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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tür.
    Constanca hob die Brauen angesichts des für sie recht einseitigen und seltsamen Gesprächs, aber sie sagte nichts. Sie nahm Teri wie ihre kleine Schwester an der Hand und zog sie mit sich die Treppe hinunter, durch die Gaststube und nach draußen. Dort waren ein paar Kinder in den Wagen geklettert und spielten darin herum, weil Teri ihn nicht abgeschlossen hatte. Aber die Druidin ließ sie gewähren. Zerstören konnten sie nichts, und den Wagen in Bewegung setzen auch nicht, weil Teri ihn magisch blockiert hatte. Ohne ihr Einverständnis ließ er sich nicht einmal abschleppen.
    ***
    »Das Mädchen hat doch keine Chance«, sagte Julio daRaca. »Wir müssen es da heraushalten. Ich habe statt dessen eine andere Taktik entwickelt, wie wir den Wolf kriegen.«
    Mendez starrte ihn mißmutig an.
    »Etwas an dieser Teri Rheken gefällt mir nicht«, sagte er. »Laß sie doch ihr Glück versuchen. Wir haben sie gewarnt. Wenn sie trotzdem draufgeht, ist das nicht unsere Schuld, und wir sind sie auf elegante Weise los.«
    DaRaca schüttelte den Kopf. »Du bist ja verrückt. Das ist fast schon Mord.«
    »Und du bist ihr verfallen«, konterte Mendez. »War es kein Mord, die drei anderen Jäger zu engagieren? Paß auf, Julio. Sie behauptet, unsere Gedanken lesen zu können, wie auch der verdammte Wolf. Sie kommt von irgendwoher, ohne daß wir sie gerufen haben. Und sie hat ein paar Tricks drauf. Das ist nicht normal. Es gibt drei Möglichkeiten.«
    »Die wären?« fragte daRaca knapp.
    »Erstens: sie ist selbst der Werwolf und kommt jetzt offen hierher, weil es keinen mehr gibt, der ihr schaden kann. Pregenza war der letzte auf ihrer Liste und der beste Werwolf-Jäger, den du finden konntest. Zweitens: sie ist mit dem Werwolf verbündet, und der ist das graue Mistvieh bei ihr. Warum soll es nicht auch Werwölfe geben, die bei Tage in Wolfsgestalt herumlaufen? Wir sollten dem Biest eine Silberkugel in den Schädel jagen, dann wissen wir, woran wir sind. Drittens: sie ist eine Hexe.«
    »Du spinnst«, wiederholte daRaca und bediente sich an Mendez’ Schnapsflache. Er hatte eine makabre Arbeit hinter sich und spülte den Leichengeruch jetzt mit dem Schwarzgebrannten hinunter.
    »Wir werden die Alte fragen, wo der Werwolf als nächstes auftaucht«, schlug er vor. »Dann sperren wir das Mädchen ein. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Wenn sie der Werwolf ist, kann sie nicht hinaus und töten, wenn der Wolf also trotz der Vorhersage nicht kommt, ist sie’s. Ist sie es nicht, gerät sie auch nicht in Gefahr, von der Bestie umgebracht zu werden.«
    »Und wer sitrbt an ihrer Stelle?« fragte Mendez scharf.
    Julio schwieg.
    »Ich glaube, ich sollte das Werwolf-Problem selbst in die Hand nehmen«, sagte Mendez grimmig. »Und dann werde ich es auf meine Weise lösen.«
    Jetzt hatte daRaca genug. »Mendez«, knurrte er. »Wenn du zuläßt, daß dem Mädchen etwas passiert… dann erlebst du die Hölle auf Erden. Haben wir uns verstanden?«
    »Sieh dich vor, Junge«, warnte Mendez.
    Julio trat nach draußen und lehnte sich an den Türpfosten. Was ist denn plötzlich mit uns los? dachte er bestürzt. Kaum taucht diese Fremde auf, ist unsere frühere Einigkeit verschwunden… wir giften uns gegenseitig an! Aber wo ist sie jetzt?
    Er sah nach rechts und links. Daß Constanca und sie nicht mehr in Mendez’ Büro waren, erkannte er, als er den Wolf draußen vor dem Häuschen der Alten auf den Hinterläufen hocken sah. Der Graue ließ die Zunge weit aus dem Maul hängen und sah aus, als ob er unverschämt grinste.
    ***
    Viele Augenpaare hinter den Fenstern sahen es so wie Julio daRaca. Sie wußten nun, daß die fremde Hexe zur Alten gegangen war. Daraus konnte nichts Gutes resultieren.
    Jemand entschloß sich, die Zeit zu nutzen und zu handeln.
    ***
    Das Haus der Alten befand sich am Dorfrand. Teri Rheken saß der Alten gegenüber. Die Stube war rustikal eingerichtet, aber alles andere als ärmlich. So klein das Haus war, so reich war die Bewohnerin trotzdem. Wahrscheinlich wurde sie von den Menschen im Dorf sehr gut versorgt, als Dank, daß sie ihnen mit ihrer Gabe Rat erteilte und half.
    Sie war hochgradig para-begabt, und sie wußte es. Teri spürte es mit ihren Druiden-Sinnen sofort. Die Alte war keine Zauberin, wie vielleicht mancher annehmen mußte. Aber ihre Übersinne waren sehr stark ausgeprägt und ließen sie Dinge schauen, die anderen verschlossen waren.
    Dafür sah sie nicht das, was die anderen sahen.
    Sie

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