Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf, daß wir das Zielgebiet nicht mehr sehen konnten. Nur die Relieftaster lieferten noch ein ungetrübtes Bild. Es zeugte von ungeheuren Vernichtungskräften, die trotz des flachen Auftreffwinkels oder gerade deshalb in dem nordpolaren Gebirge ausbrachen.
    Die hochragenden Berge wurden tief in ihrer Sockelebene angeschnitten und von den thermischen Gewalten perforiert. Die sonnenheißen Energiebahnen schlugen kilometertief in das Material hinein und gaben in ihm ihre gesamte Energie ab.
    Dadurch entstanden kernwaffenähnliche Explosionen, von denen natürliche oder künstlich erschaffene Hohlräume aufgespalten wurden.
    Der Vorgang dauerte nur eine Sekunde. Danach standen wir fast vertikal über dem Zielgebiet, denn unsere Fahrt war durch die kurze Beschleunigungsperiode auf zirka 590 km/sec angewachsen.
    Alle Waffen der CREST III hatten jetzt die Operationsgebiete aufgegriffen. Die Automatik hatte sich eingespielt und eröffnete das Wirkungsfeuer mit maximaler Schnelligkeit.
    Rudo schaltete erneut. Er hob mit einem Notleistungsbremsschub von 0,50 Sekunden Dauer die Zusatzgeschwindigkeit auf, um den Feuerleitgeräten Gelegenheit zu bieten den Salventakt möglichst lange einhalten zu können.
    Wir wurden durch das ständige Schütteln und Vibrieren nach Feuerlee gerissen. Niemand konnte mehr feststellen, wo unsere Energieschüsse einschlugen und wie tief sie in den Boden eindrangen.
    Wir ahnten nur, daß es grauenhaft sein mußte. Die Festung war unbemannt und vollautomatisiert.
    Für Rhodans humane Einstellung bei der Anwendung von Massenvernichtungswaffen bedeutete das einen so beachtlichen Trost, daß er für die Transformkanonen das Feuer frei gab.
    Wieder wurden wir in unsere Anschnallgurte gerissen. Flammen lohten in den Schutzschirmen. Pigell schien unter uns zu zerplatzen. Zwanzig überlichtschnell abgestrahlte Fusionsbomben mit einem Energiegehalt von dreißig Megatonnen TNT pro Einheit waren als direkte Bodenzünder auf einem kreisförmigen, achtzig Kilometer durchmessenden Gebiet niedergegangen. Sie zündeten innerhalb der bereits kochenden Materie und erzeugten tiefe Krater.
    Das Land wölbte sich auf, zerplatzte unter den Druckwellen der Explosionen und wurde dem Raum entgegengerissen.
    Die Festung existierte nicht mehr. Der helle Zapfstrahl war plötzlich verschwunden. Dort, wo er vor zwei Sekunden zwischen den Berggipfeln hervorgebrochen war, wüteten jetzt Atomkräfte von unvorstellbarer Gewalt.
    Der von der CREST erzeugte Krater durchmaß in seiner Gesamtheit etwas mehr als neunzig Kilometer. Es war der riesigste Vulkan, den es auf der Urwelt Pigell jemals gegeben hatte.
    Die zwanzig Ladungen, die nach den Begriffen unserer Waffenoffiziere „sehr klein" gewesen waren, denn man pflegte sonst nach Gigatonnen zu rechnen, hatten vollkommen ausgereicht, die nördliche Polregion zu atomisieren.
    Ein gigantischer Atompilz schoß in den Himmel empor. Wir wichen mit hoher Anlauffahrt aus und verließen die Atmosphäre, in der nun glühendheiße Orkane tobten.
    Die Schutzschirme des Ultraschlachtschiffes fingen die bis zu uns vordringenden Böen und Gesteinsmassen auf, wehrten sie ab und bewahrten die Außenzelle vor Beschädigungen.
    Wenige Sekunden später standen wir schon wieder weit im Raum und hoben dort die Geschwindigkeit erneut auf. Die CREST schwenkte auf eine weite Kreisbahn ein, von der aus wir ungefährdet beobachten konnten, was wir da unten angerichtet hatten.
    „Zu stark, viel zu stark", rief Rhodan zu meiner Überraschung. „Die tektonischen Beben werden sich mit solcher Gewalt fortpflanzen, daß die Zeitstation gefährdet ist. Sie ist nur knapp sechshundert Kilometer von der Wirkungszone entfernt. Sieben Transformbomben adreißig Megatonnen hätten auch genügt. Schon das Wirkungsfeuer aus den Impuls- und Desintegratorkanonen wäre ausreichend gewesen. Wer hat das eigentlich berechnet?"
    „Zehnfacher Sicherheitskoeffizient", meldete sich die mathematische Zentrale. „Wir haben im letzten Augenblick das Feuer eröffnet. Eine Dreiviertelsekunde später wären wir schrottreif gewesen."
    „Glaube ich nicht."
    „Es ist so, Sir. Der Schutzschirm stand bereits, und die Geschütze waren eingeschwenkt. Nur die radikale Zerstörung des gesamten Festungsringes konnte die Feuereröffnung einzelner Außenwerke verhindern. Der Zeitstützpunkt wird mit achtundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht zerstört werden. Zwischen der Polregion und den Bergen der Nordsierra, unter der die Station

Weitere Kostenlose Bücher