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0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zersplitterte. Eine Wand aus glühender Asche raste über die Männer hinweg. Die wenigen dürren Pflanzen, die bisher ein kümmerliches Leben zwischen dem erkalteten Lavagestein gefristet hatten, verfärbten sich schwarz und zerfielen. Omar hielt den Atem an, bis die Wolke vorübergezogen war.
    Ein Erdstoß ließ den Felsen schwanken.
    Rein zufällig wandte sich Omar um. Er musterte die Wega, die eigentlich längst hätte untergehen müssen. Es dauerte Sekunden, bis er hinter die Bedeutung des Phänomens kam: Sie befanden sich am Südpol Pigells. Im Sommer mußte die Polarsonne auch die Nächte erhellen!
    Er wollte aufstehen und seine Feststellung bekanntgeben. Ein neuer Erdstoß zwang ihn in die Knie.
    Zuerst verwundert, dann voller Entsetzen blickte er auf den breiten Riß, der sich sehr schnell verbreiterte.
    Mit einem Satz war der Oxtorner auf den Beinen. Er sprang hinüber zu Rhodans und Tschubais Deckung, riß die beiden Männer gewaltsam hoch und klemmte sie sich unter die Arme. Zwei weitere Sprünge brachten ihn zu dem Spalt, der unterdessen schon mehrere Meter auseinanderklaffte.
    Allmählich begann sich das abgesprungene Felsstück zu senken.
    Omar Hawk setzte hinüber. Hinter ihm brach der Fels endgültig. Eine Staubwolke hinter sich herziehend, donnerte ein etwa zwölf Meter breites Band in die Tiefe.
    Der Okrill rettete sich im letzten Augenblick.
    „Verzeihen Sie bitte, daß ich etwas unsanft mit Ihnen umsprang", wandte sich Omar an Rhodan und Tschubai.
    Perry Rhodan blickte ihn mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an.
    „Sie haben mir nun schon zweimal das Leben gerettet - innerhalb von zwei Tagen. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das jemals vergelten soll, Hawk..."
    Omar grinste nur.
    „Indem Sie die Gegenwart als selbstverständlich hinnehmen, Sir!" spielte er auf eine Bemerkung an, die der Großadministrator vor einigen Stunden gegeben hatte. „Aber im Ernst" fügte er hinzu, „wie soll es weitergehen? Wollen wir hierbleiben, bis uns jemand abholt?"
    Ihm fiel seine Entdeckung ein.
    „Wir befinden uns übrigens am Südpol, Sir. Andernfalls wäre die Wega längst untergegangen."
    „Damit beantworten Sie Ihre Frage selbst", erwiderte Rhodan. „oder wollen Sie Zehntausende von Kilometern marschieren?"
    Bevor der Oxtorner eine Antwort darauf geben konnte, ertönte ein dröhnender Schlag, als wenn ein Gigant gegen einen ebenso gigantischen Gong schlüge.
    Die drei Männer zuckten unwillkürlich zusammen.
    Aber was sie dann sahen, ließ sie vor Entsetzen schreien.
    Eine riesige, stählern schimmernde Kugel rollte den Talhang hinab: ein Beiboot der Korvetten-Klasse...!
    Kurz vor dem Grund des Kessels prallte das Raumschiff gegen eine vorspringende Felsnase, sprang einige Meter empor - und sank danach überraschend langsam zu Boden. Die Teleskopstützen glitten aus dem stählernen Rumpf, wurden beim Aufstoß zusammengedrückt und federten zurück.
    Im nächsten Augenblick flammte der Schutzschirm auf.
    „Sie haben uns gefunden!" rief Ras Tschubai jubelnd.
    „Oder wir sie!" sagte Rhodan trocken. „Es sah mir gar nicht nach einer geplanten Landung aus."
    „Jedenfalls lebt die Besatzung noch", wandte Omar Hawk ein. „Sonst hätten sie die Antigravprojektoren und den Schutzschirm nicht aktivieren können."
    Rhodan veränderte mit fliegenden Fingern die Einstellung seines Helmtelekoms.
    „Hallo, Beiboot!" rief er erregt. „Beiboot, bitte melden. Hier spricht Perry Rhodan!"
    Omar Hawk hatte ebenfalls seinen Helm übergestülpt, um die Antwort im Helmempfänger hören zu können.
    Aber es kam keine Antwort!
    Fast zwei Minuten lang wiederholte der Großadministrator stereotyp seinen Ruf - ohne Erfolg.
    Omar sah aus zusammengekniffenen Augen hinunter auf die 60-Meter-Stahlkugel, in deren Schutzschirm Aschen- und Gaswolken mit blendenden Leuchterscheinungen vergingen.
    „Lassen Sie mich hingehen, Sir", wandte er sich an Rhodan. „Sie können von hier aus meinen Abstieg decken, obwohl ich nicht an eine Falle glaube."
    Perry Rhodan blickte ihn verwundert an.
    „Was wollen Sie dort unten? Die Schutzschirme einer Korvette dürften selbst für Sie undurchdringlich sein, auch wenn der HÜ-Schirm nicht aktiviert ist."
    Omar lächelte.
    „Jedes Imperiumsschiff besitzt eine Warnautomatik, nicht wahr? Ein Angriff mit Energiewaffen würde sofort die Alarmsirenen auslösen. Vielleicht wird die Besatzung davon wach."
    Rhodans Stimme klang ironisch, als er antwortete: „Oder Sie werden von einem

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