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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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steckten in weißen Tennisschuhen mit golden glitzernden Bändern. Die Gürtelschnalle funkelte von winzigen Diamantsplittern, die weiße Bluse war trotz der morgendlichen Kühle hauchdünn und verriet recht deutlich, daß das Mädchen es nicht nötig hatte, irgend etwas darunter zu tragen. Das weiche, nicht blonde, sondern goldene Haar wurde von einem ebenfalls goldenen Stirnband verziert.
    Das Auffälligste aber waren die Augen.
    Schockgrün!
    »Wer sind Sie?« fragte daRaca heiser. Er begann Ärger zu befürchten, wenn das seltsame Mädchen länger im Dorf blieb. Die Männer waren nicht blind und ihre Frauen eifersüchtig. Und auch Unverheiratete wie Julio gab es zur Genüge, die sich gegenseitig gern an die Kehle gehen würden, um die Gunst der Goldhaarigen zu gewinnen. Die lächelte Constanca freundlich an und drehte den Kopf dann Julio zu.
    »Ich bin Teri Rheken«, sagte sie. Julio zuckte zusammen. Er erinnerte sich an den seltsamen Gedankenstrahl, in dem der Name Teri aufgetaucht war.
    »Und was wollen Sie hier? Wozu schleppen Sie diesen verdammten Wolf mit sich herum?« stieß Mendez hervor. Ein paar Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn, und er trommelte mit den Fingern nervös auf seiner Stuhllehne herum. Mendez fürchtete den Wolf offensichtlich. Kein Wunder. Das Biest war riesig und konnte seine Kehle mit einem einzigen Biß zerfetzen. Daß Fenrir ein »zivilisierter« und friedlicher Wolf war, stand ihm ja nicht in Großbuchstaben aufs Fell gemalt.
    Jetzt hob er den Kopf und legte die Ohren zurück. Er gab ein sekundenlanges Knurren von sich, das gegen Mendez gerichtet war.
    »Der verdammte Wolf, wie Sie ihn nennen, hört auf den Namen Fenrir, Señor Mendez«, sagte das Mädchen mit einer Stimme, die wie goldene Glocken klang. »Er ist vielleicht sogar intelligenter als Sie… und er kann unter anderem so wie ich Gedanken lesen. Ich bin eine Druidin, wenn Ihnen das etwas sagt.«
    »Sie spinnen ja«, sagte Mendez schwitzend. »Ich habe anderes zu tun, als mich mit einer Verrückten zu unterhalten.«
    Teri Rheken lächelte und fragte ruhig: »Was glauben Sie wohl, woher ich Ihren Namen kannte und wußte, daß Sie der Alkalde sind? Warum weigern Sie sich, Telepathie zu akzeptieren, wenn Sie doch an das Können Ihrer Alten glauben?«
    »Was wissen Sie von der Alten?« keuchte Mendez.
    »Das, was ich aus Ihren Gedanken sehe«, lächelte Teri. »Aber normalerweise pflege ich nicht in die Privatsphäre anderer einzudringen. Nur wenn es notwendig ist… oder um gewissermaßen dienstliche Belange geht.«
    »Was verstehen Sie darunter?« schaltete sich Julio ein. »Was wollen Sie hier?«
    »Ihren Werwolf zur Strecke bringen«, sagte Teri gelassen.
    ***
    Nicole zog den Cadillac durch weit geschwungene Autobahnkurven. Der große Achtzylindermotor verrichtete seine Arbeit fast so lautlos wie ein Rolls-Royce, und Platz gab es auch genug, daß Zamorra seine langen Beine ausstrecken und trotzdem keinen störenden Radkasten finden konnte.
    »Was mag Teri wohl mit einem Werwolf im Sinn haben?« überlegte er.
    »Vermutlich will sie ihn erlegen«, sagte Nicole. »Aber wozu braucht sie uns dabei? Werwölfe erledigt man doch heutzutage mit links. Eine Silberkugel zwischen die Augen, oder ins Herz, peng, und der Wolf hat sich ausgewert.«
    »Es sei denn, es ist ein ganz besonderer Werwolf«, sagte Zamorra. »Ein Super-Werwolf oder ein entsprechender Dämon. Dafür habe ich ja vorsichtshalber den Ju-Ju-Stab ins Marschgepäck gelegt. - Vielleicht will Teri uns aber auch nur mal so Wiedersehen. Ist ja schon einige Wochen her…«
    Nicole nickte. Zuletzt hatten sie sich beim Kampf gegen Satans Todesschwadron gesehen. Dieser Kampf hatte den Fürsten der Finsternis, Asmodis, die rechte Hand gekostet. Vermutlich sann er jetzt auf eine ganz besonders perfide Art der Rache an Zamorra wie auch an Teri.
    »Wie weit noch?«
    »Du müßtest die Pyrenäen eigentlich schon sehen können.«
    Zamorra sah auf die Uhr. »Von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen hast du wohl auch noch nie was gehört? Und von umweltfreundlichem Langsamfahren?«
    Nicole klatschte sich mit einer Hand auf den Oberschenkel und trat aus Protest das Gaspedal noch ein Stück tiefer. »Schau dich doch rechts und links der Autobahnen um«, verlangte sie. »Siehst du da auch nur einen sterbenden Baum? Grün, wohin das Auge schaut. Bloß, weil sich einige Leute auf dem Polit-Sektor besonders wichtig, tun wollen, haben sie beschlossen, daß nur und ausschließlich

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