Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
stelle fest, daß sich die Weißmagier sogar mit unseren Künsten beschäftigen. Doch bedenke, daß mir langsam die Erinnerungen an jene Künste zurückkehren, die ich ausübte, als ich noch in der Akropolis von Atlantis residierte. Und vergiß nicht, daß ich ihn habe!«
    Vor Zamorras Augen wurde die rechte Hand gehalten, an der ein mächtiger Goldreif steckte. Der Meister des Übersinnlichen kannte den Ring sehr genau. Er selbst hatte damit die Hexe vom Rheinfelsen, die gefährliche Loreley, vernichtet. Doch dann erbeutete Amun-Re den Ring, und es gelang ihm, seine Kräfte sofort auszunutzen.
    »Mit dem Ring gelingt es mir!« erklärte der Atlanter. »Ich habe die Mumie bereits damit berührt und die Worte gesprochen. Der Tote wird erwachen, wenn ich ihn rufe.«
    Zamorra zuckte zusammen. Ob Amun-Re bluffte oder nicht, konnte er nicht feststellen. Denn er hatte den Ring des Nibelungen nur ganz kurz besessen, bevor er durch eine Laune des Schicksals in die Hand von Amun-Re geriet. Doch mußte die Macht des Rings ungewöhnlich sein, denn Carsten Möbius wies darauf hin, daß man den Ring eigentlich in den Rhein zurück hätte werfen müssen. Denn die Rheintöchter, Wesen aus dem Elbenreich Glarelions, hatten verkündet, daß der Ring nur von ihnen gehütet werden konnte und auch ein Mann wie Zamorra seine Kraft nicht bändigen konnte. Welche Macht dieser Ring hatte, in den Händen von Amun-Re war sie gefährlich wie eine Bombe in der Hand eines Geistesgestörten.
    »Töte mich!« versuchte Zamorra festzustellen, ob der Zauberer bluffte. Wenn Amun-Re nicht ganz sicher war, daß die Mumie erwachen würde, würde es Zamorra nun merken. Allerdings war dies dann das Letzte in seinem Leben, das er merkte.
    Doch der Herrscher des Krakenthrons hatte keine Bedenken. Ein trockenes Lachen kam aus seiner Kehle.
    »Es ist mir klar, daß der Tod eine Erlösung für dich bedeutet!« erklärte Amun-Re. »Doch den Tod gönne ich nur den Feinden, gegen die ich persönlich nichts habe. Du, Zamorra, hast meine Pläne zu oft gestört, als daß ich vergessen könnte. Ha, wüßte ich hundert Tode unter tausend Martern, ich würde sie dir bereiten. Doch in der Enge der Grabkammer, bedrängt von der Mumie des Mannes, der dich schon einmal töten wollte, gepeinigt vom nagenden Hunger und gequält vom dörrenden Durst, wirst du immer mehr dem Wahnsinn verfallen. Deine Gebete und Flüche werden verhallen. Nur die Mumie wird dasein und mit dir ihr grausames Spiel treiben. Ich dagegen werde mit der Kraft des Ringes zurück in die Welt gehen, aus der wir gekommen sind, und sie mir und den Blutgötzen von Atlantis unterjochen!«
    »Du wirst es nicht schaffen. Man wird dich hindern!« knirschte Zamorra. »Überall in der Welt gibt es Männer und Frauen, die den Kampf gegen das Böse aufgenommen haben. Tony Ballard, John Sinclair, Ted Ewigk oder auch mein Freund Aurelian sind stark genug, auch dir entgegenzutreten!«
    »Sie gleichen den hundert Mäusen, die auszogen, einen Löwen zur Strecke zu bringen!« sagte Amun-Re verächtlich. »Ich werde ihnen die letzten Grüße von dir ausrichten – wenn sie mir in der Stunde ihres Todes gegenüberstehen. Und du wirst sie in dem unsagbaren Nichts von Tsat-hogguahs Hölle willkommen heißen!«
    »Die Mädchen … Laß doch wenigstens die Mädchen am Leben!« bat Professor Zamorra, der einsah, daß ihn nichts mehr rettete. Aus der Gewalt dieses Gegners gab es kein Entkommen.
    »Mir liegt nichts an den beiden Schönheiten!« erklärte der Atlanter. »Doch die Sobak-Priester haben ihr Leben gefordert, damit ihr toter Oberschamane noch etwas Freude hat, wenn wieder Leben in seinen verdorrten Körper kriecht. Was kümmert es mich, ob sie leben oder sterben? Mädchen wie diese beiden zu bekommen«, er strich mit der Handfläche über Tinas nackten Körper, der unter der Berührung bebte, »ist weder für mich noch für den Pharao schwierig. Ramses wird sie kaum vermissen. Und wenn schon … Wenn die Sonne untergeht, werde ich den Weg zurück angetreten haben. Was kümmert mich dieses Land und dieser König? Nehmt ihn, ihr Priester, und flößt ihm und den Mädchen den Trank ein, den ich braute. Sein Körper wird dann in Totenstarre verfallen, und ihr werdet ihn mit der Mumie und den Grabbeigaben fortschaffen können. Die Seele von Nefru wird zufrieden mit euch sein!«
    »Warum dürfen wir ihn nicht töten?« fragte Sinufer. »Wenn Nefru erwacht, wird auch das Kaa dieses Mannes wieder in den Körper

Weitere Kostenlose Bücher