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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ihre Fußgelenke legte.
    Mit schreckgeweiteten Augen erkannte sie, daß sie langsam in der Erde versank. Vergeblich versuchte das Girl, die Füße zu heben und wegzulaufen. Sie waren wie angeschmiedet.
    Wieder das Schmatzen, das nicht zu überhören war. Sandras Füße begannen zu brennen. Millimeterweise sank sie tiefer. Und das Brennen wurde stärker. Dazu kamen immer wieder die gräßlichen Schmatzgeräusche aus dem Inneren der Erde.
    »Wenn du das gezaubert hast, dann mach, daß es aufhört!« bibberte Sandra Jamis. »Es tut so weh. Und ich fürchte mich davor, zu versinken. Ich will nicht sterben! «
    »Ich werde damit aufhören, wenn du in meine Dienste trittst, hübsches Mädchen!« kam es honigsüß. »Wenn du dich weigerst, frißt dich die Erde. Aber das dauert lange … sehr lange. Doch wenn du und deine Freundin sich mit mir verbünden, dann werden wir gemeinsam zu ungeahnter Größe aufsteigen und Herrinnen der Welt werden. Dann kannst du alles haben, was du willst. Schlägst du mein Angebot ab, stirbst du. Und das auf eine sehr unangenehme Art. Aber um deine Entscheidung zu erleichtern – deine Freundin gehört bereits zu mir. Die kleine Luftreise hatte eine sehr überzeugende Wirkung.«
    Wieder das meckernde Lachen der Hexe. Sandra Jamis war bereits bis zu den Oberschenkeln eingesunken.
    »Sieh mal an, ein heldenhaftes Mädchen!« spottete die Loreley. »Aber das ist hier umsonst. Siehst du, deine Freundin Tina lebt!« wies sie mit der rechten Hand auf den Mädchenkörper, der eben sanft herabsank.
    »Ich benötige dich nicht unbedingt!« kam es aus Regina Stubbes Mund. »Wenn du dich mir nicht unterwirfst, bist du in kurzer Zeit verschwunden. Nun, wie ist es. Möchtest du sterben?! «
    » Nein … nein … ich will nicht! « schrie Sandra Jamis in höchster Not. Die Beine brannten, als wenn sie in Feuerflammen stünden. Wie hatte die Hexe gesagt?
    Die Erde wird dich fressen!
    Dieses Brennen … und … diese Schmatzgeräusche, die immer wieder zu hören waren.
    Sie wurde tatsächlich von der Materie des Rheinfelsens hinabgeschlürft.
    » Hör auf! Hör auf! « kreischte Sandra Jamis. » Ja … ja … ich diene dir … ich will dir dienen … ich bin deine Sklavin … aber ich will nicht sterben! «
    »Warum nicht gleich so?« riß sie die Stimme der Loreley aus einer beginnenden Ohnmacht. Übergangslos spürte Sandra Jamis, wie sie aus dem Boden herausgedrückt wurde. Unmittelbar darauf stand sie wieder auf festem Boden. Scheu blickte sie an sich herunter.
    Nichts. Nicht einmal Schmutz war an der knapp sitzenden Jeans zu erkennen.
    »Kommt zu mir. Alle beide!« kommandierte die Loreley. Dabei streckte sie beide Hände waagrecht aus.
    »Komm, Sandy!« murmelte Tina Berner. »Sie ist zu stark. Es hat keinen Zweck.« Sandra senkte den Kopf und zwang sich, die wenigen Schritte zu gehen. Ohne besondere Vorbereitungen spürten die beiden Mädchen die Hand von Regina Stubbe auf ihrem Kopf. Die Lippen des blonden Mädchen bebten und seltsame Worte wurden geflüstert.
    Und dann schien es Tina Berner, als würde sich eine Kralle in ihren Kopf bohren. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie auf und in das Gesicht. Ein Gesicht, das jetzt zu einer Larve des Grauens verzerrt war. Gelbe Blitze schossen aus den Augen hervor. Die Haare umwehten sie wie eine Strahlenkrone.
    Ein fürchterlicher Schmerz raste im Kopf von Tina Berner auf. Aus der Erde schienen rote Nebel des Schmerzes hervorzubrechen. Wie ein Tier raste die Schwärze des Vergessens heran.
    Tina Berner und Sandra Jamis versanken im gestaltlosen Meer des Nichts …
    ***
    Geblendet schloß Carsten Möbius die Augen. An dieses grelle Licht mußte er sich erst ganz langsam gewöhnen. Neben sich verspürte er die Wärme eines menschlichen Körpers. Ein leises Stöhnen drang an sein Ohr. Das Stöhnen einer Stimme, die er kannte.
    Wo immer er sich jetzt befand – Michael Ullich war bei ihm. Und zusammen waren sie unschlagbar.
    Der Millionenerbe zwang sich, die Augen zu öffnen. Er mußte sich der Tatsache stellen, daß er noch am Leben war. Wieder blendete ihn dieser Goldglanz. Langsam erkannte Carsten Möbius Konturen. Das, was ihm erst als eine ungeheuere Lichtquelle vorgekommen war, erwies sich als ein ungeheuerer Berg von aufgehäuften Gegenständen aus purem Gold. Teller, Becher, Geschmeide, Waffen und Teile von Rüstungen – alles kunstvoll geschmiedet aus purem Gold.
    »Allmächtiger!« hörte Möbius neben sich den Freund stöhnen. »Das

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