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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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doch eigentlich bekannt sein?«
    »Keine schlechte Idee, Phil!«
    Horleys Wettbüro war ein schmieriger Laden zwischen Times Square und der Avenue Of The Americas. Die Schaufensterscheibe starrte derart vor Dreck, daß man die Rennplakate dahinter kaum entziffern konnte. Obwohl es auf 17 Uhr zuging, war der Laden brechend voll. Wir arbeiteten uns mit den Ellenbogen bis zu einem der Schalter vor.
    »Ist Mr. Horley im Hause?« fragte ich den Clerk.
    Er machte eine unwillige Kopfbewegung zu einer Tür im Hintergrund.
    »Versuchen Sie es im Büro, Mister! Reklamationen nehmen wir aber nur von Montag bis Mittwoch entgegen.« Phil klopfte an die Tür, bekam aber keine Antwort. Wir öffneten sie und traten ein. Ein kahlköpfiger Buddy, an die fünfzig Jahre alt, hockte hinter dem Schreibtisch und las in einem Schmöker. Ohne aufzublicken knurrte er: »Machen Sie die Tür zu, Mann!«
    Phil tat es.
    »Von draußen, Sie Witzbold.«
    Er las weiter und griff ohne hinzusehen in eine riesige Bonbontüte. Überall auf dem Boden lagen bunte Papierkügelchen. Der Buddy mußte einen enormen Bonbonverbrauch haben.
    »Sind Sie Allan Horley?« fragte Phil.
    »Der ist tot«, sagte der Knilch ruhig.
    »Tot?«
    Phil trat an den Tisch.
    Jetzt erst sah der Buddy auf. »Für Sie ja, okay? Und jetzt verschwinden Sie gefälligst, sonst muß ich mal kurz telefonieren. Dann werden Sie gegangen. Habe draußen zwei Jungs, denen ich mit solchem Auftrag immer wieder eine Freude machen kann.«
    Was Phil jetzt tat, hatte ich schon lange erwartet. Er riß dem Glatzkopf den Schmöker weg und warf ihn achtlos in den Papierkorb. Der Luftballon mit den Schweinsöhrchen lief rot an. Seine Stimme überschlug sich fast.
    »Das wagen Sie?« schrie er.
    »Ich wage gleich noch viel mehr«, sagte Phil und warf seinen Ausweis auf den Tisch.
    »Wie ich feststelle, sind Sie sehr belesen.«
    Horley hatte die Hand schon nach dem Telefonhörer ausgestreckt. Jetzt zog er sie zurück und griff wieder in die Bonbontüte. Er konnte die Gesichtsfarbe wechseln wie ein Chamäleon. Jetzt war er schneeweiß.
    »FBI? Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt, G-man?«
    Phil grinste. »Sie schienen mir zu weltentrückt. Haben Sie einen Kunden namens Watkins? Kendell Watkins?«
    Er kraulte sein unrasiertes Kinn. »Watkins? Bekannt kommt mir der Name irgendwie vor, aber ich weiß nicht, wo ich ihn hinstecken soll?«
    Phil beugte sich über den Tisch. »Immerhin stecken Sie jede Woche 200 bis 400 Dollar seines Gehalts in Ihre Taschen. Er wettet nämlich regelmäßig.«
    Er strahlte über das ganze Gesicht, dessen Farbe sich wieder normalisierte.
    »Ach, den meinen Sie? Den Buchhalter von der Summerhill Inc.? Natürlich kenne ich den. Was ist denn mit ihm?«
    »Seit wann ist Kendell Watkins schon Ihr Kunde, Mr. Horley?«
    »Seit sechs Jahren, G-man.«
    »Hat er schon immer so hohe Summen riskiert?«
    »Am Anfang nicht, Sir. Erst nach seiner Heirat wurde das anders. Allerdings wettete er nur ab und zu. Zum Stammkunden entwickelte er sich eigentlich erst in den letzten zehn Monaten.«
    »Haben Sie eine Erklärung dafür, warum er ausgerechnet zu Ihnen kommt, Horley? Er wohnt und arbeitet doch in Bronx. Für einen ständigen Wetter macht er doch erhebliche Umwege, um sein Geld zu setzen, finden Sie nicht?«
    Horley zuckte die Achseln. »Woher soll ich denn wissen, was ihn ausgerechnet in die 42. Straße treibt? Mir genügt es, daß er sein Geld bei mir läßt.«
    Phil grinste. »Das kann ich zur Not noch begreifen, Horley. Was mir allerdings völlig unverständlich bleibt, ist die Tatsache, daß Sie sich erst nicht an ihn erinnern konnten? Auf einmal wissen Sie erstaunlich viel über ihn. Das ist, gelinde gesagt, merkwürdig.«
    Der feiste Buchmacher wurde wieder unruhig. »Die Gesichter, Sir, die kennt man natürlich mit der Zeit, aber die Namen. Es sind zu viele, verstehen Sie?«
    Phil nickte. »Bei allem guten Willen könnte ich Ihnen die Antwort abnehmen. Aber ich tue es nur bedingt, Horley. Ich habe nämlich den Eindruck, daß Ihnen der Name Watkins Bauchkneifen bereitet. So, das wäre vorerst alles. Wenn Sie Ihren Roman suchen sollten, der liegt im Papierkorb.«
    Als wir schon in der Tür standen, drehte ich mich noch einmal um. Er hatte seine schwammige Pfote schon wieder auf dem Telefon liegen.
    »Eine Frage noch, Mr. Horley, Hat Watkins in der letzten Zeit größere Gewinne erzielt?«
    »Bei mir nicht, G-man. Aber es ist ja möglich, daß er noch woanders Wetten

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