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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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rückwärts und rutschte mit dem Heck die leichte Böschung herunter. Etwas knirschte, und dann setzte der Wagen auf. Die Räder drehten durch.
    Mendez begann zu schreien und zu fluchen. Er hieb auf die Verriegelungsknöpfe, um den Werwolf auszusperren. Aber das machte ihm den Wagen auch nicht mehr flott. Er sah, wie Zamorra jetzt hinter dem Werwolf herlief. Aber er würde auf jeden Fall zu spät kommen.
    Da war die Bestie heran. Die Pranken knallten gegen die Fensterscheiben, zerschmetterten sie. Der Werwolf packte zu und zerrte Mendez ins Freie. Der Alkalde schrie und schlug mit dem Amulett um sich. Wenn er den Werwolf traf, jaulte er, aber dann brachte er Mendez um, ehe Zamorra es verhindern konnte.
    Zamorra sprang den Werwolf an. Er griff zu und riß an seinem Kopf, um ihm das Genick zu brechen. Der Werwolf knurrte nur und schüttelte den Professor ab, indem er ihn über das Wagendach schleuderte. Zamorra rutschte auf der anderen Seite zu Boden und federte wieder hoch.
    Er spürte Blut auf der Zunge. Seine Unterlippe war aufgeplatzt. Darüber hinaus stieg das Gefühl des Versagens in ihm auf. Mendez war tot!
    Der Werwolf bückte sich und klaubte Mendez das Amulett aus den verkrampften Händen. Dann warf er es Zamorra zu.
    »Wehr dich, wenn du kannst«, fauchte er.
    Und sprang hinterher.
    ***
    Nicole erwachte aus ihrer Bewußtlosigkeit. Sie brauchte Zeit, sich zu orientieren und sich an das Geschehene zu erinnern, und sie wunderte sich fast ein wenig, daß sie noch lebte.
    Da sah sie, daß zwei Wagen hinzugekommen waren, und sie hörte den Werwolf brüllen und Kampfgeräusche. Zamorra… ?
    War er in die Falle getappt?
    Nicole sprang auf. Noch war ihr ein wenig schwindlig, aber sie fing sich rasch. Sie lief zur Straße. Dort tobte hinter dem rostigen Seat ein verbissener Kampf. Zamorra versuchte verzweifelt, sich den Werwolf vom Hals zu halten. Er schlug mit dem Amulett um sich und ließ es an der Kette kreisen. Aber er wurde immer wieder zurückgedrängt. Der Werwolf hatte vor dem Amulett Respekt, aber es konnte ihn nicht töten.
    Früher war das alles ganz anders gewesen. Früher…
    Aber jetzt war das Amulett unzuverlässig.
    Nicole hetzte zu den Wagen. Sie öffnete den Kofferraum des Cadillac und zerrte den kleinen Benzinkanister hervor. Fünf Liter faßte das Ding. Hoffentlich reichten die…
    Sie schraubte ihn auf. Zamorra stürzte. Der Werwolf warf sich auf ihn, sprang wieder zurück, als der Parapsychologe erneut nach ihm schlug. Dennoch war es Nicole klar, daß der Werwolf mit seinem Opfer nur spielte. Er hätte Zamorra innerhalb weniger Sekunden zerreißen können. Daß er es nicht tat, lag daran, daß er ihn mit Todesangst quälen wollte.
    Daß Nicole hinter ihm aktiv wurde, bemerkte er in seinem Eifer nicht…
    Nicole sprang auf den Seat und begann das Benzin über den Werwolf zu schütten. Der stutzte, drehte den Kopf und sprang dann ein paar Meter zurück. Aber den größten Teil des Benzins hatte er schon abbekommen.
    Zamorra kam wieder hoch.
    Er fingerte an der Silberscheibe. Jetzt endlich hatte er für ein paar Sekunden Luft, konnte sich konzentrieren, während der Werwolf noch überlegte, was dieser Angriff mit der stinkenden Flüssigkeit zu bedeuten hatte. Das verschaffte Zamorra die wertvollen Sekunden, die er benötigte.
    Diesmal funktionierte das Amulett!
    Eines der Zeichen verschob sich um Bruchteile eines Millimeters und kehrte nach drei Sekunden in seine Ausgangsstellung zurück. Aber in diesen drei Sekunden sprang ein Funkenstrahl zum Werwolf über.
    Explosionsartig geriet das Benzin in Brand.
    Von einem Augenblick zum anderen stand der Werwolf in Flammen!
    ***
    Teri wußte, daß sie keine andere Chance als den zeitlosen Sprung hatte, Zamorra noch rechtzeitig zu erreichen. Bis sie mit den Dorfleuten ausdiskutiert haben würde, einen Wagen mit oder ohne Fahrer zu bekommen, konnte alles zu spät sein.
    Sie mußte den anderen Weg wählen.
    Fenrirs Kraft mußte ihr helfen. Sie teilte es dem Wolf mit. Der übernahm die Führung, weil er im Gegensatz zu Teri noch Telepath war. Er ließ seinen und ihren Geist im Rapport miteinander verschmelzen.
    Seine Kraft floß in die Druidin über, vereinigte sich mit ihrer. Aus zwei Bewußtseinen wurde praktisch eins. Und abermals versuchte Teri den zeitlosen Sprung.
    Und diesmal klappte es!
    Wolf und Mädchen entstanden in Zamorras Nähe förmlich aus dem Nichts. Sofort hob die Druidin das Schwert Gwaiyur.
    Aber da sah sie, daß sie trotz allem zu spät

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