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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wasserfläche schauen.
    Und er spürte auch etwas. Es war die Atmosphäre, die ihn umgab. Er konnte sie einfach nicht als normal bezeichnen, da war etwas, daß im Verborgenen lauerte und nur darauf wartete, befreit zu werden.
    Tricias Geheimnis!
    Der Reporter war fest davon überzeugt, einen Zipfel davon in der Hand zu halten. Er brauchte ihn nur hochzuheben, zu lüften und wegzuziehen.
    Das war alles.
    Aber wie sollte er das anstellen?
    Der Spiegel, falls er magisch aufgeladen war, gab sein Geheimnis nicht preis. Er blieb verschlossen, nur seine Fläche schillerte.
    Er kannte Spiegel, die gleichzeitig Dimensionstore waren. Offiziell besaßen sie eine normale Fläche und unterschieden sich kaum von anderen Spiegeln. Wer die Fläche allerdings berührte, merkte sehr schnell, daß seine Hand plötzlich verschwand. Die Person konnte dann hindurchgreifen und wurde, wenn er nicht achtgab, selbst von dem Spiegel aufgesaugt.
    Deshalb war Bill auch so vorsichtig, als er seinen Arm ausstreckte, um mit den Fingerspitzen über die Fläche zu tasten.
    Beim ersten Kontakt hätte er die Hand fast wieder zurückgenommen, denn dieser Spiegel reagierte anders als einer, der ein Dimensionstor darstellte.
    Kleine Funken sprühten auf. Sie tanzten über die Fläche und schienen den Spiegel elektrisch aufzuladen. Deshalb hütete sich der Reporter, ein zweites Mal nachzufassen und drückte seinen Oberkörper sofort zurück.
    Dabei stieß er mit dem Ellenbogen gegen den Kelch. Es war ein unbeabsichtigtes Zusammentreffen, das allerdings seine Folgen hatte.
    Der Kelch wankte und wäre gekippt, hätte Bill Conolly nicht zugefaßt und den schwarzen Griff zwischen die Finger bekommen.
    So hielt er ihn fest.
    Sein Blick wurde starr, als er auf die Flüssigkeit schaute, die bei dem Kippvorgang den Kelch verlassen hatte. Sie breitete sich langsam auf dem kleinen Schminktisch aus und sonderte einen recht scharf riechenden, hellen Dampf ab, der von der Spiegelfläche angezogen wurde, als wäre diese ein Magnet.
    Ein lautloser Vorgang lief vor Bills Augen ab. Träge wallte der Dampf durch den Schein der Kerze. Er bildete Wolken, die sich, je mehr sie sich dem Spiegel näherten, streckten, um von der Fläche aufgesaugt zu werden.
    Bill schluckte.
    Das muß etwas zu bedeuten haben. Er verfolgte den Dampf weiter und sah, daß dieser im Spiegel gefangen war und die Flüssigkeit auf dem Schminktisch immer weniger wurde.
    Sie verdampfte.
    Da setzte Bill alles auf eine Karte. Er nahm den Kelch und kippte ihn kurzerhand um.
    Dunkel, geheimnisvoll und in seiner Zähigkeit an Blut erinnernd, so breitete sich die Flüssigkeit auf dem Schminktisch aus, wobei sie sogar eine kleine Strömung bildete und in Richtung Spiegelfläche gedrückt wurde.
    Der Verdampfungsprozeß lief weiter voran. Die Flüssigkeit verdunstete, wobei der Qualm auf den Spiegel zuwölkte und von ihm regelrecht verschlungen wurde.
    Bill Conolly saß kerzengerade auf seinem Hocker und schaute diesem Prozeß zu. Er kannte zwar nicht die genauen Zusammenhänge, es stand für ihn jedoch fest, daß er durch seine einfache Tat einen unheimlichen Vorgang in Bewegung gesetzt hatte, der nun weiterlief und auf normalem Wege nicht mehr zu stoppen war.
    Tat sich noch etwas?
    Bill glaubte, daß sich die Spiegelfläche veränderte. Er war sich nicht sicher, aber nicht nur der widerlich riechende Rauch bedeckte sie, auch entstanden hinter ihm Gesichter.
    Fratzen!
    Unheimlich anzusehen, grausam, schreckerregend…
    Ohne es eigentlich zu wollen, hatte der Reporter Bill Conolly ein Kapitel in dem Buch der finstersten afrikanischen Magie aufgeschlagen und wurde von ihr in den Bann gezogen…
    ***
    Ich wußte nicht, ob sich Marcel mich als Gegner ausgesucht hatte. Es spielte auch keine Rolle. Wenn Marcel so reagierte wie Gina, dann war er einfach ein Risiko, das ich ausschalten mußte.
    Obwohl menschlich aussehend, konnte man ihn nicht mehr als einen Menschen bezeichnen. Die Haut hatte sich verändert, die Pupillen ebenfalls, er hatte Kräfte bekommen, wie sie eigentlich nicht möglich waren, und er war wirklich nur an einer Stelle verwundbar.
    Die mußte ich treffen.
    Zum Glück begriffen seine Geschwister, die in unmittelbarer Nähe standen, daß mit ihrem Bruder etwas nicht stimmte. Sie kamen nicht weiter vor und beobachteten die Vorgänge aus der Distanz.
    Anders der Zirkusdirektor. Er wollte es noch immer nicht glauben, daß hier Dinge im Spiel waren, die über den normalen menschlichen Verstand

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