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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lisa.
    »Eine kräftige Fischsuppe.«
    »Das läßt sich hören. Tschau, denn…« Sie lief aus der Tür und betrat die Terrasse. Von dort aus hatte sie es nicht mehr weit bis zum Strand, wo auch die gewaltigen Kreidefelsen emporragten.
    Fedora Golon schaute ihrer fünfzehnjährigen Tochter nach. Der Wind bekam das lange Haar des Mädchens zu fassen und wehte es in die Höhe. Ja, sie hatte die gleichen Haare wie ihre Mutter. Eine satte, braune Farbe, kräftig und voll. Und sie würde eine Schönheit werden, das war jetzt schon zu erkennen.
    Die Gestalt des Mädchens wurde kleiner. Lisa schien direkt in die anrollenden Wellen hineinlaufen zu wollen, stoppte jedoch kurz vorher und streifte ihr T-Shirt über den Kopf. Dann stieg sie aus den Jeans, im nächsten Augenblick flog der Slip zur Seite, und Lisa rannte nackt in die anrollenden Wellen hinein.
    Die Familie zog nie etwas an, wenn sie baden ging. Diese kleine Bucht war so herrlich einsam, zudem war Nacktheit in ihren Augen nichts Verrufenes.
    Raymond, ihr Mann und Lisas Vater, war wieder unterwegs. Er würde erst gegen Abend ankommen, und sicherlich hatte er dann wieder einige Grundstücke verkauft, denn damit handelte er.
    Fedora hatte dafür kein Verständnis. Ihr waren diese Geschäfte zuwider. Sie liebte es, ihre Gedanken und Stimmungen auf die Leinwand zu bringen. Die Malerei bedeutete alles für sie. Darin ging sie auf, dies war etwas, das sie ungemein faszinierte. Jede freie Minute widmete sie ihren Bildern, und auch jetzt dachte sie darüber nach, sich damit wieder zu beschäftigen. Lisa badete, und wie sie ihre Tochter kannte, würde sie bestimmt eine Stunde unten am Strand verbringen. Die Zeit konnte sie nutzen. Die Suppe mußte solange auf dem Herd stehen.
    Fedora verließ die Küche. Sie schritt durch den breiten Gang und betrachtete sich dabei im Spiegel. Sie gefiel sich.
    35 Jahre zählte sie, und man sah ihr das Alter nicht an. Sie war noch immer eine schöne Frau, zwar kein junges Mädchen, aber voll erblüht. Unter dem weiten Kleid waren die Formen des Körpers nur mehr zu ahnen, doch sie wußte genau, daß sie sich noch immer zeigen konnte.
    Ein wenig öffnete sie die vollen Lippen. Die Augen verengten sich dabei, und sie spürte einen wohligen Schauer über die Haut rinnen.
    Ihr Blut pulste plötzlich schneller durch die Adern, es schien erhitzt zu sein, und der Blick nahm eine trübe Färbung an.
    Sie mußte es tun.
    Sie wollte es tun.
    Jetzt!
    Tief atmete sie ein. Das Gesicht zeigte plötzlich einen etwas verwirrten Ausdruck, als sie in die Kitteltasche griff und sich die Finger um das kühle Metall eines Schlüssels schoben. Sie nickte zufrieden, ging ein paar Schritte vor und drehte sich nach rechts, wo sich in der Mauernische die Tür befand.
    Sie war nicht abgeschlossen. Jedes Familienmitglied konnte den Keller betreten.
    Das neue Haus hatten die Golons über einem alten Keller errichtet. Deshalb existierte noch eine alte Steintreppe, ein leicht verbogenes Geländer und die rauhen Wände, die mit zahlreichen Spinnweben bedeckt waren.
    Aus dem Keller hatte ihr Mann in mühevoller Arbeit ein herrliches Weinlager gebaut. Die Flaschen lagen in Tonröhren und schauten nur mit den Hälsen hervor.
    Der Keller besaß eine gewölbte Decke, verengte sich im Hintergrund und schien in ein geheimnisvolles Dunkel zu führen. Das war auch Fedoras Ziel.
    Aus dem Dunkel schälten sich die Umrisse einer Tür hervor.
    Diese Tür hatte es in sich, und als Fedora sie aufschließen wollte, schwang sie bereits nach innen.
    Die Frau verhielt ihren Schritt. Auf einmal klopfte ihr Herz schneller. Das Aufschwingen der Tür hatte etwas zu bedeuten. Er war da, er wartete auf sie. Deshalb hatte sie das Gefühl gespürt, und sie wußte, daß es wieder so weit sein würde.
    Sie begab sich völlig in die Hände eines anderen!
    Fedora atmete heftig. Schauer rannen über ihre Haut, das Prickeln war vorhanden, ein süßes Gefühl, und von alldem ahnte die Familie nichts. Wenn sie es gewußt hätte, vielleicht wäre der Wahnsinn über sie hergefallen.
    »Willst du nicht hereinkommen, Fedora?« Die Stimme hatte einen vollen Klang. Sie erinnerte Fedora immer an die ihres Vaters, aber der war längst tot. Wer da auf sie wartete, war ein anderer.
    »Ja, ich komme«, sagte sie leise, schob sich vor, trat über die Schwelle und tauchte ein in den geheimnisvollen Kellerraum, dessen Tür augenblicklich geschlossen wurde.
    Damit hatte sie sich in die Hand des anderen begeben. Sie

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