027 - Das Geheimnis der Totenmaske
Sekretärin bei IBM.«
»Freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs. Loos. Mein Name ist Burt Silva.«
Es freute ihn wirklich, sie kennengelernt zu haben.
Aber aus einem anderen Grund, als sie glaubte.
»Wollen wir gehen, Mrs. Loos?«
»O ja, gern.«
»Darf ich Ihnen meinen Arm anbieten?«
»Furchtbar nett von Ihnen, Mr. Silva«, sagte die ahnungslose Frau.
Sie hängte sich bei ihm ein und schnatterte ununterbrochen. Ab und zu sagte sie, in welche Richtung sie gehen mußten.
Schließlich langten sie am nebelverhangenen Ufer der Themse an.
Weit und breit schien niemand zu sein. Silva lauschte angespannt. Er schien mit der Frau allein zu sein. Diese Gelegenheit mußte er sofort ausnutzen.
Er blieb stehen.
Mrs. Loos hielt ebenfalls an und schaute fragend zu ihm auf.
Er grinste satanisch.
Sie sah sein Grinsen und erschrak. Doch da schnellten schon seine Pranken vorwärts. Er packte sie am Hals. Sie schrie krächzend, wollte ihn zurückstoßen, wollte seine Arme zur Seite schlagen.
Doch Burt Silva ließ sich nicht abschütteln.
Seine Finger krallten sich in ihren warmen Hals. Ihr Schrei verstummte jäh. Mit wutverzerrtem Gesicht drückte er die pochende Kehle zu.
Sein aufgestauter Mordtrieb verlangte nach Befriedigung.
Er mußte die Frau töten.
Sie zuckte unter seinem Würgegriff. Ihre Abwehrbewegungen wurden immer kraftloser.
Augenblicke später hingen ihre Arme schlaff nach unten. Ihr Blick war gebrochen. Ihr Gesicht war von panischem Schrecken verzerrt.
Doch, Burt Silva war mit der Frau noch nicht fertig...
***
Für Liebespärchen ist kein Wetter zu schlecht und keine Stunde zu spät.
Sarah und Rex hatten eng umschlungen auf einer Bank am Themseufer gesessen.
Sie hatten den schrecklichen Schrei der sterbenden Frau gehört.
Rex sprang hoch. Er wollte losrennen, doch Sarah hielt ihn am Arm bestürzt zurück.
»Was hast du vor, Rex?«
»Da braucht jemand Hilfe!« keuchte der junge Mann.
»Bleib hier, Rex! Ich habe Angst.«
»Wir können doch nicht zulassen, daß in unserer Nähe jemand umgebracht wird«, stieß Rex Hemion aufgeregt hervor.
Er riß sich los.
Sarah stolperte mit unsicheren Schritten hinter ihm her. Der Nebel, die Dunkelheit und der gräßliche Schrei von vorhin machten ihr Angst.
Rex hastete durch den Nebel. Er strengte seine Augen an.
Er hörte ein tierhaftes Keuchen und rannte darauf zu.
Schon nach wenigen Schritten bemerkte er die Umrisse eines Mannes. Er war über den leblosen Körper einer Frau gebeugt.
Rex hatte keine Angst.
Er war entschlossen, sich auf den Kerl zu stürzen und ihn zu überwältigen.
Rex machte noch zwei schnelle Schritte vorwärts. Da hörte ihn der Mörder kommen.
Silva wirbelte herum und starrte den näher kommenden Jungen feindselig an.
Rex wuchtete nach vorn. Der Mörder schlug ihm seine Faust ins Gesicht und raffte ihn mit diesem einen Hieb von den Beinen.
Doch Rex kam sofort wieder hoch. Er ging den Gegner erneut an.
Er packte Silva, riß ihn herum und brachte ihn zu Fall.
Sofort warf er sich keuchend auf den Mann.
»Sarah!« schrie Rex aufgeregt. »Ruf die Polizei! Schnell, Sarah! Ruf die Polizei!«
Silva schüttelte den jungen Mann ab. Knurrend sprang er auf die Beine. Rex schlug nach dem Gesicht des Mörders.
Silva jedoch wich geschickt aus und trieb nun seinerseits den Jungen mit wuchtigen Hieben zurück. Rex mußte einige schwere Schläge einstecken. Die Treffer schmerzten. Ein Fausthieb landete in seiner Magengrube. Eine würgende Übelkeit raubte ihm die Luft.
Silva schlug erneut zu.
Rex spürte einen gewaltigen Schlag an der Schläfe und brach benommen zusammen.
Silva ließ sofort von ihm ab und floh.
Doch so leicht wollte sich Rex nicht geschlagen geben.
Er biß die Zähne zusammen, rappelte sich hoch und hastete hinter dem Kerl her.
Er hörte ganz deutlich die schweren Schritte des Mörders.
Burt Silva merkte, daß ihm der junge Mann folgte. Er stieß ein wütendes Fauchen aus.
Er rannte schneller.
Rex hatte Mühe, dieses Tempo mitzuhalten.
Er konnte den Mörder nicht sehen, aber er hörte immer noch seine Schritte.
Sie rannten durch schmale Straßen.
Plötzlich stand Rex vor einem Maschendrahtzaun. Der Mörder war hier hinübergeklettert und stampfte soeben quer über einen riesigen nächtlichen Schrottplatz.
Rex Hemion kannte nur einen Gedanken: Hinterher!
Er überkletterte den Zaun ebenfalls. Auf dem Schrottplatz gab es keinen Asphaltboden. Nur weiche, rutschige Erde.
Hier konnte Rex die Schritte Silvas nicht
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