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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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wieder die klaren Gedanken. Niemals hätte die Regina Stubbe, von der man ihnen erzählt hatte, so geredet.
    »Sprich nicht mit ihr, Sandra!« stieß sie hervor. »Wer immer sie ist, die Regina Stubbe, von der wir gehört haben, ist sie jedenfalls nicht. Die Riesen hätten sie getötet. Es sei denn…!«
    »… daß sie es war, die für den Untergang des Dampfers verantwortlich war!« vollendete Sandra Jamis. »Da … dort liegen die ganzen Frauen der Belegschaft. Sie bewegen sich nicht!« Sandras Stimme klang angstvoll.
    »Sie sind tot!« murmelte Tina Berner dumpf. Ihre klugen, braunen Auge fixierten das blondhaarige Mädchen in der modernen Kleidung mit dem Gesicht eines Engels. »Und darum befehle ich dir, du Kreatur des Bösen , der du diesen Mädchenkörper besetzt hältst, mir zu erklären, wer du bist!«
    In der Miene von Regina Stubbe ging eine Veränderung vor. Die blauen Augen, die vorher warm geglänzt hatten, wurden eisig. Die Lippen, die eben noch ein ungewisses Lächeln spendeten, wurden schmal.
    »Du hast hier nichts zu befehlen !« hörte Tina Berner eine andere Stimme aus dem Mund des Mädchens. Die Stimme einer Frau, die weiß, welche Macht ihr gegeben ist.
    »Das werden wir sehen!« knirschte Tina Berner. Mit aller Gewalt zwang sie sich zum Aufstehen. Die abgeklungene Ohnmacht ließ ein Gefühl der Schwäche immer stärker werden. Aber Tina Berner lebte nach dem Kodex der Jedi-Ritter.
    » Die Macht … die Macht  … sie wird mit mir sein!« hämmerte sie sich in Gedanken ein; während sie auf die Füße kam. Einbildung oder tatsächliche Wirkung – das konnte sich das hübsche Mädchen mit dem halblangen, dunklen Haar selbst nicht erklären. Doch während sie sich diese Worte einhämmerte, durchströmte eine eigenartige Kraft ihren Körper.
    Die Macht? Tina Berner konnte sich darüber keine Antwort geben. Sie setzte alles auf eine Karte, während ein neugieriger Zug in das Gesicht von Regina Stubbe trat.
    Tina Berner hatte sich schon einmal mit der Welt des Übersinnlichen angelegt. Damals hätte das Gespenst sie fast getötet. [1] Doch von Nicole Duval hatte sie während der gemeinsamen Zeit im Beaminster-Cottage einiges über die Kräfte des Bösen gehört. Zamorras Assistentin hatte ihr auch einige der Beschwörungen und Höllenzwänge genannt, mit denen man die Kräfte des Bösen zurücktreiben kann.
    Worte, die sich das Girl sehr gut gemerkt hatte. Und die es nun gegen die unheimliche Gegnerin einsetzen wollte.
    » Ich beschwöre dich und befehle dir im Namen von…! « rief Tina Berner und bemühte sich, ihrer hellen Stimme einen zwingenden Klang zu geben. Und sie rezitierte die stärkste Beschwörung, die ihr Nicole verraten hatte. Selbst ein Präsident oder ein Marquis der falschen Hierarchie in der Hölle mußte sich diesem Zwang beugen.
    Interessiert hörte Regina Stubbe zu. Und in ihrem Inneren die Loreley. Doch anstatt die Hexe vom Rheinfelsen durch die Worte bedrängt wurde, malte sich großes Interesse auf dem Gesicht des Gastkörpers.
    Sie hätte es mit diesen beiden Mädchen nicht besser treffen können. Die eine, die Sandra hieß, war körperlich noch Jungfrau, und ein unberührtes Mädchen verfügt über große, magische Energien. Die andere, die sich ihr entgegen stellte, besaß bereits Vorkenntnisse in der Zauberkunst. Die anderen Weiber, die sie zu sich heraufgeholt hatte, waren dadurch nutzlos geworden. Der Zauberbann, der sie umfaßte, würde in weniger als einer Stunde abgeklungen sein. Mochten sie danach verschwinden, denn außer dem Schrecken hatten sie nichts davongetragen.
    Für die Pläne der Loreley und des Amun-Re waren die Putzfrauen des Möbius-Konzerns nun uninteressant geworden.
    » Fahr aus! Fahr aus! Fahr aus! « schrillte Tinas Stimme. Jetzt … jetzt mußte eine Rauchwolke aus dem Mund des Mädchens fahren und während der Körper der Regina Stubbe zusammensank, mußte der unreine Geist entfliehen und in die Hölle herabsinken.
    So jedenfalls hatte es Nicole Duval erklärt. Und es hätte auch geklappt, wenn das Höllenwesen zur Schwarzen Familie gehört hätte. Doch die Loreley hatte zwar den Worten interessiert gelauscht, aber weder die Namen der Höllenfürsten noch die Begriffe aus der Gegenwelt, mit der die Schwarze Familie gezwungen wurde, gekannt.
    » Ich will, daß du jetzt ausfährst! « piepste Tina Berner und stampfte mit dem Fuß auf, als sie erkannte, daß auf ihren Höllenzwang keine Reaktion erfolgte. Gleichzeitig schlich sich ein

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