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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ihn in der Zukunft lag, für andere jedoch bereits Vergangenheit war. Irgendwann würde er Zeuge sein, wenn die Stadt Troja von den Griechen erstürmt wurde.
    »Was hat dich hierher verschlagen?« versuchte er, seine Unsicherheit zu überspielen, während die ägyptischen Krieger ihn mit den Speeren umringten, um ihn festzunehmen. Doch sie erkannten, daß Helena nur noch wenige Atemzüge zu leben hatte, und wollten erst ihren Tod abwarten.
    »Menelaos hatte mir damals nur zum Schein meine Untreue verziehen!« bekannte Helena mit matter Stimme. »Und auch ich konnte ihn nicht mehr lieben, nachdem ich die Liebe des Paris genossen hatte. Der Sturm, der die Schiffe des Lokrers Ajax zerschmetterte und der den listenreichen Odysseus abtrieb, verschlug das Flaggschiff von Menelaos an die Mündung des Nils. Und mein Gatte tauschte mich in seinem Zorn gegen ein seetüchtiges Schiff, mit dem er zurück nach Sparta segelte. Ich selbst hatte viel zu erdulden, bis die Erzählungen des großen Kampfes um Ilion auch hier bekannt wurden und ich für den Pharao so interessant wurde, daß er mich an seinen Hof holte. Und hier mußte ich … seine Sklavinnen in den Diensten der Liebe ausbilden. Diese beiden Barbarinnen … Sie werden es nie lernen … Doch was soll es … Halte mich fest, Zamorra … Denn ich gehe, um ihn wiederzusehen … Paris – Paris!« flüsterten ihre Lippen noch einmal. Dann hörte ihr Herz auf zu schlagen.
    »Trauere nicht zu sehr um sie!« höhnte Amun-Re. »Denn du wirst sie bald wiedersehen. Im Reich der Toten. Die beiden Mädchen mögen dich dorthin begleiten. Mögen sie bei den Schatten als Liebesdienerinnen herhalten. Ich brauche sie nicht mehr!«
    »Ich wünsche, den Pharao zu sprechen!« erklärte Zamorra.
    »Das einzige, was du dir noch wünschen darfst, ist ein schneller Tod!« zischte der Atlanter. »Doch ebensowenig, wie dir Ramses eine Audienz gewährt, gestatte ich dem Leben, daß es schnell aus deinem Körper entflieht. Ha, du hast gegen die Kräfte der Jenseitswelt gekämpft … Nun stirb auch durch diese Kräfte.«
    »Scheusal!« fauchte Zamorra. »Was hast du vor?«
    »Du wirst es erleben. Warum soll ich es dir sagen? Es wäre dann keine Überraschung mehr, Genug jetzt! – Wache! Bringt den Mann und die beiden Mädchen ins Haus des Todes!«
    »Herr!« stieß der Hauptmann hervor. »Das Gesetz schreibt vor…!«
    »Ich bin das Gesetz!« knurrte Amun-Re. »Fragt im Hause des Todes nach Sinufer, dem Priester des Sobek. Erwähnt meinen Namen, und sagt ihm, daß ich die rechten Totenbegleiter für Nefru gefunden habe. Zamorra und die beiden Männer sollen der Leiche des toten Oberpriesters Nefru dienen, wenn sein Kaa in den Körper zurückkehrt…!«
    ***
    Das Klacken der Krokodilrachen ließ Carsten Möbius eine Gänsehaut über den Rücken rieseln. Wenn sein Plan fehlschlug, waren sie beide verloren. Denn man hatte sie auf den in den Nil ragenden Steg gedrängt, an dem die Barke anlegte, mit der die Mumien von Theben auf der anderen Seite des Stroms hierhergebracht wurden, um zu den Nekropolen geschafft zu werden. Die häßlichen Tiere schienen genau zu wissen, daß sie einen besonderen Fraß erhalten sollten. Schon als man sie zwang, zum Ende des Stegs zu gehen, hörten sie mehrfach Platschen am Ufer. Und dann sahen sie die Körper der Panzerechsen unter der Wasseroberfläche heranschwimmen.
    Mindestens zwanzig Ungeheuer durchpflügten das Wasser unter ihnen. Ihr gurgelndes Schnaufen und heiseres Brüllen sorgten dafür, daß auch Michael Ullich, den normalerweise nichts erschüttern konnte, bleich wie ein Bettlaken wurde.
    »Schade, eigentlich bekommst du noch zwanzig Mark von mir!« sagte er mit ausgetrockneter Kehle. »Die hätte ich dir gerne noch zurückgegeben!«
    »Das wirst du auch noch irgendwann tun!« sagte Möbius bestimmt. »Ich werde dafür sorgen, daß du dich nicht so ohne weiteres davonmachen kannst. Drück nur die Daumen, daß mein Plan gelingt.«
    »Ich drücke was ganz anderes!« stöhnte Ullich. »Wenn es schiefgeht, ist Feierabend!«
    »Laß mich nur machen. Du solltest den Erzeugnissen unserer Firma etwas mehr Vertrauen entgegenbringen!« zischte Carsten Möbius. Laut aber rief er dann: »Gedenke deines Versprechens, o großmächtiger Aufseher! Laß mich, bevor ich sterbe, noch einmal meinen Gott in der Hand halten!«
    »Wenn es dir den Tod erleichtert … Warum nicht?« sagte der Aufseher und ging vorsichtig zu den beiden Jungen, die von den Speerträgern hart

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