Welch hässliches Wort aus so einem hübschen Mund«, hielt ich Glenda vor.
»Aber du weißt ja, Mädchen. Wir leben nach der Devise: hart gegen uns selbst und brutal gegen andere.«
»Aha. Und lebt Sir James noch?«
»Ja. Er muß nur aufpassen, daß er nicht gestochen wird.«
»Von wem?«
»Von einer Biene, von wem sonst…?«
***
Sauna - Solarium - Sonnenbank - Whirlpool. Das alles war in dem Center untergebracht, vor dem wir standen. Es nahm die gesamte Hausbreite ein und schien Hochkonjunktur zu haben, denn auf dem Parkplatz hatten wir keine freie Lücke mehr finden können.
Wir wollten uns nicht bräunen lassen und auch nicht saunieren, sondern ganz einfach zu Linda Whiteside. Sie hatte hier nämlich einen Job gefunden. Das war uns von einer Nachbarin erzählt worden.
Der gesamte Komplex hatte auch einen Namen. Er stand groß über dem Eingang.
TROPICAL
»Dann auf in die Tropen«, sagte Suko und meinte gleichzeitig:
»Vielleicht werden wir von Hula-Mädchen empfangen, die uns Kränze um den Hals hängen.«
»Aber aus Knoblauch«, erwiderte ich. »Schließlich wissen die, was sie uns schuldig sind.«
Die Tür war nicht verschlossen. Dahinter empfing uns ein lächelndes junges Mädchen in einem Kassenhäuschen. Die kleine Halle war tropisch aufgemacht. Wir sahen die Palmen auf den Tapeten und die echten Agaven, die in großen Kübeln standen.
Freundlich wurden wir begrüßt. Die Kleine trug einen sonnengelben Kittel, der an der Vorderseite eine rote Blüte zeigte. Sie hatte sich genau auf ihrem Busen verteilt.
»Guten Tag, die Gentlemen. Möchten Sie saunieren, bräunen, entspannen, schwimmen…«
Wir schüttelten die Köpfe, und ihr Lächeln erstarb auf den Lippen.
»Was dann?«
»Mit jemandem sprechen.«
»Wer soll das sein, bitte sehr?«
»Linda Whiteside. Sie arbeitet doch bei Ihnen?«
Das Mädchen schaute mich an. »Schon, aber wie Sie sagten, sie arbeitet bei uns und ist sehr beschäftigt.«
»Das haben wir uns gedacht. Wir müssen trotzdem mit ihr reden.«
»Sie hat in drei Stunden Schluß. Dann können Sie…« Das Mädchen verstummte, denn Suko und ich hatten unsere Ausweise gezogen.
»Sie sind von der Polizei?«
»Sehr richtig.«
Jetzt, wurde die Kleine blaß. »Wir haben hier nichts zu verbergen. Wir sind keine Sauna, die… die…« Sie begann zu stottern.
»Das hat auch niemand behauptet«, meinte Suko lächelnd. »Uns geht es allein um Linda Whiteside.«
Sie nickte. »Ich lasse sie rufen.«
»Nein, danke«, erklärte ich. »Wir finden Mrs. Whiteside sicherlich auch allein. Bleiben Sie ruhig
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